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Der Spielplan hatte es nicht gerade gut mit den Elephants gemeint, denn das erste Spiel der Saison 2014/2015 führte die Schlossstädter zum ausgesprochen heimstarken Angstgegner Salzkotten. Geschäftsführer Hubert Fußangel der urlaubsbedingt auf der Aida weilt, wünschte den Jungs mittags per Mail noch "viel Erfolg", damit die schwarze Serie bei den Sälzern endlich reißt.

Der letzte Auswärtssieg sei nämlich schon über 7 Jahre her und entsprechend motiviert startete die Truppe dann auch ins Spiel.
Nach drei Minuten stand es 6:0 für die Gäste, doch wer sich nun bereits auf einen geruhsamen Abend in der Hemberghalle eingerichtet hatte, sollte sich mächtig getäuscht haben. Nur drei Minuten später hatten die Hausherren ausgeglichen und nach dem Ende des ersten Viertels führten sie gar mit 27:21 Punkten. Doch das Ergebnis war für die mitgereisten EleFans bei weitem nicht der bedeutenste Grund, der für Aufregung und Missmut sorgte. Das war vielmehr die Leistung der beiden Unparteiischen, die mit unfassbaren Pfiffen gegen Grevenbroich für Aufregung auf den Rängen und Verärgerung auf der Bank sorgten. Bereits im ersten Viertel entschieden sie nach normalen Aktionen jeweils auf unsportliches Foul. Nach 20 Minuten lautete die Freiwurfquote 20:7 und die Foulbelastung 9:17.
Aber Gott sei dank ließen sich nicht alle Akteure durch diese  einseitige Regelauslegung verunsichern und so kämpften sich die Gäste im zweiten Viertel wieder heran, um am Ende sogar mit einer knappen Führung in die Pause zu gehen (48:49). Tim Pierce war zu diesem Zeitpunkt bereits lange mit 4 Fouls belastet, wobei das T, das der gut 20 Meter entfernt stehende Schiedsrichter dem Amerikaner im Gespräch mit seinem Kollegen anhängte besonders schwer wog.
In der Kabine diskutierte man aufgrund der hohen Foulbelastung und der Tatsache, dass jeder minimale Körperkontakt abgepfiffen wurde die Umstellung auf eine Zonenverteidigung, doch letztendlich beließ man es bei der Manndeckung.

 

Nach dem Seitenwechsel ging man nun deutlich vorsichtiger zu Werke, doch sobald ein Salzkottener Spieler in die gegnerische Zone zog, ertönte der Pfiff - selbst wenn der Grevenbroicher Verteidiger kaum mehr als Begleitschutz geleistet hatte. 12:4 hieß das Freiwurfverhältnis im dritten Viertel und im Grevenbroicher Lager wuchs die Verunsicherung von Minute zu Minute. In dieser Phase zeichneten sich unter den Körben ganz besonders Martin Esters und Jo Lange aus, die mit ihrer Routine immer wieder versuchten, Ruhe ins Spiel zu bringen. Aber auch der 21jährige  Neuzugang Marko Boksic zeigte sich hochkonzentriert und ließ sich von der Unruhe nicht anstecken. Ende des dritten Durchgangs führten die Elephants mit 65:62, aber mit Larsen, Pierce, Becker und Zvinklys waren auch schon vier Akteure mit jeweils 4 Fouls vorbelastet.
Gleich nach dem Wiederanpfiff erwischten die Sälzer ihre beste Phase, da die Gäste sich schlichtweg kaum noch trauten, intensiv zu verteidigen. Ein 16:4 Run konnte selbst durch eine Auszeit nicht sofort gestoppt werden und als Wolf mit seinem zweiten Dreier innerhalb von drei Minuten die Sälzer Führung auf 83:73 ausbaute schien die Partie 3 Minuten vor dem Ende gelaufen.
Doch nun kam Grevenbroich die geringe Foulbelastung in diesem Viertel zu Gute. Man stellte geschickt alle Passwege zu und aufkommende Korbaktionen ließ man durch ein frühzeitiges Foul nicht zum Abschluß kommen. Den Hausherren gestand man in dieser Schlußphase nicht einen einzigen Rebound zu und im Angriff zeigte man sich sowohl im Fastbreak als auch beim Wurf hoch konzentriert. Als die Führung u.a. durch zwei schöne Körbe von Basti Becker auf 83:79 zusammengeschmolzen war nahm Salzkotten eine Auszeit, aber mehr als ein Korb zum 85:79 sollte 90 Sekunden vor dem Schlußpfiff dabei nicht mehr herausspringen. Der eingewechselte Simon Bennett verkürzte in unnachahmlicher Manier von Downtown zum 85:82 und Dainius Zvinklys, der zur Crunch Time wieder aufs Feld durfte, zog kraftvoll zum 85:84 zum Korb bevor Marko Boksic mit einem eiskalten Mitteldistanzwurf die viel umjubelte 85:86 Führung erzielte. In der Defense ließ man nach wie vor nichts anbrennen und vorne traf Farid Sadek einen Freiwurf zum 85:87. Noch 28 Sekunden zu spielen, Auszeit Salzkotten.
Noch immer hatte Grevenbroich die Mannschaftsfoul Grenze nicht erreicht und so war die Vorgabe klar. Pass- und Laufwege zu machen, keine Würfe zulassen und rechtzeitig foulen, um vor einem Wurfversuch den Angriff zu unterbrechen. Einwurf Salzkotten, doch Boksic grätscht den Ball mit dem Fuß zurück ins aus. Wieder Einwurf und diesmal stoppt Sadek den Spielfluss durch ein Foul, aber auch der nächste Versuch wird rechtzeitig durch ein Foul, diesmal von Bennett unterbunden.  Nur noch wenige Sekunden zu spielen und eine Grevenbroicher Auszeit dient zum Kräfte und Konzentration sammeln. Der letzte Angriffsversuch der Sälzer wird abgefangen und Bruchteile vor dem Abpfiff wird Kapitän Bennett noch gefoult. Seine beiden Treffer zum 89:85 Endstand gehen im Jubel von Mannschaft und Fans beinahe unter. Der Angstgegner der letzten Jahre ist besiegt - endlich.

Das Fazit von Coach Hartmut Oehmen klang dann auch entsprechend erleichtert: "Wir wollten die schwarze Grevenbroicher Serie in Salzkotten heute unbedingt beenden und das haben wir geschafft. Den Jungs muss ich ein Riesen-Kompliment machen, dass sie trotz dieser widrigen Umstände die Ruhe bewahrt haben. Ich sage bei Niederlagen ungern etwas gegen die Schiedsrichter, da das immer nach billiger Ausrede klingt, aber nach einem Sieg muß Kritik auch mal erlaubt sein. Ich kenne die beiden Unparteiischen und schätze beide im Grunde auch als gute Vertreter ihrer Zunft. Heute hatten sie aber einen rabenschwarzen Tag erwischt und wenn mich nach dem Spiel vor der Halle ein Offizieller des Salzkottener Kampfgerichts schon darauf anspricht, dass man am Tisch die drei unsportlichen und das technische Foul gegen uns innerlich kopfschüttelnd notiert habe, dann kann ich mit meiner Einschätzung nicht ganz so falsch liegen. Die Mannschaft war aufgrund der phasenweise extrem einseitigen Foulpfiffe sehr verunsichert, doch wir haben als Team gut dagegen gehalten. Sechs Akteure haben zweistellig gepunktet, wobei Nick und Tim nicht einmal dazu gehören. Das läßt für die Zukunft hoffen und verschafft uns eine gute Ausgangsposition für die Heimpremiere am kommenden Samstag gegen Münster.