Das letzte Auswärtsspiel der Saison führte die Elephants am ungewohnten Freitag Abend nach Hagen, wo die heimische BG als Tabellenzweiter als Gegner wartete. Gespielt wurde in der Bundesliga Spielstätte des vor wenigen Monaten konkurs gegangenen BBL Clubs Phönix Hagen. Doch die Ischelandhalle war mit 650 Zuschauern überraschenderweise nicht so gut besetzt, obwohl die Gastgeber noch die theoretische Möglichkeit auf die Meisterschaft besessen haben.
Die Hausherren legten dann auch mit einem unglaublichen Tempo los. Das Mittelfeld wurde bei eigenen Angriffen extrem schnell überbrückt und in der Verteidigung ging man höchst motiviert zur Sache. Schnell führte die BG mit 5:2, doch nach vier Minuten hatten die Dickhäuter zum 8:8 ausgeglichen. Kurz vor dem Ende des ersten Spielabschnitts stand es immer noch unentschieden (14:14), aber der bärenstarke Lennard Jördel, sowie ein Bennett Dreier sorgten für eine 15:20 Führung nach Beendigung des ersten Viertels.
Zwei Dreier durch Zahner-Gothen und Günther binnen 30 Sekunden drehten diese Führung jedoch schnell in ein 21:20 und überhaupt schien die Elephants Verteidigung in dieser Phase alles andere als sattelfest. Nach 15. Minuten hieß es 31:26 und Grevenbroich nahm die erste Auszeit des Spiels. Der zwischenzeitliche Weckruf verfehlte seine Wirkung beim Team nicht und so hieß es nur 60 Sekunden später bereits 31:32, was eine Auszeit von BG Coach Filippou auf den Plan rief. Nedzinskas hatte seinen Übungsleiter wohl am besten verstanden als er per Dreier zum 34:32 traf, doch die Elephants zeigten sich unbeeindruckt und bauten ihren Vorsprung bis auf 36:43 aus. Ein überflüssiges Foul sowie ein katastrophaler Fehlpass in der Schlussphase der ersten Hälfte brachten die Hausherren wieder auf Tuchfühlung (40:43) und in der Kabine zeigte sich Coach Hartmut Oehmen trotz der Führung alles andere als zufrieden. Der knappe Vorsprung sei aufgrund der schwachen Wurfquote Hagens mehr als schmeichelhaft und auch die Intensität in der Verteidigung habe in Sachen Intensität nicht den gewohnten Standard. Diese Aussage trafen den Nagel auf den Kopf, wobei wie schon gegen Salzkotten insbesondere Lukas Kazlauskas extrem unmotiviert wirkte. Der Litauer kam daher im ersten Durchgang zurecht nur auf knappe 8 Minuten Spielzeit, in denen er einen Wurf (0 Punkte), ein Foul und einen Ballverlust verbuchte.
Nach dem Wiederanpfiff zeigte sein Landsmann auf der anderen Seite, dass es auch auf der Zielgraden der Saison auch anders geht. Vytautas Nedzinskas streute den Schlossstädtern in knapp 3 Minuten drei Dreier ein und plötzlich stand es 58:50 für Hagen. Das Heimteam baute seine Führung trotz einer Grevenbroicher Auszeit sogar noch bis auf 65:53 aus bevor Center Jördell, der in der Halzeit sogar noch getaped worden war, mit einigen schönen Aktionen wieder dagegen hielt. Da außer Farid Sadek in dieser Phase aber sonst kein weiterer Elephant seine Treffsicherheit unter Beweis stellen konnte, ging es mit einem 78:66 Rückstand ins letzte Viertel.
Das geplante Aufbäumen der Dickhäuter erhielt im Schlussabschnitt jedoch schon den ersten Dämpfer bevor es begonnen hatte, denn Zahariev erhöhte zum 81:66. Lenny hielt unter dem Korb jedoch weiterhin die Grevenbroicher Fahne hoch, doch als die mitgereisten Fans beim Stande von 84:72 gerade wieder etwas Hoffnung schöpften war es erneut Nedzinskas, der diese mit erneutem Dreier im Keim erstickte. In der Offensive lief bei den Elephants nun nicht mehr viel zusammen. Jördell erzielte im Schlussabschnitt zwar 9 der insgesamt nur 13 Zähler, doch der Rest des Teams konnte nicht viel mehr dazu beisteuern. Farid Sadek war mit 20 Punkten zwar zweitbester Scorer, doch dies bei einer Trefferquote aus dem Feld von gerade mal 40% und auch Scharfschütze Boksic hatte heute kein Zielwasser getrunken (1:6 Dreiern). In den letzten drei Minuten in denen Timo Hoster dann auch Regionalligaluft schuppern durfte, blieb dann vieles nur noch Stückwerk und auf beiden Seiten gelang überhaupt nur noch ein einiger Korb aus dem Feld.
Die Begegnung beim designierten Vizemeister endete 90:74 und für die Elephants steht damit einen Spieltag vor dem Ende der Saison ein ausgezeichneter vierter Platz als Ergebnis fest. Am kommenden Samstag trifft man im letzten Spiel der Saison nun auf Telekom Bonn. Gemeinsam mit den Fans möchte man dort noch einmal eine tolle Basketball Party feiern und hofft deshalb auf einen gut gefüllten Elephants Dome.