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Eigentlich hätte der 105:82 Erfolg über Schalke im letzten Heimspiel als Warnung genügen sollen, aber Coach Hartmut Oehmen wurde vor der Begegnung in Bonn nicht Müde, die Stärken des Gegners und die Eigenarten dier tristen Trainingshalle immer wieder zu betonen.
Entsprechend gebrieft gingen die Elephants ins Spiel, doch was die zahlreichen Grevenbroicher Zuschauer im ersten Viertel zu sehen bekamen war eine nahezu unfassbare Aneinanderkettung von unkonzentrierten Aktionen auf beiden Seiten.

Bereits nach drei Minuten die erste Auszeit der Gäste,  doch auch der erneute Weckruf brachte nicht den gewünschten Erfolg. So stand es nach 10 Minuten gerade mal 11:11 unentschieden. In der Viertelpause erneut die Mahnung, insbesondere im Angriff konzentrierter zu agieren und nach dem Wiederanpfiff wurde es dann auch tatsächlich etwas besser, ohne dass man jedoch wirklich zufrieden sein konnte. Allein der unermüdlich rackernde Davon Roberts und der treffsichere Nick Larsen verdienten sich in der ersten Hälfte uneingeschränkt gute Noten. Letzterer glänzte bis zur Pause mit 14 Punkten, wobei er 4 von 5 Dreiern im Ziel versenkte. Mit einem 33:32 ging es also in die Kabine und die Elephants hatten bis zu diesem Zeitpunkt gerade mal 13 Sekunden in Führung gelegen.

Dennoch verlief die Kabinenansprache absolut ruhig. Das, was man sich bereits vor dem Anpfiff vorgenommen hatte, solle doch nun bitte endlich umgesetzt werden und das Ergebnis würde dann automatisch stimmen. Dass es anders nicht funktioniert hätte man ja jetzt in Halbzeit 1 gesehen und dabei noch Glück gehabt, dass sich der Gegner genauso schlampig mit der Chancenverwertung gezeigt hätte wie man selbst.
Derart fokussiert begann man die ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte mit einem 19:4 Lauf und danach war der Widerstand der jungen Bonner Truppe im Grunde bereits gebrochen. Die Schlossstädter verzichteten nun weitgehend auf Distanzwürfe und immer wieder attakierten Roberts, Zvinklys oder Kruchen kraftvoll den gegnerischen Korb. Die beiden einzigen Bonner Akteure, die von der Staur her dagegen halten konnten, taten dies auf Kosten von persönlichen Fouls. Zum Ende des dritten Viertels war Center Robin Lodders bereis rausgefoult und David Golembiowski drohte mit 4 Fouls das gleiche Schicksal. Auf der Anzeigetafel prangerte das beruhigende Ergebnis von 65:48 und so ging man ganz entspannt in den Schlussabschnitt.

Hatte die Dreierquote bisher bei  unterirdischen 20,8% (5 von 24) gelegen, so betrug diese jetzt durch das wiedergewonnene Selbstvertrauen gestärkt plötzlich 50% (6 von 12). Davon und Dainius wurden jetzt geschont, aber die Grevenbroicher Angriffswelle war nicht wehr zu stoppen. Hallgrimson, Bennett und Boksic trafen je zweimal aus der Distanz und auch sonst wurde hochprozentig gescored.
Hatte man in der ersten Halbzeit gerade mal 32 Punkte erzielt, so konnte man in der zweiten Hälfte jeweils 33 Punkte pro Viertel verbuchen. Gegen so viel konzentrierte Angriffspower waren die Bonner Bubis ganz einfach machtlos und so war der 98:67 Erfolg die logische Konsequenz eines gut umgesetzten Gameplans im zweiten Durchgang. Aus Respekt vor einem sympathischen und ausgespochen fairen Gegner verweigerte Marvin Kruchen sechs Sekunden vor dem Abpfiff den Korb zum 100sten Punkt, was ihn intern aber trotzdem den obligatorischen Kasten Bier kostet.
Die beiden Unparteiischen machten einen ausgesprochen guten Job, was die ausgeglichene Foulbelastung von 25:24 unterstreicht, wobei die Hausherren 31 mal und die Gäste 23 mal an die Freiwurflinie durften.

Da Elephants Verfolger Schalke erneut gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel patzte konnte der Vorsprung auf Platz vier sogar noch ausgebaut werden. Grevenbroich liegt drei Spieltage vor Saisonende nun einen Sieg hinter den punktgleichen Teams aus Münster und Köln sicher auf dem dritten Platz, was die Fans in Bonn entsprechend feierten.