Unter dieser Überschrift kann man die Auftaktbegegnung der Grevenbroicher Korbjäger im heimischen Elephants Dome kurz und knapp abhaken, denn ein basketballerischer Leckerbissen war die Begegnung gegen die Zweitvertretung der Telekom Baskets am Mittwoch Abend sicherlich nicht.
Nach Körben von Marcus Delpeche, Gerrell Martin und Farid Sadek führten die Hausherren schnell mit 6:2 und im Grund begann man schon nach 2 Minuten, diese Führung verwalten zu wollen. Ganze 30 Sekunden sollte es den Gästen in der vierten Spielminute gelingen einmal in Führung zu gehen, doch sofort schalteten die Dickhäuter einen Gang hoch und stellten einen Fünf-Punkte-Vorsprung wieder her. Doch anstatt die Führung weiter auszubauen, ließ man die Partie beinahe aufreizend lässig vor sich hin plätschern. Symptomatisch für das Auftreten der Mannschaft dann auch die letzte Szene vor der Pause. Statt den letzten Angriff bis unmittelbar vor Ablauf der Uhr auszuspielen, schloss man zu früh und unkonzentriert ab und ermöglichte dem Gegner so einen Schnellangriff, der auch zum 41:37 genutzt wurde.
Entsprechend deutlich fielen die Worte von Coach Hartmut Oehmen in der Kabine aus: „Dies sind genau die Spiele, die du aufgrund von ein paar glücklichen Dreiern des Gegners kurz vor dem Ende plötzlich aus der Hand gibst und dann verlierst du ein Spiel, was du im Kopf schon vor dem Anpfiff gewonnen hattest.“ Doch die mahnenden Sätze zeigten nur unmittelbar nach dem Wiederanpfiff Wirkung. Schon bald verfiel die Mannschaft in den alten Trott und nach 27. Minuten hatte Bonn beim Stand von 55:55 durch einen Freiwurf sogar die Chance zur Führung. Doch Magenta vergab und zum Ende des Viertels zeigte die Anzeigetafel ein beruhigendes 62:55.
Die junge Truppe aus der ehemaligen Bundeshauptstadt hatte nun ihr Pulver verschossen und auch US Import Sherrill baute im Schlussabschnitt körperlich sichtlich ab. Die Schlossstädter hielten ihr alles andere als hochklassiges Level jedoch souverän aufrecht, spielten ihren Größenvorteil nun geschickt aus und gaben sich bis zum Ende trotz schwacher Wurfquote aus der Distanz (22%) keine Blöße mehr. Aus einer minimalistisch agierenden Mannschaft sind Farid Sadek mit 12 Assists, Gerrell Martin mit 23 Punkten und Malcolm Delpeche mit einem Double Double (18 Punkte / 11 Rebounds) in nur 18 Minuten Spielzeit hervorzuheben.
Grevenbroichs 2. Vorsitzender Ulrich Weinz resümierte nach Spielschluss: „Vor dem Spiel hat mir der Coach gesagt, dass wir mit 15 gewinnen. Jetzt sind es 16 geworden und am Ende zählt halt der Sieg. Besser schwach gespielt und gewonnen, als gut gespielt und verloren.“
Weiter geht’s für die Erftstädter bereits am kommenden Sonntag um 16.00 Uhr bei Favoritenschreck Hagen Haspe, der am ersten Spieltag Meisterschaftsanwärter Düsseldorf mit einer Niederlage nach Hause schickte. Kapitän Simon Bennett verabschiedete sich daher auch mit folgenden Worten aus der Halle: „Am Sonntag muss jeder einzelne von Beginn an einen höherer Aufwand betreiben, wenn wir am Ende als Sieger vom Platz gehen wollen. Wir werden sicherlich nicht den Fehler machen, Hagen zu unterschätzen.“