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Gewonnen hatten die Basketballer der NEW’ Elephants bereits vor dem Regionalliga-Duell mit der BG Dorsten. Denn die vor Ort vorgenommene Auslosung für das Finale im WBV-Pokal bescherte den Grevenbroichern das Heimrecht im entscheidenden Rückspiel. Dass im Anschluss daran die Generalprobe gegen Dorsten in der Liga mit 71:77 (Halbzeit 37:41)  verloren ging, interessierte Trainer und Manager Hartmut Oehmen nicht die Bohne. Sein Fazit der vergangenen Woche: „Alles ist perfekt gelaufen.“

Wie immer hatte er im Vorfeld der Partie nichts dem Zufall überlassen: So lagen die Pokal-Lose in der bereits mehrfach mit Erfolg zum Einsatz gekommenen Glücksbox – einem umfunktionierten Nike-Schuhkarton. Und in der Kabine betätigte sich der 53-Jährige als gut gelaunter Entertainer. „Ich glaube, das war eine der lustigsten Ansprachen, die ich je gehalten habe.“ Selbst Farid Sadek, in der Öffentlichkeit nicht unbedingt als Frohnatur bekannt, habe herzhaft gelacht. Allerdings steckte hinter der vergnüglichen Einweisung Kalkül. Keine 48 Stunden nach dem Kraftakt im Pokal-Halbfinale gegen Ibbenbüren (99:84),  „ein Spiel, in das wir alles reingelegt haben, was geht“,  habe er seine Schützlinge unmöglich erneut in den emotionalen Ausnahmezustand versetzen können, erklärte der Chef-Motivator.

Die verordnete Lockerheit tat dem Spiel der ausgelaugten Mannschaft, die ohne Bastian Becker, Simon Bennett und Alexander Knopf auskommen musste, gut. Dass die Gäste trotzdem schnell das Kommando übernahmen (27:15/8.), lag in erster Linie an Michael Nwabuzor. Der Amerikaner, bislang nicht unbedingt als Distanzschütze auffällig geworden (Quote von 26 Prozent) , verwandelte im ersten Viertel fünf seiner sieben Würfe (71,4 Prozent) von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Auf sein Konto gingen 17 der 30 von Dorsten im ersten Abschnitt erzielten Punkte. Die Elephants, bei denen David Markert nach dreiwöchiger Pause immerhin wieder 12:13 Minuten zum Einsatz kam, robbten sich im zweiten Viertel wieder auf gleiche Höhe (30:30/12.), doch im Dauerdienst beschäftigten Akteuren wie Marko Boksic und Max Boldt war deutlich anzumerken, dass ihr Akku dringend an die Ladestation gehörte. „Ich musste einzelne Spieler ja fast anflehen, aufs Feld zu gehen“, verriet Oehmen. Nur der Motor des offenbar unzerstörbaren Farid Sadek lief auf vollen Touren. Der bald 36 Jahre alte Aufbauspieler gönnte sich bei seinem insgesamt rund 37-minütigem Arbeitseinsatz kaum eine Pause – und das mit einem Bänderriss im Sprunggelenk. Dass den Elephants am Ende einfach die Körner fehlten, um nach Lennard Jördells Korb zum 63:65 (35.) dranzubleiben, kratzte nicht die Spur am Ego von Boksic & Co.

Lenny Koehler Dorsten WEB