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Die beste Nachricht des Abends gab es für die Elephants schon vor dem Spiel, denn Femi Oladipo signalisierte nach einer kurzen  Aufwärmphase mit einigen Sprints, dass er spielen könne. Das war zwei Stunden vor dem Anpfiff noch gar nicht so klar, denn der Power Forward hatte die ganze Woche grippegeschwächt im Bett verbracht und keine einzige Trainingseinheit absolviert. Von diesem positiven Signal entsprechend motiviert gingen die Dickhäuter dann auch in die Partie. Nach wenigen Minuten führten die Gäste mit 2:8 und trotz einer Schwelmer Auszeit konnte dieser Vorsprung sogar auf 6:13 ausgebaut werden. Dann aber drehten die Hausherren auf und die anfängliche Intensität der Schlossstädter war wie weggeblasen. Erdhütter, Mikutis und Boys trafen förmlich nach Belieben und so stand es zum Ende des ersten Viertels 23:16.



In der Viertelpause monierte das Trainergespann selbstverständliche die unzureichende Intensität in der Verteidigung, doch gleich nach dem Wiederanpfiff traf Baskts Center Speier nahezu unbedrängt von der Dreierlinie und auch Nachwuchstalent Mirko Krieger erfreute sich viel zu großer Freiheiten, die der Youngster clever in Punkte ummünzte. Beim Stande von 42:25 wurde der Lauf der Hausherren durch eine Auszeit gestoppt und danach stimmte endlich wieder der Einsatz in den Reihen der Elephants. Bis zur Pause hatte man den Rückstand auf 48:39 verkürzt und ein Neun-Punkte-Rückstand ist im Basketball nun wirklich nicht uneinholbar.
Dazu müssten sich aber die Wurfquoten im zweiten Durchgang drastisch verbessern. 26,7% Dreier und 16,7% Freiwürfe konnten nämlich ohne Übertreibung "unterirdisch" genannt werden. Da sahen die Werte der Gastgeber in den gleichen Kategorien mit 53,8 bzw. 75% schon ganz anders aus.

Nach dem Seitenwechsel schenkte Coach Hartmut Oehmen der ursprünglichen Starting Five erneut sein Vertrauen, was sich auch durchaus auszahlte. Allein Lennard Jördell hatte unter dem Korb einen rabenschwarzen Tag erwischt. Der Center angelte sich zwar insgesamt 10 Rebounds, blieb mit 0:6 Feldversuchen sowie 0:6 Freiwürfen aber deutlich unter seinen Möglichkeiten. Folgerichtig stellten die Elephants auf Smallball um und diese kleine Aufstellung um Farid, Simon, Basti, Marko und Femi kämpfte sich von Minute zu Minute besser zurück ins Spiel. In der 28. Minute verwandelte Kapitän Bennett zwei Freiwürfe zum 58:57 und der Rückstand war somit auf gerade mal einen Zähler zusammengeschmolzen, doch die Aufholjagd hatte Kraft gekostet und so ermöglichten einige Unkonzentriertheiten ein Ergebnis von 62:57 nach Ende des dritten Viertels.

Der Schlussabschnitt musste also die Entscheidung bringen und dies tat er auch. Allerdings zu Gunsten der Schwelmer Baskets, die in  der "gelben Hölle" nun von knapp 1000 Fans lautstark angetrieben wurden. Nach sechs schnellen Punkten hieß es 68:57 und damit war die Gegenwehr der wacker kämpfenden Grevenbroicher im Grunde gebrochen. Schwelm hatte mit Mikutis, Boyce, Erdhütter, Perl, Speier und Schröter gleich sechs Akteure in den eigenen Reihen, die an diesem Abend zweistellig punkten konnten. Bei den Elephants waren es mit Oladipo, Boksic und Sadek nur drei, da neben Jördell auch US Import Mitch Penner nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte. Unterm Strich war es aber auch schlichtweg die Trefferquote, die letztendlich den Unterschied gemacht hatte, denn mit 22.2% Dreiern und 37,5% Freiwürfen kann man einfach kein Spitzenspiel gewinnen. So fiel der Sieg der Baskets mit 89:74 am Ende ein wenig zu hoch aus, war aber unterm Strich absolut verdient.
"Wir haben heute gesehen, wie es aussieht, wenn eine ganze Stadt und nicht nur 10 Spieler den Erfolg wollen. Das Fängt bei dieser sensationellen Basketball Arena an und hört bei der Intensität des erfahrenen Kaders auf." zeigte sich Coach Hartmut Oehmen nach Spielende zwar enttäuscht, aber längst nicht so zerknirscht wie sonst nach einer Niederlage. Dies mussten auch die mitgereisten Fans neidlos eingestehen, denn von der in der Regionalliga sonst so üblichen Turnhallenatmosphäre war im weiten Rund der modernen Sportstätte nichts zu spüren.