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Noch drei Spiele waren in der Regionalligasaison 2016/2017 zu absolvieren und noch dreimal mussten die Elephants gegen Ibbenbüren antreten, denn der TVI steht bekanntlich als zweiter Finalteilnehmer für die am 13. und 20. März stattfinden Pokalendspiele fest. In der Meisterschaft trafen die beiden Teams nun eine Woche vorher schon einmal zum Warm Up aufeinander.
In der Tabelle standen die Erftstädter auf dem fünften und die Gäste auf dem achten Platz und somit war der sportliche Wert der Partie eher zweitrangig,  doch allein die Tatsache, dass da die zwei Endspielgegener aufeinander trafen barg eine gewisse Brisanz in sich. Im Lager der Elephants hatte sich die Mannschaft unter der Woche bei einer internen Besprechung darauf verständigt, dieses Spiel wie jedes andere anzugehen, damit man im Flow bleibt und die Erfolgsserie der vergangenen Wochen weiter fortsetzen kann.
Dennoch schickte Coach Hartmut Oehmen eine Starting Five aufs Feld, die es in dieser Zusammensetzung noch nicht gegeben hatte. So standen Nicolas Zimmermann und Lennard Jördell erstmals gemeinsam in der Startformation und Terrence Williams, der üblicherweise als Forward auf der Position 4 agiert startete als Guard neben Aufbau Farid Sadek. Komplettiert wurde diese neu Line Up durch Dainius Zvinklys, der auf seiner angestammten Position 3 auflief. Bei den Gästen wollte Coach Völkerink wohl auch etwas verändern, um sich für das Finale nicht zu sehr in die Karten schauen zu lassen und so tauchte Thies Fischer in der Anfangsformation auf, die ansonsten den 5 Importspielern des Teams vorbehhalten ist.
Die taktische Umstellung bei den Elephants funktionierte anfänglich natürlich nicht ganz reibungslos. Ab und an waren ungewohnte Abstimmungsprobleme zu erkennen, doch auf den großen Positionen hatten Nico und Lenny den Engländer Chiwuzie und den Holländer Post gut im Griff. Allerdings hatte der mit einem EU Pass ausgestattete Eugene Hagner einen Sahnetag erwischt. Der gebürtige Amerikaner traf drei seiner fünf Distanzwürfe im ersten Viertel und da sein pfeilschneller Landsmann William Naubert seinem Gegenüber einige Male entwischte führten die Swap Ballers nach zehn Minuten mit 26:28.

Im zweiten Viertel hatte man das Guard Duo allerdings so gut im Griff, dass es keinen weiteren Punkt beisteuern konnte. Im Angriff  nutzte man nun selbst konsequenter die diversen Missmatches aus und da man auch die härter werdende Gangart des Gegners professionall wegsteckte, war der Führungswechsel nur eine Frage der Zeit. Trotz katastrophaler Quote aus der Distanz (1 von 10) blieb man unter dem Korb sicher und von der Freiwurflinie verwandelte man beeindruckende 13 von 14 Versuchen. Zur Halbzeit stand es folgerichtig 48:41 und bevor es hoch in die Kabine ging hatte unser Coach noch einige klärende Worte mit den beiden Unparteiischen zu wechseln, die 1-2 Aktionen der Gäste definitiv mit einem unsportlichen Foul hätten ahnden müssen. In der Pausenansprache war die sehr körperliche Gangart des Gegners und die diversen verbalen Provokationen dann auch Thema. Man war sich schnell einig, dass man sich nicht provozieren lassen werden würde und solch faire Aktionen wie die von Farid Sadek als er den Schiedsrichter, der auf 3 Freiwürfe entschieden hatte, dahingehend berichtigte, dass der Wurf innerhalb der Dreierlinie stattgefunden hatte und es so nur 2 Freiwürfe geben dürfe, die richtige Antwort wären.

Nach dem Seitenwechsel dann beinahe ein Spiegelbild des ersten Viertels. Hagner traf hochprozentig seine Distanzwürfe und Naubert  zog ein ums andere mal gekonnt zum Korb, so dass sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte. Nach 30 Minuten hatte man die Führung nur um einen Zähler auf 67:59 ausgebaut. Grund dafür war hauptsächlich die plötzlich schwache Freiwurfquote von 50% sowie die immer noch unbefriedigenden Distanzwürfe.
Wenn das dritte Viertel eine Kopie des Ersten war, so glich der Schlussabschnitt dem zweiten Viertel. Die Gästeguards Naubert und Hagner waren bis auf zwei Punkte abgemeldet und das gleiche galt auch für TVI Center Post, der zu seinen vier Zählern aus dem ersten Viertel nichts nennenswertes mehr beisteuern konnte. Neben einer konzentrierten Verteidigung besann man sich erneut darauf, die entstehenden Missmatches auszunutzen so wurde die Führung kontinuierlich ausgebaut. Knapp zwei Minuten vor dem Ende sorgte Simon Bennett, der in der Woche aufgrund von Magenproblemen nicht hatte trainieren können, mit 3 Dreiern innerhalb von 90 Sekunden dafür, dass die Distanzquote noch auf halbwegs erträgliche 32% anstieg und beinahe wäre den Elephants ein weiterer Hunderter Pack in dieser Saison geglückt, doch am Ende waren mit dem 99:75 alle rundum zufrieden.
Lediglich der Coach wollte sich nicht so ganz in die Reihe der strahlenden Gesichter einreihen: "Wir dürfen uns von diesem recht hohen Sieg nicht blenden lassen, denn Ibbenbühren hat heute hier offensichtlich versucht, mit der Sepp Herberger Taktik von 1954 zu agieren (Damals hatte "der Chef" in der Vorrunde gegen Ungarn mehrere Ersatzspieler eingesetzt und 3:8 verloren. Im Endspiel unterschätzten die favorisierten Ungarn die DFB Elf und verlor). Die Starting Five besteht beim TVI in der Regel aus den fünf Import und die spielen dann im Schnitt 165 Minuten, so dass die 7 Akteure von der Bank auf insgesamt 35 Minuten kommen. Gegen uns kamen, Naubert, Hagner, Grimes, Chiwuzie und Post jedoch nur auf 125 Minuten. Das sind 40 Minuten weniger und somit mehr als doppelt soviel Spielzeit für die qualitativ deutlich schwächeren Akteure von der Bank. Durch diese doch recht offensichtliche Taktik werden wir uns für die Finalspiele bestimmt nicht einlullen lassen."