Es sollte die Revange für die erste Saisonniederlage am dritten Spieltag werden und nach 40 Minuten zeigte die Anzeigetafel mit einem 86:76 auch die Elephants als Sieger an. Zuvor hatten die rund 300 Zuschauer auch nie wirklich am Erfolg der Dickhäuter zweifeln müssen, denn die Gäste hatten nur ganze 48 Sekunden in Führung gelegen. Die ganz große Show, die die Fans von den Sitzen reißt, war es aber leider auch nicht gewesen.
Nach 5 Minuten hatten sich die nur mit 8 Akteuren angereisten Hagener, die unter anderem auf ihren Topscorer verzichten mussten, ein verdientes 12:12 erarbeitet. Auf Grevenbroicher Seite saß Center Lennard Jöredll zwar mit auf der Bank, kam nach laut Absprache mit dem Trainer aber nicht zum Einsatz. Auf dem Feld schien allein Farid Sadek gewillt zu sein, mit dynamischem Spielaufbau dem Gegner entschlossen entgegenzutreten.
Ein 8:0 Rund führte dann aber doch zu einer 27:18 Führung nach dem 1. Viertel und das sollte auch der Grundstein für den späteren Erfolg gewesen sein.
Bis zur Halbzeit verwalteten die Hausherren dann mehr oder weniger ihre Führung. Aus einer durchschnittlichen Mannschaftsleistung ragte mit Marko Boksic jedoch ein Akteur deutlich hervor, der nach 20 Minuten bereits 19 Zähler auf seinem Konto hatte. Besonders bemerkenswert an dieser guten Leistung war insbesondere die Tatsache, wie vielseitig unsere Nummer 15 auf dem Feld agierte. Als seine ansonsten so gefürchteten Dreier nicht fielen, nahm er seine Würfe eben aus der Mitteldistanz und selbst unter dem Korb war er in dieser Phase nicht zu stoppen.
Aber nicht nur Marko traf nicht aus der Distanz. Wie in der Vorwoche lag die Dreierquote bei unterirdischen 16,7 %, während der Gegner aus gleicher Position 55,6 % verbuchen konnte.
Coach Simon Bennett fand in der Kabine dann die richtigen Worte und nach dem Seitenwechsel wurde es auch gleich ein wenig besser. Vytautas Nedzinskas wachte in dieser Phase aus seinem Tiefschlaf auf und Max Boldt traf nun richtig hochprozentig. Beim Gegner machte sich die kleine Rotation nun erstmals bemerkbar, denn die Dreier fielen nun nicht mehr so sicher und auch bei den Korblegern ließ man so einige Punkte liegen. So stand es nach 30 Minuten 68:57 und die Erftstädter waren ihrem fünften Sieg in Folge ein gutes Stück näher.
Im Schlußviertel setze Haspe dann alles auf eine Karte und verteidigte deutlich höher als zuvor, doch der Grevenbroicher Spielaufbau zeigte sich hiervon relativ unbeeindruckt. Nun durfte auch US Import Johnathan Parker, der in den ersten drei Vierteln nur knapp 5 Minuten zum Einsatz gekommen war, etwas länger ran. Der Amerikaner zog zweimal sehenswert zum Korb, versuchte es aber einige Male zu sehr zu erzwingen. Die Gäste versuchten nun einige Male die Uhr zu stoppen, um durch ein Scheitern der Elephants von der Linie den Rückstand vielleicht doch noch zu verkürzen. Aber die Schloßstädter gaben sich bei den Freiwürfen keine Blöße und fuhren das Spiel mit einer Trefferquote von 86,4 % routiniert nach Hause.
Coach Simon Bennett zeigte sich nach dem Abpfiff mit der Tatsache, dass das Spiel gewonnen wurde, zwar zufrieden, aber vom "wie" war auch er nicht wirklich begeistert: "Wir haben nun 5 Spiele in Folge gewonnen und stehen punktgleich mit Herten auf Platz 2. Um allerdings nächste Woche mit dem Tabellenführer Schritt halten zu können, müssen wir noch ne Schippe drauf legen."