Viele hatten auf eine Neuauflage des letztjährigen Pokal Endspiels zwischen den Elephants und den Rheinstars gehofft, doch die beiden leicht favorisierten Teams aus Grevenbroich und Köln verloren beide ihr Spiel gegen Sechtem bzw. Schalke.
Dabei kamen die Elephants nahezu perfekt aus den Startlöchern, denn nach fünf Minuten führte man bereits mit 16:3. Im ersten Viertel ließen die Dickhäuter gerade mal zwei Körbe aus dem Feld zu und für die Gallerie gab es auch schon so einiges zum Staunen (22:10).
Doch im zweiten Viertel schienen die Hausherren plötzlich den Faden verloren zu haben. In den ersten fünf Minuten lief nichts zusammen und man traf gerade einmal aus dem Feld. Hinzu kamen einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, bei denen die Unparteiischen die körperliche Unterlegenheit der Gäste ausgleichen zu wollen schienen. Sechtem gewann an Selbstvertrauen und derart gepushed fanden nun auch schwierige Würfe ins Ziel. Unglaubliche 4 Dreier trafen die Toros innerhalb von zwei Minuten und wäre Nick Larsen nicht auch zweimal aus der Distanz erfolgreich gewesen, hätte man schon zu diesem Zeitpunkt mehr als nur den Ausgleich kassiert. Kurz vor der Pause berappelten sich die Schlossstädter wieder ein wenig und man ging mit einer 41:36 Führung in die Halbzeit.
Mit besten Vorsätzen und neu fokussiert ging man in die zweite Halbzeit. Aber nun sollte alles ganz anders kommen. Die Toros glichen binnen weniger Minuten aus und beim Stande von 43:43 nahmen die Elephants eine Auszeit. Doch wie schon die Halbzeitbesprechung verpuffte auch diese Möglichkeit der Neuausrichtung. Im Angriff traf man einfache Würfe nicht und verlegte sogar Korbleger. In der Verteidigung agierte man mehr als unglücklich und die Refs zogen sich nicht nur den Unmut der Fans auf der Tribüne zu, die das Freiwurfverhältnis von 2:10 alles andere als gerecht empfanden. Sechtem kämpfte von diesem Umstand getragen unermüdlich weiter und beendete das dritte Viertel mit 49:53.
In der letzten Viertelpause versuchte der Coach die Truppe noch einmal auf das mögliche Finale einzuschwören und nach zwei Minuten lag das Team auch wieder in Führung, doch wirklich überzeugend sah das alles nicht aus. Fünf Minuten vor dem Ende ein toller Block von Zvinklys an Davis bei einem Drei-Punkte-Wurf, doch die Unparteiischen pfeifen zum Entsetzten aller Foul gegen Dainius. Statt des Momentums, das solch ein Monsterblock haben kann, gabs das fünfte Foul gegen den Litauer, der aus Wut auf dem Weg auf die Bank eine Werbebande umwirft. Der Fehlentscheidung beim Foulpfiff folgt nun noch ein T gegen die Bank.
Davis trifft 3 der 4 Freiwürfe zum 60:60 und die Toros bleiben noch in Ballbesitz. Die Elephants sind geschockt und plötzlich liegt man 62:66 zurück. Bei noch gut 30 Sekunden zu spielen nimmt Oehmen Auszeit. Der anschließende Spielzug funktioniert, weil Hallgrimson einen wahnsinnigen Dreier zum 65:66 trifft. Die Elephants stoppen schnell die Uhr, doch die Toros treffen beide Freiwürfe zum 65:68.
Erneut Auszeit Elephants bei 12 Sekunden auf der Uhr und diesmal soll Boksic den Dreier nehmen. Der Spielzug läuft und Marko nimmt einen schwierigen Wurf, obwohl noch 9 Sekunden zu spielen sind und es noch andere Optionen gibt. Die Uhr wird erneut schnell gestoppt, doch Sechtem bleibt an der Linie sicher und trifft zum 65:70. Ein schneller Angriff zum 67:70 ist nicht mehr als Ergebniskorrektur und die Toros stehen nicht unverdient im Finale.
"Wir haben heute nur 10 Minuten lang guten Basketball gespielt. Danach sind wir kollektiv im Angriff und der Verteidigung unter unseren Möglichkeiten geblieben. Die Schiedsrichterleistung werde ich nicht kommentieren, aber die Zahlen von Foul- sowie Freiwurfverteilung sprechen eine deutliche Sprache. Unterm Strich geht der Sieg für Sechtem aber in Ordnung, da die Toros als Mannschaft heute besser funktioniert haben als wir." fasste Coach Hartmut Oehmen die Niederlage letztendlich zusammen.