Nav Ansichtssuche

Navigation

Zusätzliche Informationen

Rein sportlich ging es am Samstag Abend im Rahmen des 26. Spieltages nur gegen den bereits feststehenden Absteiger Erftbaskets Euskirchen. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten würde den dritten Tabellenplatz gegenüber den punktgleichen Schalkern bestätigen, doch daran zweifelte in Grevenbroich wohl niemand. Echte Spannung war also kaum zu erwarten, aber dennoch war der Elephants Dome an diesem Samstag Abend rappelvoll. Knapp 1000 Zuschauer inkl. Bürgermeisterin Ursula Kwasny und zahlreicher Sponsoren waren gekommen, um ihr Team ein letztes Mal zu sehen und um live zu erfahren, worum es sich bei der angekündigten Prmieren handeln würde.
Die erste Überraschung gab es dann auch schon vor dem Anpfiff, denn als der Hallensprecher die Namen der einzelnen Elephants Akteure vorlas, stellten sicht die Spieler nicht wie sonst üblich auf dem Feld auf, sondern jeder einzelne verschwand über die Tribüne sich einen Weg durch die Fans bahnend im Foyer, um den freiwilligen Helfern persönlich zu danken und ihnen ein unterschriebenes Mannschaftsposter sowie das jeweilige Shooting Shirt zu schenken.

 

Danach kam man zurück aufs Spielfeld, doch statt sich im üblichen Huddle zu formieren stellte man sich mit dem Gesicht zu den Fans zu einem Mannschaftsfoto auf und plötzlich war es da. Ein Schild, das die Zuschauer auf der Tribüne spontan zu tosendem Applaus veranlasste: "We´ll be back 2015-2016". Kurz darauf dann die Bestätigung des Hallensprechers: Am Donnerstag Abend hatte Coach Hartmut Oehmen, der im Rahmen der vorangegangenen Jahreshauptversammlung übrigens zum stellvertretenden Geschäftsführer gewählt worden war, beim Mannschaftskegeln mal so ganz nebenbei die Verträge mit dem kompletten Kader verlängert. Bestimmt ein absolutes Novum in der Basketball Regionalliga.

Gespielt wurde dann aber auch noch und auch hier rissen die Hausherren ihre treuen Fans sofort von den Sitzen. Nach 54 Sekunden führte man mit 7:0 und Gästecoach Schäfer sah sich nach nicht einmal einer Minute gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Diese verpuffte zunächst absolut wirkungslos, denn nach sieben Minuten stand es 25:13. Alles sah nach einem ungehinderten Spaziergang der Dickhäuter aus, doch nun legte auf Seiten der Erftbaskets Routinier Phil Godfrey richtig los. Der 34jährige traf aus allen Lagen und hatte bereits nach 10 Minuten 14 Punkte auf seinem Konto. Ihm allein war es zu verdanken, dass es nach dem ersten Viertel beinahe ausgeglichen 27:25 stand, doch wirklich beunruhigt zeigte sich davon niemand.

Auch im zweiten Viertel kämpfte der Aufsteiger Dainius Godfrey Euskirchen als ob ein Sieg doch noch den Klassenerhalt bedeuten würde und so entwickelte sich ein für die Zuschauer durchaus ansehnliches Spielchen. In der 13. Minute wurden die Gäste für ihre enorme Kraftanstrengung dann belohnt. Mit 33:34 ging man erstmals in Führung. In den nächsten 5 Minuten kam es nun zu einem offenen Schlagabtausch in dem die Führung insgesamt 11x wechselte, doch dann leitete ein Dreier von Dainius Zvinklys, der vor dem Spiel zum MVP der Saison gekürt worden war, die Wende ein. Ein 14:2 Lauf sorgte für eine beruhigende 59:48 Pausenführung, doch Euskirchen hatte sich durchaus den Respekt aller Anwesenden verdient.

Nach dem Seitenwechsel sah es dann kurzzeitig so aus, als ob die frech aufspielenden Gäste noch einmal zurückkommen würden, doch ein Godfrey Dreier zum 59:54 war nur kurzzeitige Ergebniskosmetik. Denn nun zeigte der Grevenbroicher Kapitän und Godfrey Teamkollege aus alten Gladbacher Tagen Simon Bennett, dass auch er ein ganz gefährlicher Distanzschütze ist. Binnen weniger Minuten erzielte das Geburtstagskind (30) seine Dreier 4, 5 und 6 und legte somit den Grundstein zur deutlichen 81:66 Führung der Schlossstädter. Da wollte sich dann natürlich auch ein anderer Veteran nicht lumpen lassen. Der 39jährige Markus Hallgrimson traf zweimal innerhalb von 60 Sekunden aus der Distanz, so dass das dritte Viertel mit 89:69 endete.

Im Schlussabschnitt bestanden die Gäste jetzt nur noch aus dem phänomenal treffenden Godfrey sowie dem unermüdlich schuftenden Zimmermann. Die beiden erzielten im vierten Viertel 22 der 24 Euskirchener Punkte und machten somit auch deutlich, warum die Erftbaskets nach nur einem Jahr in der Liga wieder absteigen mussten.
Ganz anders die Elephants. Nach zwei unglaublichen Monsterblocks und einem krachenden Dunking beendete Davon Roberts seinen erfolgreichen Arbeitstag frühzeitig, doch nun punktete unter den Körben das Center Duo Kruchen / Lange.  Marko Boksic und Basti Becker bewiesen, dass sie ebenfalls aus der Distanz punkten können Farid Sadek gab sein Comeback und Highflyer Dainius Zvinklys vollendete nach schönem Nick Larsen Anspiel wie gewohnt wieder einmal per Dunking. Drei Minuten vor dem Ende gab Trainer Hartmut Oehmen dann das verabredete Zeichen in Richtung Bank. Der erst am 2. Dezember an Meniskus und Kreuzband operierte Farid Sadek erhob sich und mit ihm standen auch die 1000 Zuschauer in der Halle auf. Unter Standing Ovations kam der Pointguard nach nur 4 Monten Pause für Geburtstagskind Simon Bennett zurück aufs Feld. Jede seiner Ballberührungen wurde bejubelt und als er nach einer guten Minute seinen ersten Wurf auch gleich versenkte wurde es in der Halle richtig laut. Gänsehautmomente im Elephants Dome an die sich Fans und Spieler noch lange erinnern werden.
Die Begegnung endete 118:93. Das Team verabschiedete sich von seinen Fans mit der obligatorischen La Ola Welle und die Reihe der Zuschauer, die ihre Spieler zum Ende einer tollen Saison abklatschen wollten schien gar kein Ende nehmen zu wollen.
Fans mit SchuhenStatt in die Kabine ging es hoch ins Foyer wo man das Bad in der Menge sichtlich genoss und immer wieder wurden insbesondere Leistungsträger wie Zvinklys, Larsen oder Roberts gefragt, ob sie denn wirklich schon unterschrieben hätten. Die Antwort war immer wieder ein grinsendes "Ja" und der US Import verschenkte in seiner Feierlaune sogar seine Schuhe, womit er zwei jugendliche Fans in einen wahren Freudentaumel versetzte.

Etwas abseits beobachte das Führungstrio Korsten-Weinz-Fußangel gemeinsam mit dem Coach die Szenerie und auch ihnen war die Freude über einen mehr als gelungenen Saisonabschluss deutlich anzusehen:
"Heute hat einfach alles gepasst. Eine wahnsinns-Kulisse, die frühzeitigen Vertrags- verlängerungen, ein offensiv mitspielender Gegner, das Comeback von Farid und der höchste Sieg der Saison. Das ist eigentlich zu viel für nur einen Tag und gleicht schon eher einer Inszennierung als einem Basketballspiel." strahlte der Coach überglücklich.
So kann es weiter gehen. Und das wird es ja auch, denn die Protagonisten sehen sich ja wieder. Zur Saison 2015-2016 in Grevenbroich.