Am Mittwoch steht für die Elephants das wichtige Pokal Halfinale gegen Münster auf dem Programm und gerade diese Begegnung sollte sich NICHT in den Köpfen der Spieler breit machen, damit der Fokus zu 100% auf der heutigen Aufgabe liegen konnte. So die Vorgabe des Coaches vor der mit 6 Imports hochklassig besetzten Truppe aus Düsseldorf, die sechs Spieltage vor dem Ende mitten im Abstiegskampf steckt. Zuletzt hatten sich die Landeshauptstädter jedoch nur äußerst knapp in Schalke geschlagen geben müssen und da war der neue 2,07 Meter Mann Kolovrat noch nicht einmal dabei.
Die Schlossstädter waren also gewarnt und man konnte die Konzentration in den Gesichtern beim Warm Up förmlich sehen. Ein Warm Up, das sich schwierig gestaltete, denn der Boden der Comeniushalle war so dreckig, dass die Akteure ein ums andere Mal gefährlich ausrutschten. Die Anfrage, den Boden vor Anpfiff kurz einmal zu wischen und so etwas wenigstens etwas mehr Grip zu schaffen beantwortete Gerrit Terdenge mit dem lapidaren Hinweis, dass doch ein feuchtes Handtuch zum Abwischen der Sohlen neben der Bank bereit läge - und so ging es also auf spiegelglatter Oberfläche los.
Den besseren Start erwischten die Hausherren, die schnell mit 6:2 in Führung gingen, doch in der fünften Minute sollten die Giants zum letzten Mal in Führung liegen (13:12). Ein 15:5 Lauf sorgte dafür, dass die Dickhäuter das 1. Viertel mit 18:27 beendeten. Brisante Notitz am Rande: Düsseldorfs Center Dijon Smith war in der 5. Minute abseits des Balles ohne gegnerische Beteiligung ausgerutscht und mit dem Fuß umgeknickt. Der US Center konnte im weiteren Verlauf der Begegnung zwar noch eingesetzt werden, hatte aber immer wieder Probleme. Eine Verletzung, die in einer halbwegs sauberen Halle nicht passiert wäre.
Das zweite Viertel ging so weiter wie das Erste geendet hatte: mit einem Sturmlauf der Gäste. Plötzlich stand es 20:36 und Terdenge nahm eine Auszeit. Düsseldorf kam mit einem 6:0 Run zurück ins Spiel und nun hieß es Auszeit Grevenbroich. In den letzten vier Minuten vor der Halbzeit entwickelte sich nun ein munteres Run and Gun Spielchen, in dem beide Teams bei fast jedem Angriff punkteten. Dank eines Naletilic-Dreiers kurz vor der Pausensirene hieß es in dieser hart umkämpften Partie 40:49 für die Elephants, doch wirklich sicher fühlte sich im Team noch niemand.
Intensität und Tempo weiterhin hoch halten war die Devise für den zweiten Durchgang und das war auch mehr als richtig, denn die Gastgeber verschärften nun ihre Gangart. 8:0 Freiwürfe in vier Minuten sprechen da eine deutliche Sprache, doch Grevenbroich zeigte sich sicher von der Linie. Auf der Gegenseite machten die beiden kroatischen Distanzschützen Naletilic und Nakic nun ihrem Ruf alle Ehre. Die Zwei feuerten aus allen Rohren und kurzzeitig war die Führung mal auf 6 Punkte zusammengeschmolzen. Doch die Dickhäuter blieben cool, wechselten ein paar mal zwischen Zonen- und Mannverteidigung hin und her und nur drei Minuten später hieß es wieder 53:68. Es folgte erneut eine Phase des offenen Schlagabtausches in der sich insbesondere Nicolas Zimmermann und Farid Sadek extrem treffsicher zeigten. Das dritte Viertel endete mit einem Rados-Dreier, der erst kurz nach Ertönen der Sirene auf die Reise geschickt wurde, mit 66:80 und noch immer war die Partie nicht entschieden.
Rados eröffnete das Schlussviertel erneut mit einem Dreier, doch das sollte für lange Zeit der letzte einfache Korb gewesen sein. Nun zeichnete es sich aus, dass man bis zur Halbzeit erst vier Fouls zu verzeichnen hatte. Kompromislos unterband man alle Angriffe auf den eigenen Korb und ähnlich handelte man auch auf der Gegenseite. Etwas wirklich Neues ließen sich die Giants aber nicht einfallen und so verstrichen die Minuten ohne das der Vorsprung der Elephants in Gefahr geriet. Am Ende hieß es 87:103 und Grevenbroich hatte das "Heimspiel in Düsseldorf" dank einer starken Offensivleistung verdient gewonnen. Mit Dainius Zvinklys, Terrence Williams und Nicolas Zimmermann erzielten gleich drei Akteure 20 Punkte oder mehr und auch Antreiber Farid Sadek steuerte 15 Zähler bei.
Unmittelbar nach dem Schlußpfiff ging es hoch zu den zahlreich mitgereisten Fans und noch auf der Tribüne stieß man gemeinsam auf den errungenen Erfolg an. Nun heißt es ausruhen und so gut wie möglich auf Mittwoch vorbereiten. Denn nun ist es an der Zeit, das Pokal Halbfinale gegen Münster in die Köpfe zu lassen.