Nach knapp 4 Wochen Weihnachtspause ging es in der Regionalliga am Samstag wieder los und nach so einer langen spielfreien Zeit gilt für alle Clubs die gleiche bange Frage: Wie wird sich das Team präsentieren? Insbesondere die Mannschaften, die vor der Zwangspause einen guten Lauf hatten, hadern oft mit solch unliebsamen Unterbrechungen ihres Spielrhythmus, aber bei den Elephants sollte man von solcherlei Problemen nichts spüren. Die Truppe machte gegen die SG Sechtem nämlich genau da weiter, wo sie vor einigen Wochen gegen Münster aufgehört hatte.
Gäste Trainer Mike Bassen hatte mit Zimmermann, Schermeng und Alt alle drei ehemaligen Elephants in die Starting Five gestellt, weil er dieses Trio wohl besonders motiviert erwartete. Aber auch unser Coach nahm diese unerwartete Startaufstellung zum Anlass für eine zusätzliche Motivationsspritze: „This Starting Line Up cannot match up with us. Show them right from the start“ und er sollte Recht behalten. Nach 4 Minuten stand es dank eines wie entfesselt aufspielenden Dainius Zvinklys 11:3 für die Hausherren und das Sechtemer Experiment war gescheitert. Die Toros wechselten zu ihrer üblichen Stammformation, doch diese benötigte natürlich ein paar Minuten, um auf dem Spielfeld anzukommen. Zwischenzeitlich hieß es einmal schon 24:11, bevor ein 7:0 Lauf der Gäste kurz vor der Viertelpause das Ergebnis in erfreulichere Bahnen zurück schraubte.
Zwei Minuten später sollte den Gästen durch zwei schnelle Dreier gar der Ausgleich zum 26:26 gelingen, doch das sollte es für diesen Abend gewesen sein. Die Schlossstädter schalteten einen Gang hoch und ausgerechnet Basti Becker, der als Bewacher von US-Star Antoine Davis ein bärenstarkes Spiel machte, war in der Offense nun nicht mehr zu stoppen. Mit einer 13 Punkte Führung ging es beim Stand von 43:30 in die Kabine und nicht nur die Dreierquote von 71,4% ließ die rund 700 Fans entspannt die illustre Tanzeinlage in der Halbzeitpause genießen.
In der Elephants Umkleide war von entspannter Zufriedenheit jedoch wenig zu spüren. Sachlich wurden die eigenen Fehler diskutiert und zum Schluss war man sich einig, dass man nun besonders intensiv beginnen müsse, um dem Gegner endgültig den Schneid abzukaufen.
In der Hoffnung, die Grevenbroicher Distanzschützen besser in den Griff zu bekommen, starteten die Toros nach dem Seitenwechsel mit einer Zonenverteidigung, doch die Schlossstädter zeigten sich von dieser Maßnahme völlig unbeeindruckt. Angeführt von einem überragenden Nick Larsen kam man immer wieder völlig frei zum Schuss und die Trefferquote war schlichtweg beeindruckend. Nach 25 Minuten stand es 58:38 und insbesondere der junge Marko Boksic war in dieser Phase nicht zu stoppen. Ohne Fehlwurf verwandelte er 4 Dreier in Folge während die Gäste drei Minuten lang aus dem Feld überhaupt keinen Treffer erzielen konnten. Nach dem dritten Viertel war der Fisch beim Stande von 70:49 bereits gegessen, aber auch im Schlussabschnitt zeigten sich die Elephants weiter hungrig und konzentriert in der Verteidigung.
Neuzugang Aleek Pauline fehlte nach nur 2 Trainingseinheiten mit der Mannschaft zwar noch etwas die Bindung, doch der wieselflinke Guard deutete nicht nur aufgrund seines unnachahmlichen Crossovers an, dass er eine Verstärkung für das Team bedeutete. Einige Male setzte er seine Kollegen schön in Szene und insbesondere die Center werden von seinen schönen Assists noch profitieren.
Da die Dickhäuter bereits am Sonntag im Rahmen des WBV Pokals in Bielefeld antreten müssen, schonte man im vierten Viertel die Stammkräfte Larsen, Zvinklys und Roberts weitgehend, wobei letzterer trotz nur 6 erzielter Punkte mit unglaublichen 10 Assists ein starkes Spiel machte. Mühelos wurde auch der letzte Spielabschnitt mit 19:12 gewonnen, so dass am Ende ein auch in dieser Höhe verdienter 89:61 Sieg auf der Anzeigetafel stand.
Coach Hartmut Oehmen zeigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz daher auch mehr als zufrieden: „Wir haben heute so gespielt als ob es die Weihnachtspause nie gegeben hätte. Ausnahmslos jeder Akteur ist über die volle Distanz hoch konzentriert und mit der geforderten Intensität zu Werke gegangen. Die Jungs haben ganz einfach verinnerlicht, dass wir so agieren müssen, um unsere Spiele zu gewinnen. Ein besonderes Lob hat sich da Markus Hallgrimson als Co-Trainer verdient, der es in nur drei Trainingseinheiten geschafft hat, die Truppe wieder bereit fürs Spiel zu machen. Ansonsten ist es schwierig, aus dieser gut funktionierenden Truppe einzelne Spieler hervor zu heben, doch Nick Larsen und Marko Boksic muss ich dennoch hier erwähnen. Nick hat als Pointguard heute wieder einmal sensationell Regie geführt und Marko trifft mit seinen gerade mal 21 Jahren 9 seiner 11 Würfe, davon 4 von 5 Dreiern – das war schon krass.“