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Es war eine turbulente Woche für die Elephants. Nach dem Achillessehnenriss von Davon Roberts in Hagen und dem sonntäglichen Befreiungsschlag gegen Herford musste schnellstmöglich ein Ersatz für den energiegeladenen Amerikaner her, doch die Suche gestaltete sich mehr als schwierig. Ursprünglich war es das Ziel, einen "Roberts-Klon" auf der Position 4 zu finden, doch das war auf Regionalliganiveau in der Kürze der Zeit leider nicht möglich. Also entschied man sich, den freien US Spot mit einer athletischen 4-3 Kombination zu besetzen und nach dem Studium unzähliger Spielerprofile wurde man schließlich in Charlotte fündig.
Der Neue heißt Terrence Williams und kommt direkt von der Division 1 University of North Carolina - einem guten College auf dem er pro Spiel 10 Punkte und 5 Rebounds verbuchen konnte. Frisch in Germany gelandet hieß es erst einmal die bürokratischen Hürden zu nehmen, den Spieler beim DBB zu melden und auf die Freigabe aus den USA zu warten. Für das ganze Prozedere hatte man nicht einmal 48 Stunden Zeit und so war man am Freitag Mittag mehr als erleichtert, als die Spielberechtigung für Terrence aus Hagen eintraf. Ansonsten wäre es personell für die Dickhäuter mehr als eng geworden, denn nach der Trennung von Peter Marcic hätte man aufgrund des beruflich bedingten Fehlens von Nick Larsen nur auf 8 Spieler zurückgreifen können.
Man konnte zwar aufgrund von Jetlag und nur einer Trainingseinheit mit dem Team nicht erwarten, dass die Premiere des neuen Imports reibungslos verlaufen würde, aber zumindest konnte man gegen ART Düsseldort eine vernünftige 9er Rotation aufbieten. Diese zeigte sich insbesondere auf den großen Positionen in der ersten Halbzeit allerdings leider extrem mutlos und in Sachen Wurfquote hatte die Partie im ersten Durchgang wohl das Prädikat Not gegen Elend verdient. Die Hausherren trafen bis zum Pausenpfiff gerade mal 27% aus dem Feld und die Gäste waren mit 30% kaum besser. Den Unterschied machten ART Center Kendall Chones, der unser Center-Duo Jördell/Kruchen häufig schlecht aussehen ließ sowie der Litauer Paulius Kleiza, der alle seine 7 Freiwürfe verwandelte. In einem extrem lowscoring Game ging ART also mitt 32:26 in die Pause.

In der Kabine hatte man sich viel vorgenommen, da die Schwachstellen ja klar auf der Hand lagen, aber besser wurde es nach dem Seitenwechsel nicht. Die Wurfquote blieb weiterhin unterirdisch und man schaffte gar das Kunststück von drei Airballs bei Korblegern. Die Gastgeber verbesserten sich auf dem Feld zumindest auf 34,5 % und Chones machte unter dem Korb nahezu was er wollte.  Nach dem dritten Viertel führte dies zu einer Führung von 59:43 und es sah nach einer deftigen Niederlage für die Schlossstädter aus.
Insbesondere, weil nach dem Wiederanpfiff sofort zwei ART Dreier bei den Elephants einschlugen und der Vorsprung nach drei Minuten gar auf 21 Zähler angestiegen war (69:48). Der weitgehend blasse Dainius Zvinklys war zwischenzeitlich zurück ins Spiel gekommen, doch nach nur einer Minute war für den Litauer schon wieder Schluss, denn er musste mit fünf Fouls (davon 3 absolut unnötig) vom Feld. Fünf Minuten vor dem Ende lag Grevenbroich immer noch mit 19 zurück, doch dann übernahmen die Herren Bennett und Sadek. Der Kapitän leutete mit einem Dreier die Aufholjagd ein und unser unermüdlicher Pointguard unterstrich mit einem frechen Steal die Ansage, dass man sich noch nicht aufgegeben hatte. Düsseldorf schien die Begegnung im Kopf bereits abgehakt zu haben und plötzlich schlackerten dem Team die Knie. Der phasenweise weitgehend abgetauchte Raed Mostafa (33% aus dem Feld) nun mit einem ganz wichtigen Korb und 60 Sebunden vor dem Ende lag man immer noch 17 Punkte zurück. Auszeit Elephants und Bennett trifft den anschließenden Spielzug aus der Distanz zum 80:66. Anschließend wieder ein Sadek Steal, den der Energizer selbst erfolgreich abschließt. Düsseldorf kann wieder nicht punkten und jetzt ist es Farid selbst, der aus der Distanz zum 80:71 trifft. Zwei Freiwürfe Düsseldorf, Auszeit Grevenbroich und wieder ist es Simon Bennett, der aus ca. 8 Metern zum 82:74 Endstand trifft. Die Aufholjagd kam leider zu spät und es ist auch nicht genug, wenn sich nur ein Teil des Teams mit aller Gewalt gegen eine Niederlage stemmt. Mit einer Zweier-Wurfquote von unter 35% kann man in der Regionalliga in der Regel keinen Blumentopf gewinnen. Wenn aber die Dreierquote schon zum wiederholten Male höher liegt als die aus der Nah-Distanz, dann ist das ein Phänomen, das es im Basketball mit Sicherheit nicht oft zu beobachten gibt. Terrence Williams schaffte bei seinem Deutschland Debut direkt ein double Double, doch auch bei ihm ist in Sachen Wurfquote noch erheblich Luft nach oben.