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"Angst machen gilt nicht" - Unter diesem Motto stand die Kabinenansprache der Elephants vor dem Spiel gegen Tabellenführer BG Hagen.
Coach Hartmut Oehmen hatte auf das obligatorische Plakat auf dem alle gegnerischen Akteure mit ihren Stärken und schwächen aufgeführt sind, diesmal lediglich 6 Namen geschrieben. Darunter stand: Vier Shooter, ein Rebounder und ein erfahrener US Power Forward - Das sollte ja wohl zu machen sein. Keine Hinweise auf ein Team, das gerade erst Schalke an die Wand gespielt hatte oder sonstige Warnungen. Dafür aber der Hinweis, dass es sich nach einem Sieg viiiiel besser feiern lässt als nach einer Niederlage - schließlich stand für den späteren Abend die verschobene Weihnachtsfeier auf dem Programm.

Entsprechend selbstbewusst ging die Mannschaft eine halbe Stunde später dann aufs Feld und wie schon gegen Schalke stand erneut  Routinier Simon Bennett für Marko Boksic in der Anfangsformation. Die ersten Punkte gehörten nahezu folgerichtig den Hausherren und der Ligaprimus brauchte sage und schreibe 3 Minuten bis man den ersten Treffer verbuchen konnte. Nach sechs Minuten traf unser Kapitän bereits seinen zweiten Dreier, aber hauptsächlich hieß die taktische Ausrichtung "über groß spielen". Und der in den letzten Wochen konstant stark auftrumpfende Lennard Jördell machte seine Sache erneut ausgezeichnet. Seine ersten Punkte erzielte der Center gleich per Dunking und egal, ob sein Gegenspieler Ioannidis oder Kortenbreer hieß, Lenny setzte sich unter dem Korb durch.
Nach Ablauf des ersten Viertels stand es bereits 29:20 und das Motto auf der Bank lautete: Konzentriert weiter arbeiten.
Zu diesem frühen Zeitpunkt waren bereits 9 Akteure eingesetzt worden und diese angedeutete, große Rotation sollte auch im weiteren Bestand haben. Nick Larsen kam für Antreiber Sadek, Zimmermann für Jördell und Becker für Williams, doch ein Einbruch im Spiel der Schlossstädter war kaum festzustellen und dies, obwohl Hagen nun aggressiver verteidigte und phasenweise auch energisch Ganzfeld presste. Die Begegnung wirkte nun zerfahrener. Für die Elephants wurde es zwar schwieriger, Körbe zu erzielen, aber im Gegenzug wurde auch die eigene Verteidigung zum nahezu unüberwindlichen Bollwerk. Wenn sich ein Hagener Angreifer dann doch mal bis zum Grevenbroicher Korb durchgekämpft hatte, wurden einfache Körbe kompromislos mit einem Foul unterbunden und da die BG-Freiwurfquote in der ersten Hälfte bei indiskutablen 31% lag, wurde es für die Dickhäuter zu keinem Zeitpunkt gefährlich. Die griechische Fraktion der Gäste bekam heute einfach keinen Fuß auf den Boden. Allein der unermüdlich Ligons sowie der mit drei Distanzwürfen erfolgreiche Nedzinskas hielten die eigenen Farben hoch und verhinderten einen höheren Rückstand als 43:35 zur Pause.

Viel zu verbessern gab es nicht und so fiel die Halbzeitbesprechung relativ kurz aus. Man war sich allerdings einig, dass Hagen versuchen würde, die Partie noch einmal zu drehen und war bereit, den Kampf anzunehmen. Doch das große Aufbäumen des Tabellenführers blieb irgendwie aus und viele Aktionen schienen nicht mit letzter Konsequenz durchgeführt zu werden. Außer drei Dreiern, einem normalen Feldkorb und 2 Freiwürfen lief bei Hagen nicht viel zusammen. Ganz anders bei den Elephants. Das Center-Duo Jördell-Zimmermann agierte unter den Körben nahezu ungehindert und ab und an streute man aus der Distanz einen Dreier ein. Alles wirkte irgendwie locker-flockig und als die Gäste zwischen der 25 und 29 Minute überhaupt keinen Korb erzielten, schüttelten die Fans auf der Tribüne ob des geringen Kampfeswillen der Hagener schon beinahe ungläubig die Köpfe. Der spätere Topscorer Nicolas Zimmermann hatte allein in diesem Viertel durch drei beherzte Diver allein drei Lose-Balls gesichert. Drei mehr als das gesamte Gästeteam.


Das dritte Viertel endete mit einem vorentscheidenden 72:48, doch auf der Grevenbroicher Bank wollte man dem Braten immer noch nicht so recht trauen.
Doch auch zu Beginn des Schlussabschnittes bließ man von Hagener Seite nicht zur finalen Attacke, so dass der Vorsprung sogar auf 76:48 anwuchs und nun war man sich auch bei den Elephants sicher, dass da heute nichts mehr anbrennen würde.
Farid Sadek machte für Nachwuchstalent Timo Hoster Platz  und nur eine Minute später markierte der seit Weihnachten Achtzehnjährige seine ersten Punkte in der 1. Regionalliga.
Nun gab auch Hagens Coach Kosta Filippou seinen Joungstern Einsatzzeiten und es dürfte den Übungsleiter gefreut haben, dass der erst 16jährige Jasper Günther einen sehr agilen Eindruck vermittelte. Das waren aus Gästesicht aber wohl die einzigen positiven Aspekte, denn die Begegnung endete mit einem unerwartet deutlichen 92:64, dabei hatte Hagen nicht ein einziges Mal in Führung gelegen.
Bei den Elephants punkteten alle 10 Akteure und fünf sogar gleich zweistellig.

"Natürlich wollten wir gegen Hagen gewinnen, um danach unbeschwert feiern zu gehen. Aber dass es gegen den Tabellenführer so einfach werden würde hätten wir nicht zu träumen gewagt." so Kapitän Simon Bennett gleich nach Spielende. Sprachs und verschwand mit dem Rest des Teams Richtung Köln zur geplanten Weihnachtsfeier.