Der Kader der Elephants nimmt immer konkretere Formen an. Nur auf der Position 4 sieht man nach den Erfahrungen der vergangenen Saison noch dringenden Handlungsbedarf.
Wir erinnern uns: Egidius Ramanauskas war trotz bestehenden Vertrages aufgrund einer Verletzung gar nicht erst nach Deutschland angereist und Max Dohmen bzw. Raed Mostafa konnten diese Lücke später nie wirklich ausfüllen, da ihre Stärken ganz einfach anders gelagert sind. Das soll sich in der kommenden Spielzeit nicht wiederholen und daher sucht man für diese Position noch einen erfahrenen Spieler.
Tommy Warnecke hat gute Voraussetzungen, braucht aber als Neuling in der 1. Regionalliga bestimmt einige Zeit, um sich an die Gegebenheiten der höheren Spielklasse anzupassen. Martin Esters kann zwar auch auf dieser Position eingesetzt werden, doch der ehemalige Co-Trainer wird aufgrund seiner dreiwöchigen Flitterwochen, die Mitte Sptember beginnen, einen knappen Monat nicht zur Verfügung stehen und danach gilt es für ihn erst einmal den Trainingsrückstand aufzuholen.
Für unseren Manager also Grund genug, den Markt nach einem geeigneten Spieler zu sondieren. Einige, teilweise recht namhafte Kandidaten hatten sich beim Training bereits präsentiert, hatten aber nicht die Zustimmung des Trainerteams gefunden. Passend zum Gegner - eine US Division 1 College Auswahl - brachte der Coach am Samstag einen amerikanischen Power Forward mit nach Solingen. Doch der 2,01 Meter große Spieler mit den auffälligen Tattoos besitzt nicht nur einen deutschen Pass, sondern auch bereits BBL Erfahrung.
Joe Buck hat in Deutschland bereits für Düsseldorf und Vechta gespielt und befindet sich seit einer guten Woche wieder auf deutschem Boden. Perfektes Timing für die Elephants, denn Center Marvin Kruchen war nach seinem Urlaub zwar wieder mit dabei, doch dafür fehlte Martin Esters, so dass man wieder nur auf sieben Spieler hätte zurückgreifen können.
Veranstalter Ken Pfüller begrüßte die Grevenbroicher Truppe dann auch gleich mit einer netten Information: "Die Rheinstars haben gerade im ersten Spiel gegen ihren Gegner verloren. Aber die Auswahl, die gegen euch antritt ist nach Aussage der Coaches deutlich stärker."
Durch diese aufmunternden Worte frisch motiviert gingen die Elephants also ans Werk. Bereits in den ersten Minuten stellte sich heraus, dass der heutige Gegner ein ganz anderes Kaliber besaß, als das kanadische Auswahlteam vom Mittwoch Abend. Die Dickhäuter sahen sich 11 topfitten Athleten gegenüber, von denen zwei das Gardemaß von 2,10 Meter vorweisen konnten und der einzige Spieler, der durch ein paar Kilo zuviel auf den Rippen auffiel, präsentierte sich später als ausgezeichneter Distanzschütze.
Nach ausgeglichenem erstem Viertel lag man zur Halbzeit mit 10 Punkten zurück, doch die ersten 20 Minuten hatten gereicht, um die Neuen (Buck und Kruchen) zu integrieren, so dass die Elephants nach dem Seitenwechsel wesentlich harmonischer agierten. Insbesondere Joe Buck, der im ersten Durchgang einige Male zu viel erzwingen wollte, spielte nun sowohl seine Erfahrung als auch seine physische Stärke aus. Farid Sadek führte umsichtig Regie, Nick Larsen traf sicher aus der Distanz und Basti Becker lief einige schöne Fastbreaks, so dass es nach dem dritten Viertel wieder unentschieden stand.
Im Schlußabschnitt trafen die US Boys stark aus der Distanz und da die Elephants mit diversen Wechseln verschiedenste Varianten testeten, sicherten sich die amerikanischen Gäste am Ende einen 83:76 Erfolg. Das Ergebnis war aber absolut zweitrangig, denn schließlich ging es darum, sich weiter als Team einzuspielen.
Co Trainer Markus Dürringer verteilte an die ganze Mannschaft ein Pauschallob : "Die Jungs geben sich ohne Ausnahme unglaublich Mühe und wir harmonieren schon erstaunlich gut als Team. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es in der 1. Regionalliga wohl kein Team geben dürfte, dass so athletisch ist wie diese College Auswahl. Wir haben uns gut verkauft und sind auf dem richtigen Weg."