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Voller Selbstvertrauen traten Mannschaft und Fans im gemeinsamen Bus am Samstag Mittag um 14.45 Uhr die Fahrt Richtung Teutoburger Wald an, um in Ibbenbüren den vierten Sieg in Folge einzufahren und alles fing auch wirklich gut an.
Nach vier Minuten stand es bereits 0:10 für die Dickhäuter und nach weitern vier Minuten hatte man in der gut besetzten Halle sogar auf 2:20 erhöht. Die Elephants trafen in dieser Anfangsphase beinahe jeden Wurf. Bei den Gastgebern ging hingegen gar nichts und so endete das erste Viertel mit 8:25. Bereits jetzt trat das Trainerteam Oehmen/Bennett aber bereits als realistische Mahner auf. Man wieß eindringlich darauf hin, dass die Ibbenbürener Wurfquoten nicht so schlecht bleiben würden (33% 2er und 0% Dreier) und dass man hier noch nichts gewonnen hätte und genauso war es dann auch.


Die Hausherren schraubten ihre Werte auf vernünftiges Regionalliga Niveau hoch und fanden somit immer besser ins Spiel. Nach 16 Minuten betrug der Vorsprung beim Stande von 20:34 zwar immer noch 14 Zähler, doch auf der Grevenbroicher Bank wurde es bei der genommenen Auszeit dennoch laut. Zu offensichtlich hatte sich das eigene Reboundverhalten verschlechtert und dumme Fouls zwangen zu nicht eingeplanten Wechseln. Dainius Zvinklys schaffte das Kunststück, nach 1.24 Minuten mit 2 Fouls bereits auf die Bank zu müssen und im zweiten Anlauf dauerte es gerade mal 49 Sekunden, bevor die Unparteiischen erneut gegen den Litauer entschieden, was ihm eine weitere Zwangspause auf der Ersatzbank einbrachte. So kam es, dass bis zur Halbzeitpause alle 10 Grevenbroicher Akteure bereits Einsatzzeiten verbuchen konnten, doch wirklich gute Noten konnten im ersten Durchgang lediglich Lennard Jördell und Terrence Williams für sich verbuchen. Zur Pause war der Vorsprung auf 12 Zähler zusammengeschmolzen. Wenig, wenn man bedenkt, dass es einmal 18 gewesen waren. Aber immer noch genug, um auswärts von einem zufriedenstellenden Ergebnis zu sprechen.
Alles andere als zufrieden war man jedoch bereits in der Kabine der Erftstädter. Da die Schiedsrichter auf beiden Seiten viel durchgehen ließen, hatte man zu häufig den Ball bei unnötigen Dribblings durch das körperliche Spiel der Gegner verloren und durch nachlässige Spielweise weitere Punkte eingebüßt.  Weniger dribbeln, schneller passen und die Spielzüge konzentriert bis zum Ende laufen war die Devise. Um das zu realisieren, setzte man wie schon in der Vorwoche nach der Halbzeit auf das erfahrene Guard-Duo Sadek-Larsen, doch insbesondere Nick Larsen, der gegen Bonn noch so geglänzt hatte, vermochte dem Spiel keinerlei Impulse zu geben. Zvinklys erzielte nach dem Wiederanpfiff zwar seine ersten vier Punkte, doch nach 4 Minuten musste er mit seinem vierten Foul schon wieder auf die Bank. Der eingewechselte Marko Boksic vermochte das Spiel jedoch auch nicht zu beleben und da die in der ersten Hälfte noch so starken Williams und Jördell plötzlich überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen waren, witterte Ibbenbüren nun Morgenluft. Angefeuert vom wieder erwachten Publikum kämpften die Swap Ballers nun um jeden Meter Raum. Mit einer Intensität, die den Rahmen des Erlaubten manchmal überschritt kaufte man den Dickhäutern den Schneid ab. Als der Vorsprung auf 8 Punkte zusammengeschrumpft war sollte eine Auszeit das Team noch einmal wach rütteln, doch lediglich die eingewechselten Zimmermann und Bennett hielten nun noch dagegen. Farid Sadek hatte gegen US Pointguard Naubert ein ums andere Mal das Nachsehen und unter dem Korb wurde nur halbherzig ausgeboxt, so dass viele Rebounds völlig unnötig an den Gegner gingen. Naubert war es dann auch, der mit zwei Dreiern in Folge seine Farben erstmals in Führung brachte und plötzlich stand es sogar 57:53. Nach der Auszeit in der 26 Minute hielten bei den Schlossstädtern nur noch Zimmermann und Bennett körperlich dagegen und die beiden waren es auch, die in dieser Phase alle Punkte für die Gäste markierten. Dank eines wahnsinnigen Dreiers des Kapitäns beendete man das dritte Viertel gerade noch mit einem 57:57 Unentschieden, doch das, was die Akteure in diesem Spielabschnitt geboten hatten, ließ die mitgereisten Fans nichts Gutes hoffen. Der Buzzer Beater zum Ende des Viertels hatte wohl kurzfristig noch einmal Energie freigesetzt, denn man schaffte es in der 34. Minute noch einmal mit 61:64 in Führung zu gehen, doch erst sorgte ein Grimes-Dreier für den Ausgleich und dann erwies der gut kämpfende Zimmermann seinem Team einen Bärendienst. Nach einer von zahlreichen, kleineren Nicklichkeiten hatte er nämlich den Schiedsrichter gerufen, um ihn darauf hinzuweisen, dass sein Gegenspieler ihm gerade den Stinkefinger gezeigt habe. Der Unparteiische sah bei dem hohen Lautstärkepegel in der Halle jedoch nur die Geste des Grevenbroichers, deutete sie in seine Richtung und schickte unseren Mann kurzerhand duschen. Nun brachen bei den Elephants alle Dämme und Ibbenbüren zog schnell auf 73:64 davon. Zwei Minuten vor dem Ende begannen die Dickhäuter nun bei einem 10 Punkte Rückstand die Zeit zu stoppen und den Gegner an die Linie zu schicken, doch obwohl die Hausherren hier heftigst Nerven zeigten (man traf nur 4 von 12), ließ man auch diese letzte Chance ungenutzt. Becker und erneut Bennett per Wahnsinns-Dreier verkürzten eine Minute vor dem Ende zwar nochmal auf 5 Zähler, doch Distanzschütze Boksic verweigerte regelrecht seine Würfe und den einzigen Dreier, den er in dieser Phase nach einem Einwurf-Spielzug dann doch nahm, traf nur die schmale Seitenkante des Brettes.
Ibbenbüren gewinnt nach einer vorbildlichen Energieleistung völlig verdient mit 81:76.

"Wir haben uns heute durch einen körperlich spielenden Gegner schlichtweg den Schneid abkaufen lassen. So muss man als Team agieren, wenn es spielerisch mal gerade nicht so läuft. Die alte Phrase "über den Kampf ins Spiel kommen" hat TVI heute perfekt umgesetzt. Unsere "Starting 6" (Sadek 5, Larsen 0, Jördell 0, Zvinklys 6, Boksic 3, Williams 1) macht in der zweiten Hälfte zusammen 15 Punkte und zeigte auch sonst kaum Gegenwehr. So kann man kein Spiel gewinnen." faßte Coach Hartmut Oehmen zerknirscht die Niederlage zusammen.
Nikolas Zimmermann hatte sich nach dem Schlusspfiff für seinen dummen Fehler beim Team entschuldigt, stellte aber auch noch einmal klar, dass er den Unparteiischen lediglich auf den Stinkefinger hatte aufmerksam machen wollen und er niemals ihm gegolten habe. Wirklich erbost war Niko jedoch über einen Akteur: "Wir kommen beide zu Fall und mein Gegenspieler liegt auf mir. Aber statt einfach aufzustehen, beißt der Bursche mir doch tatsächlich in die Schulter. Sowas hab ich noch nie erlebt."
Das Schlußwort hatte dann aber der Kapitän, der wohl der einzige war, der mit seiner Leistung an diesem Abend zufrieden sein durfte: "Ibbenbüren hat an der Grenze des Erlaubten agiert. Einige bei uns haben sich durch die harte Gangart und den teilweise üblen Trah Talk offensichtlich einschüchtern lassen. Ich habe es in der Regionalliga allerdings auch noch nie erlebt, dass Gegenspieler mehrfach am Abend damit drohen, beim nächsten Mal ins Gesicht zu schlagen. Sowas muss nicht sein. Trotzdem geht der Sieg von TVI in Ordnung."