Man hatte sich per Video-Studium gut vorbereitet auf die Partie am ungeliebten Freitag Abend in Hagen, doch der Anpfiff war noch nicht ganz verhallt, da führten die Gastgeber bereits mit 4:0. Dainius kann mit seinem unwiderstehlichen Zug zum Korp per Drei-Punkte-Spiel zwar verkürzen, doch ein Doppelschlag aus der Distanz von Plioukas sowie ein Korb von Rostek führten zur frühen 12:3 Führung der Hausherren. Doch Grevenbroich ist nicht angereist, um sich hier einfach so abschlachten zu lassen. Insbesondere Lennard Jördell und Dainius Zvinklys sind von ihren Gegnern nicht zu halten und so steht es nach dem ersten Viertel nur 21:20.
Das zweite Viertel beginnt allerdings ähnlich wie das Erste. Ein Doppelschlag von Hagen und die umgehende Antwort von Grevenbroich. doch dann ist erstmal wieder die BG am Drücker. Einer Dreierquote von 42% und einer Freiwurfquote von 83% hat Hagen die 45:36 Führung weitgehend zu verdanken, denn in den gleichen Kategorien lauten die Werte der Schlossstädter lediglich 25 und 60%. Völlig unverständlich der plötzliche Leistungsknick von Dainius nach starkem Beginn. Plötzlich will dem Litauer rein gar nichts mehr gelingen und ihm verspringt ein Ball nach dem anderen. Mit 6 Ballverlusten auf dem Konto geht er geknickt in die Kabine. Das gesamte Hagener Team kommt lediglich auf 5 Turnover.
In der Kabine geht es relativ ruhig und sehr sachlich zu, denn die Enttäuschung ist den Akteuren förmlich anzusehen. Das War Up in der Pause verläuft dem Coach allerdings viel zu emotionslos und ohne die erforderliche Körpersprache. Kurzerhand ruft er das Team zu einer zweiten Besprechung zusammen und versucht die Jungs so doch noch wach zu rütteln. Fast beim gesamten Kader scheint das zu fruchten. Nur Dainius steckt die erste Hälfte noch derart in den Knochen, dass er kein Bein mehr auf den Boden bekommt und auf der Bank Platz nehmen muss, wo er auf eigenen Wunsch sogar hinwollte. Pointguard Farid Sadek waren die Probleme mit seinem Knie von Minute zu Minute mehr anzumerken und so übernahm Nick Larsen den Spielaufbau. Der Rückstand betrug nun 12 Punkte (51:39), doch insbesondere Neuzugang Terrence Williams und Lennard Jördell hielten mit zahlreichen guten Aktionen dagegen.
Zu Beginn des Schlußabschnitts lag man noch 6 Zähler zurück und angespornt vom vorbildlichen Defense-Einsatz des Duos Bennett-Becker arbeitete man sich Punkt für Punkt heran. Hagen schlug in Korbnähe jetzt auf alles, was sich bewegte und schickte die Dickhäuter ein ums andere Mal an die Linie. Dort blieb die Quote im vierten Viertel allerdings unter 50%, was später mit ausschlaggeben für die Niederlage sein sollte. Ein 14:6 Run brachte in der 35. Minute dann die 68:70 Führung, doch im direkten Gegenzug war es Ioakeimidis, der per Dreier seine Farben wieder in Führung brachte. Wie bereits gegen Münster verlegt Jördell nun zwei wichtige Freiwürfe und erneut ist es der Grieche mit der Nummer 5, der aus der Distanz trifft. Auszeit Grevenbroich bei -4, doch die geplante Neuordnung in der Verteidigung verfehlt genauso ihre Wirkung wie der angesagte Spielzug nicht ins Ziel findet. Ioakeimidis trifft den dritten Dreier in Folge und die Hausherren haben nun auch mental wieder Oberwasser. Williams verkürzt noch einmal auf 78:74, doch als das Spiel gerade noch einmal zu kippen droht, ist es ausgerechnet Williams, der mit einem überhasteten Offense Foul den entscheidenden Ballverlust produziert. Die Elephants stoppen nun die Uhr, doch Hagen trifft 4 von 6 von der Linie. Im Gegenzug verfehlen nach Auszeit beide Grevenbroicher Dreier das Ziel und die Begegnung endet mit 84:76 für BG Hagen.
Erneut hatte man einem Spitzenteam bzw. dem Schalke-Bezwinger der Vorwoche gut Paroli geboten, doch erneut steht man am Ende mit leeren Händen da.