Die Vorbereitungsphase vor dem Top-Spiel gegen Schwelm war für die Elephants durch die Verletzung von Lennard Jördell und den Tausch zwischen Chute und Kazlauskas sowie die kurzfristige Verpflichtung von Jan Petrovzic nicht unbedingt optimal verlaufen, aber davon war beim Anpfiff nichts zu merken. Vor knapp 700 Zuschauern legten die Grevenbroicher Korbjäger los wie die Feuerwehr und nach drei Minuten stand es trotz 3 vergebener Freiwürfe 7:0 für die Hausherren. Eine Schwelmer Auszeit vermochte diese wilde Entschlossenheit etwas einzudämmen, aber bis zum Ende des 1. Viertels blieb der Vorsprung dennoch bestehen (18:14).
Das zweite Viertel begann jedoch mit einem furiosen Paukenschlag der Gäste, denn Gael Hulsen und Sebastian Schröter verwandelten vier Dreier in Folge und plötzlich lag man mit 22:26 im Hintertreffen. Nun unterbrach eine Grevenbroicher Auszeit diesen Run und Dreier von Sadek bzw. Boksic brachten die Dickhäuter wieder in Führung. Es entwickelte sich ein intensives Spiel, dass manchmal über die sportlichen Grenzen hinaus ging. Ein versuchter Block von Mostafa wurde als unsportliches Foul geahndet, obwohl der Angriff eindeutig dem Ball galt. Wenige Minuten später blieb ein Pfiff jedoch komplett aus, als Hulsen seinen Bewacher Kazlauskas mit einem üblen Check so heftig erwischte, dass der Neuzugang einige Minuten außerhalb des Feldes behandelt werden musste. Zuvor hatte der Litauer den stark aufspielenden Jasper Chiwuzie einige male schön in Szene gesetzt und bereits angedeutet, wie seine Rolle im Team aussehen wird. Mit einem 39:37 ging es in die Pause und bei einer etwas besseren Freiwurfquote (56%) hätte die Führung sogar etwas höher ausfallen können, denn die Elephants hatten über weite Phasen des Spiels den Ton angegeben.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Baskets aber wie ausgetauscht. Mit einer aggressiven Verteidigung kaufte man den Schlossstädtern regelrecht den Schneid ab und legte einen 19:6 Run hin. Beim 45:56 nahm Grevenbroich eine Auszeit und man konnte so nicht nur den Run der Gäste stoppen, sondern den Spieß erneut umdrehen. Nun waren es die Elephants, die in den verbleibenden 5 Minuten bis zum Ende des Viertels einen 18:5 Run folgen ließen und die 2 Punkte Führung aus der Halbzeit hatte wieder Bestand (63:61).
Der Schlussabschnitt musste also die Entscheidung bringen. Boksic traf seinen fünften Dreier (66:63), doch Hulsen und Mikutis punkteten ebenfalls aus der Distanz (66:70) bevor sich Marko erneut zielsicher zum 69:70 zeigte. Nun aber die entscheidende Szene des Spiels: In bester Linebacker Manier rammt Jasinski den in Ballbesitz befindlichen Watson mit Anlauf zu Boden. Lange wird der Amerikaner auf dem Feld behandelt bevor er überhaupt vom Feld getragen werden kann. Auf der Tribüne spricht man von vorsätzlicher Körperverletzung, doch die Refs entscheiden nicht einmal auf Disqualifikation und es gibt lediglich 2 Freiwürfe, von denen der eingewechselte Basti Becker einen verwandelt. Sadek und Kazlauskas können kurzzeitig zwar noch auf ein 74:74 ausgleichen, doch der Bruch im Grevenbroicher Spiel ist offensichtlich.
In den verbleibenden 2 Minuten bis zum Abpfiff gelingt den Elephants trotz zweier Auszeiten kein einziger Punkt mehr. Eine bis zu diesem Vorfall enge Partie endet letztendlich mit 74:83 und für Sharif Watson im Krankenhaus.