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Der vermeindliche Angstgegener entpuppte sich am Samstag Abend im Elephantsdome als erschreckend schwache Rumpftruppe, die über die gesamte Spielzeit hinweg die Ligatauglichkeit schuldig blieb. Bei den Gästen fehlten Twarog und Jovanovic. Mit dabei aber dafür die beiden vor einigen Wochen neu verpflichteten Kroaten Cvjetkovic und Tomic, die witzigerweise aus dem gleichen Ort stammen wie unsere Nummer 15 Marko Boksic.


Ronsdorf begann mit einer Zonenverteidigung und da  den Hausherren  in den ersten beiden Minuten nur gerade mal ein Korb gelang reagierte Coach Hartmut Oehmen sofort und brachte mit Markus Hallgrimson für Basti Becker einen klassischen Dreierschützen. Bereits nach 5 Minuten stand es 14:9 und bis zum Ende des ersten Viertels stellte ein 16:0 Lauf die Weichen bereits frühzeitig auf Sieg. Die Zuschauer wurden dabei Zeuge eines Zvinklys Windmill-Dunkings wie man ihn so sonst nur beim NBA All Star Weekend zu sehen bekommt. Der am Fuß verletzte Dainius hatte dabei so unglaublich abgehoben, dass er in den 3,05 Meter hohen Ring von oben hinein schauen konnte, bevor er den Ball nach einer kreisenden Bewegung in den Korb hämmerte. Selbst die Gästespieler waren fasziniert von der Bank aufgesprungen, um dieses Kunststück zu würdigen.  Kurz darauf war der Arbeitstag des Litauers aber auch schon beendet, denn man wollte mit dem instabilen Fußgelenk kein unnötiges Risiko eingehen.

Mit einer beruhigenden 30:9 Führung ging es also ins zweite Viertel und bereits jetzt blühte der Flachs auf der Elephants Bank. Auf Anweisung von Kapitän Simon Bennett erklang von nun an bei jedem Mannschafts Huddle nicht das gewohnte "Team", sondern ein kraftvolles "Skihalle", denn genau dorthin sollte es nach dem gemeinsamen Mannschaftsessen im Jägerhof gehen.
Davon, dass unter so viel guter Laune die Intensität jedoch nicht leiden muss, konnten sich die Wuppertaler im zweiten Viertel überzeugen. In den ersten zwei Minuten fiel auf beiden Seiten zwar kein einziger Korb, doch ein Boksic Dreier löste dann die kurzzeitige Ladehemmung. Die Schlossstädter wollten es jetzt wissen und machten in der Verteidigung bedingungslosen Druck, wobei alle Akteure bis zum Schlusspfiff zu gleichen Teilen zum Einatz kamen. Bis zur Pause erlaubte man den Gästen gerade mal einen einzigen Feldkorb und lächerliche 2 Punkte von der Freiwurflinie.
In der Offensive traf man im Grunde wie man wollte,  da die Spielzüge uneigennützig ausgespielt und stets der Extra Pass auf den freistehenden Mann gesucht wurde. Mit dem Rekord Ergebnis von 52:13 ging es schließlich in die Pause und in der Kabine hatten einige Akteure bereits ein wenig Mitleid mit dem Gegner.
Die Erinnerung an die vorangegangenen drei Niederlagen gegen Ronsdorf reichten jedoch, um das Team erneut zu motivieren und der obligatorische Kasten Bier für 100 erzielte Punkte tat den Rest. So ging es nach dem Seitenwechsel also munter weiter, doch in der Verteidigung ließ man nun verständlicherweise etwas die Zügel schleifen. Gleich nach dem Wiederanpfiff ließ es Markus Hallgrimson im Minutentakt dreimal aus der Distanz klingeln, aber auch Nick, Marko und Simon trafen von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Unter den Körben machte das Center-Duo Kruchen / Lange einen guten Job und Letzterer vollendete völlig untypisch für ihn einmal sogar per Dunking.

Mit einem 78:33 ging es also in den Schlussabschnitt und die einzige Frage, die zu diesem Zeitpunkt noch interessierte war: Wer würde die 100ter Marke knacken ?
Lange sah es nach Simon Bennett aus, denn der Kapitän feuerte nun aus allen Rohren und ging bei jedem Dreier noch einen Schritt weiter zurück. Doch dann verlagerte sich das Spiel etwas mehr unter den Korb und Marvin verweigerte das Scoring von der Freiwurflinie.
  Also musste Routinier Markus Hallgrimson noch mal ran. Der 39jährige hatte an diesem Tag alle Hände voll zu tun, denn aufgrund eines Krankenhausaufenthalts seiner Ehefrau musste er Sohn JJ auf der Bank beaufsichtigen, was seine Konzentration aber nicht im geringsten störte. Frisch eingewechselt knipste er seinen sechsten von zehn Dreiern und wurde mit 23 Punkten gar zum Topscorer der Partie.
Der Endstand lautete 104:47 und die auf den Elephants Spielankündigungsplakaten in Grossbuchstaben avisierte "Rache" hatte auf ganzer Linie funktioniert. Entsprechend gut gelaunt ging es zuerst zu den Fans und dann zur Party in die nahe gelegene Skihalle, wo man ausgelassen feierte bis um 4.00 Uhr dort der Feierabend eingeläutet wurde.

Am morgigen Montag empfangen die Elephants die Regionalliga Fußballer des KFC Uerdingen zu einem Training der etwas anderen Art. KFC Coach Murat Salar ist bekennender Basketball Fan und hatte bereits das letztjährige  Pokalfinale der Elephants gegen die Rheinstars live miterlebt. Nun will er seinen Kickern das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff bei einer lockeren Trainingseinheit mit den Dickhäutern näher bringen. Selbstverständlich wird es aber auch eine Einheit mit dem Ball am Fuß geben, auf die sich ganz besonders Basti Becker und Nick Larsen freuen.