Nachdem die beiden Begegnungen in der vergangenen Saison jeweils knapp mit einem Punkt verloren wurden, wolllten es die Elephants in dieser Spielzeit besser machen. In der Woche hatte man sich speziell auf die Zonenverteidigung der Wuppertaler vorbereitet und im Angriff wollte man die körperliche Überlegenheit über 40 Minuten konstant in Punkte ummünzen. Doch leider sollte es an diesem Samstag Abend anders kommen.
Bereits nach zweieinhalb Minuten nahm Coach Hartmut Oehmen beim Stande von 2:6 eine Auszeit, um sein Team an die vereinbarten Vorgaben zu erinnern und danach wurde es aus der Sicht der Elephants auch sofort besser (10:8 Führung). Konsequent spielte man über die großen Positionen und insbesondere Dainius Zvinklys war kaum zu stoppen. Wenn die Wurfquote von US Import Davon Roberts etwas besser ausgefallen wäre als 29%, wäre der Vorsprung leicht noch höher ausgefallen, aber so beendete man das erste Viertel mit einer 21:24 Führung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kapitän Simon Bennett den ehemaligen BBL-Spieler Gordon Geib sicher im Griff und auch Schwarfschütze Twarog war bei Farid Sadek gut aufgehoben.
Im zweiten Viertel kam Nick Larsen für den angeschlagenen Sadek, aber die Gastgeber fanden nun immer besser ins Spiel. Aus der Distanz trafen die Hausherren nun mit einer traumwandlerischen Sicherheit (55%), wobei die Quote der Elephants (25%) eher bescheiden anmutete. Der Ball fand nun immer seltener den Weg unter den Korb und wenn, dann wurde er durch Fehlpässe oder Schrittfehler oft leichtfertig vertändelt. Der knappe Pausenrückstand von 43:42 war daher absolut unnötig und allein die Freiwurfquote von 90% wußte zu gefallen. Aber auch die Fußverletzung von Davon Roberts sollte für die zweite Halbzeit nichts Gutes ahnen lassen.
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Dickhäuter den etwas besseren Start und zogen auf 43:48 davon, doch nun hatten die Gastgeber ihre stärkste Phase. Angetrieben vom agielen Gordon Geib wurde Brückmann immer wieder gut in Szene gesetzt und Twarog verwandelte 2 Dreier zur 62:57 Führung. Doch die Elephants blieben dran und antworteten ebenfalls zweimal aus der Distanz, so dass man mit einem 62:67 in den Schlussabschnitt ging. Zusätzlich erwieß der brandgefährliche Dainius Zvinklys seinem Team zwischen der 23. und 26. Minute einen Bärendienst, als er sich seine persönlichen Fouls 2-4 abholte und somit länger auf der Bank Platz nehmen mußte.
Das Schlussviertel wurde angepfiffen, doch statt wie erneut besprochen den Ball über die großen Spieler im Low Post laufen zu lassen versuchten sich die Schlossstädter weiterhin von der Dreierlinie. Nick Larsen war zwar zweimal erfolgreich, doch parallel erhöhte sich die Summe der ohnehin schon zahlreichen Ballverluste und nun ging auch die Freiwurfquote in den Keller. Geib war von seinem Gegenspieler oft nicht zu halten, Brückmann narrte seinen erfahrenen Bewacher ein ums andere mal unter dem Korb und auch der kleine Guard Njai setze sich mehrfach im 1 gegen 1 durch. Eine kurzzeitige Umstellung auf eine Zonenverteidigung funktionierte überhaupt nicht, weil mindestens auf einer Position nicht im Kollektiv verteidigt wurde und so wurde sofort wieder auf Manndeckung umgestellt. Doch die Hausherren schienen in der Schlussphase den Sieg mehr zu wollen.
Zweieinhalb Minuten vor dem Ende führte Ronsdorf mit 81:79, doch das Spiel der Elephants ließ ganz einfach den letzten Biss vermissen. In der Verteidigung kam man durch die Bank oft den entscheidenden Schritt zu spät und im Angriff wurde der Ball partout nicht mehr über groß gespielt. Ein Dreier von Hallgrimson zum 87:82 war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Ronsdorf gewinnt am Ende mit 95:90, weil Grevenbroich es nicht geschafft hat, die vorher ausführlichst besprochenen Gefahrenquellen des Gegners auszuschalten. Brückmann erzielt 33 Punkte und das Trio Geib-Twarog-Jovanovic ist mit 44% von der Dreierlinie erfolgreich.