Manchmal kommt es gaaaanz anders als man denkt.
Dies gilt in diesem Fall sowohl für den Verein als auch den Spieler, denn mit der Verpflichtung von Jasper Chiwuzie waren die Personalplanungen der Elephants für die kommende Saison definitiv abgeschlossen. Doch dann kam plötzlich dieser Anruf von Raed Mostafa. Der Rückkehrer teilte dem Coach Anfang August mit, dass er bereits am nächsten Tag beruflich für längere Zeit ins Ausland müsse und daher sowohl die Vorbereitung als auch die ersten Spiele in der Meisterschaft verpassen werde.
Die Nachricht traf den Verein völlig unvorbereitet und Raed galt neben Farid Sadek doch als einer der Eckpfeiler, um den das neue Team herum gebaut wurde.
Da Raed im Grunde aber keine Aufhebung des bestehenden Vertrages wollte, galt es nun eine Lösung zu finden, die qualitativ möglichst gleichwertig sein sollte, aber nicht unbedingt für die komplette Saison gelten müsse. Ein zu diesem späten Zeitpunkt ein nahezu unmögliches Unterfangen und das sagte der Coach dem sich bereits auf dem Weg ins Ausland befindenen Spieler auch.
Gemeinsam zermarterte man sich den Schädel bis Raed sagte: "Vielleicht kenne ich da einen Spieler in Berlin, der mir von seiner Spielweise her ziemlich nahe kommt."
Noch in der Nacht wurde der betroffene Name online durchleuchtet und am Tag darauf gab es ein fast zweistündiges Telefonat zwischen unserem Coach und dem potentiellen Mostafa-Ersatz.
Die Rede ist von Femi Oladipo. Einem 26jährigen Berliner, der als eines der größten deutschen Talente seines Jahrganges galt. Der sprunggewaltige Forward war 2008 bester deutscher Scorer beim international renomierten Albert-Schweitzer Turnier und führte ein Jahr später mit einem Double-Double im NBBL Allstar Game den Norden zu einem 52:50 Sieg.
Über die Pro B und die Pro A wo er zuletzt 14,9 Punkte im Schnitt erzielte führte sein Weg direkt in die BBL zu Ratiopharm Ulm und auch in der BBL kam er als Nachwuchstalent auf durchschnittlich 1.5 Punkte. Doch dann sollten chronische Kniebeschwerden seine so erfolgsversprechende Karriere vorerst beenden. Fast zwei Jahre verbrachte Femi bei Ärzten, in der Reha und in diversen Fitness Studios. Über den Streetball hat er sich nun nach und nach wieder ans Spiel auf dem Court herangetastet. Das Angebot der Elephants kam für ihn daher überraschend, aber irgendwie doch auch gerade richtig.
Nun bleibt es abzuwarten, ob Femi an seine Leistungen der Vergangenheit wird anknüpfen können. Wenn ja, wird es Spieler und Verein in gleiem Maße freuen und vielleicht führt der Weg ja dann sogar zurück in die Bundesliga.