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Im vorletzten Heimspiel der Saison mussten die Elephants gegen keinen geringeren als den Tabellendritten Herten antreten. Die Löwen sind zwar direkte Tabellennachbarn, liegen mit 10 Punkten Rückstand aber schon sehr deutlich hinter den Dickhäutern zurück und genau diese Überlegenheit sollten die Akteure nach dem Willen ihres Trainer Duos auf dem Spielfeld umsetzen. Mit diesem Anspruch wollte die sportliche Führung von vorn herein vermeiden, dass sich ein emotionsloses Match ohne entsprechende Intensität entwickelt und die Protagonisten auf dem Feld schienen verstanden zu haben.
Nach exakt 6 Sekunden traf Gerrell Martin von weit hinter der Linie zum 3:0 und bevor die Gäste überhaupt richtig wach geworden waren stand es bereits 11:3. Coach Hartmut Oehmen hatte zum ersten Mal Max Boldt Max Jetullahi Herten in die Starting Five berufen, um zum einen die Leistung des Aacheners gegen die Giants zu honorieren, zum anderen, um zusätzlich Konkurrenzkampf im Team zu schüren. Nach 5 Minuten nahm Hertens Coach Cedric Hüsken beim Stande von 18:6 bereits die erste Auszeit, um seine Mannen endlich wach zu rütteln, doch wirklich erfolgreich sollten seine Bemühungen nicht sein. Zwar verlieh die Einwechslung des grippegeschwächten Centers Dijon Smith dem Spiel unter dem Korb ein wenig mehr Sicherheit, doch auf Seiten der Dickhäuter zeigte Grippe-Patient Farid Sadek eine ganz andere Intensität.
Statt der erhofften Aufholjagt gab es für die Löwen nun einen regelrechten Karnickel Fangschlag: Drei Dreier in drei Minuten von drei verschiedenen Schützen, ohne dass man selbst einen Korb erzielt hätte, führten zum zwischenzeitlichen 29:8 und zum Ende des ersten Viertels zeigte die Anzeigetafel ein unglaubliches 39:18.

Dabei war mit Marcus Delpeche ein Import Spieler noch gar nicht zum Einsatz gekommen, denn es war abgesprochen, dass die Zwillinge heute ein exaktes Job Sharing gemäß der vier Viertel absolvieren sollten. 67% erfolgreiche Grevenbroich Dreier galt es für die Löwen allerdings in erster Linie einzudämmen und so mussten Gerrell & Co. nun deutlich öfter an die Linie als noch im ersten Durchgang, doch auch hier zeigte man sich ausgesprochen treffsicher. Insbesondere der schweigsame US Guard war von seinen Bewachern nie zu halten und so kam es, dass unsere Nummer 4 beim rekordverdächtigen Halbeitstand von 65:40 bereits 26 Zähler auf seinem Konto hatte. Die Partie war gelaufen und die Zuschauer verabschiedeten ihr Team mit Standing Ovations in die Kabine.



Dort blickte man sich fast ungläubig einander an: Gerrell Blick zur Uhr Wollte der Gegner heute keine Defense spielen? Was war mit dem bissigen Team der Hinrunde geschehen?
Die Antwort sollte man nach dem Seitenwechsel – zumindest für drei Minuten erhalten, denn Herten ging nun deutlich intensiver zur Sache und die Hausherren mussten sogar in einer Auszeit daran erinnert werden, dass man sich auch bei einer hohen Führung nicht so präsentieren dürfe. Zwei Dreier von Marko Boksic machten dem Gegner dann auch schnell klar, dass das hier nicht der Beginn einer Aufholjagd, sondern lediglich ein kurzes Zwischen-Hoch gewesen sei. Zwei unsportliche Fouls von Herten verdeutlichten den Frust, dass man dies leidvoll verstanden hatte. Löwen Dompteur Hüsken, der bereits in der ersten Hälfte ein technisches Foul kassiert hatte, ließ der Enttäuschung über die mangelnde Defense Einstellung seines Teams nun nicht nur freien Lauf, sondern sie auch an den Schiedsrichtern aus, die dies mit 2 weiteren T`s gegen die Hertener Bank bestraften, so das der Coach die Halle verlassen musste. Die fälligen 5 Freiwürfe verwandelten die Erftstädter sicher und den Spielstand von 96:70 zum Ende des wohlgemerkt erst vierten Viertels bekam der Übungsleiter schon nicht mehr mit.

Der Schlussabschnitt war nun nicht mehr als ein illustres Schaulaufen mit der Defense Intensität eines NBA Allstar Games. Acht Minuten vor dem Abpfiff erzielte Marcus Delpeche aus der Mitteldistanz den viel umjubelten Korb zum 101:70 und als Max Boldt wenige Augenblicke später mit einer sehenswerten Behind the Back Aktion einen bereits im Aus geglaubten Ball zurück holte, von Coast zu Coast zog, um dann gefoult zu werden und die anschließenden Freiwürfe locker zu verwandeln war die Party endgültig eröffnet. Der Vorsprung betrug nun unglaubliche 33 Zähler und als Gerrell zum 109:76 seinen 40 Punkt markiert hatte, durfte auch der Guard neben Farid und Marko auf der Bank Platz nehmen.
Hertens Nummer 27 Porcher hatte dank nicht geleisteter Defense Arbeit noch genug Luft und nun auch entsprechend wenig Gegenwehr, um zumindest seine persönliche Statistik aufzupolieren aber im Elephants Dome beeindruckte das niemanden. Die letzten Punkte nach einer sehenswerten Ballstafette durch die Hände sämtliche Elephants Akteure von Kapitän Simon Bennett zum 119:97 fanden da deutlich mehr Beachtung – genau wie das Sirtaki Sieger-Tänzchen der Delpeche Zwillinge.
Coach Hartmut Oehmen war daher verständlicherweise höchst zufrieden: „65 Punkte zur Pause, 119 am Ende, sieben Jungs mit zweistelligen Werten und ein lockerer Sieg gegen den direkten Tabellennachbarn. Meinetwegen hätte das heute mein letztes Heimspiel als Coach sein dürfen, denn sowas kann man eigentlich nicht mehr toppen.“