Die Ausgangslage vor der Partie war klar. Der Gewinner hält Anschluß an die Tabellenspitze während der Verlierer vorerst im Mittelfeld der Liga zu finden sein wird.
Entsprechend engagiert hätten die Grevenbroicher Akteure demnach ins Spiel gehen müssen, doch gleich vom Start weg demonstrierten die Gäste, mit was für einer Einstellung man in solch eine Partie gehen sollte. Die Truppe von Coach Kosta Philippou störte die Dickhäuter früh im Spielaufbau, kämpfte um jeden Meter Raum und gab keinen Ball verloren. Einfache Körbe wurden nicht zugelassen und notfalls durch ein Foul verhindert.
Ganz anders leider die Hausherren, die eigentlich von Beginn an der Musik hinterher liefen. In der Kabine hatte Simon Bennett noch vor den gefährlichen Dreierschützen Hagens gewarnt, doch bereits im ersten Viertel konnte die BG ihre große Stärke beinahe ungehindert ausspielen. Statt dem Spiel seiner Mannschaft positive Akzente zu geben verzettelte sich Kapitän Farid Sadek schon nach 3 Minuten in Diskussionen mit den Schiedsrichtern, so dass er nach einem technischen Foul auf der Bank Platz nehmen musste. Kurz zuvor war Marko Boksic mit einer Wadenverletzung bereits vom Platz gehumpelt, so dass auch die personelle Startformation der Erftstädter bereits früh Makulatur war.
Nach 10 Minuten zeigte die Anzeigetafel bereits ein 21:29, wobei 17 Zähler allein durch Vytautas Nedzinskas (9) und Chris Carter (8) markiert wurden. Acht Punkte, die darauf hoffen ließen, dass der US Import endlich im Spiel der Schlossstädter angekommen war, doch damit sollte der athletische Forward sein Pulver für diesen Abend bereits verschossen haben.
Bis zur Pause entwickelte sich ein nicht wirklich hochklassiges Basketballspiel, dass die Gäste aber zu jedem Zeitpunkt sicher im Griff hatten und allein der Ex Hagener Vytautas Nedzinskas hielt auf Grevenbroicher Seite dagegen, was 17 Punkte bei 62% aus dem Feld sowie 100% Freiwürfe auch eindrucksvoll belegten.
Mit einem 40:52 ging es also in die Kabine und hier wurde der Coach zu Recht laut. Nach einer gehörigen Standpauke ging es zurück aufs Spielfeld und nun präsentierten sich die Gastgeber wie ausgewechselt. Mit Basti Becker für den enttäuschenden Chris Carter kam endlich Intensität ins Grevenbroicher Spiel zurück und angetrieben von Pointguard Farid Sadek kämpfte man sich weiter und weiter zurück ins Spiel. Unter dem großen Jubel der Fans konnte man sich durch tolle Aktionen des Duos Nedzinskas - Zahariev sogar kurzzeitig die Führung zurück erkämpfen und zum Ende des dritten Viertel betrug der Rückstand nur noch mickrige 2 Zähler.
Man hatte sich erfolgreich zurückgemeldet, doch was die Akteure in den weißen Trikots im alles entscheidenden Schlußviertel nun abliefern sollten, hatte nichts mit den vorangegangenen 10 Minuten zu tun, sondern ähnelte eher dem pomadigen Schaulaufen in der ersten Hälfte. Bereits dort hatte es keinen Unterschied gemacht, ob die Elephants mit einer Mann- oder Zonendeckung agierten. Der Gegner kam im Grund nach Belieben zum Wurf und es war beinahe schon traurig mit anzusehen, mit welcher Leichtigkeit ein nicht gerade stämmig gebauter Guard wie Sören Fritze an seinen Bewachern vorbeiziehen konnte.
Am Ende hieß es 82:91 und die Elephants hatten die Chance, sich doch noch im oberen Tabellendrittel festzusetzen leichtfertig vertan. Beinahe noch schlimmer wiegt aber die Tatsache, dass bis auf Nedzinskas (29 Punkte) und Zahariev (17) sowie den zumindest in der Verteidigung unermüdlich ackernden Basti Becker kein einziger Grevenbroicher wirklich zu gefallen wußte. Hier wird es in der kommenden Woche eine Menge Redebedarf innerhalb des Teams geben bevor es am Samstag erneut in heimischer Halle gegen den Tabellennachbarn aus Ibbenbüren geht. Da müssen dann unbedingt 2 Punkte her, um sich im gesicherten Mittelfeld zu etablieren und nicht den Blick nach unten richten zu müssen.
"V" machte mit 29 Punkten ein ganz starkes Spiel gegen seinen Ex Club
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Auch im kommenden Jahr gibt es bei den Elephants ein Basketballcamp für Kinder und Jugendliche. Egal ob Anfänger oder nicht, es sind alle eingeladen, die Lust haben, drei Tage Basketball pur zu erleben (täglich von 10 bis 17 Uhr). Es gibt Getränke, Mittagessen, Camp-T-Shirt und vieles mehr. Das Camp startet am Mittwoch, 2.1. um 10 Uhr in der Sporthalle Süd, Geschwister-Scholl-Straße, 41515 Grevenbroich. Schaut doch einfach hier in den Flyer und meldet euch an. Wir freuen uns auf euch.
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Nach den beiden Niederlagen gegen Haspe und Düsseldorf hatte Elephants Manager Hartmut Oehmen die Begegnung in Deutz im NGZ Interview zur "Charakterfrage" erhoben und damit die Mannschaft eindeutig unter Druck gesetzt. Das Team war also gefordert, von der ersten Spielminute an, die richtige Einstellung zu demonstrieren und Coach Simon Bennett machte dies in der Besprechung kurz vor dem Anpfiff auch noch einmal unmissverständlich klar: "Heute geht es hier nicht um Taktik, heute sind 40 Minuten bedingungsloser Einsatzwille und Leidenschaft gefragt. Wir müssen alleine mit unserer Intensität den Gegner in die Knie zwingen."
Genau die richtigen Worte gegen einen Gegner, der zu 90% von seiner kampfbetonten Einstellung lebt und so vor 14 Tagen auch nur hauchdünn an einer Sensation in Düsseldorf (Niederlage mit nur 2 Punkten Differenz) vorbei geschrammt ist.
Die Mannschaft hatte dann auch verstanden, worauf es heute ankommen sollte. Der ohnehin bärenstarke Milen Zahariev markierte die ersten Punkte für sein Team und die Gäste demonstrierten von Beginn an, wer hier heute der Herr im Hause war. Angetrieben vom zuletzt nicht unbedingt überzeugenden Farid Sadek überrollten die Dickhäuter die Kellerkinder bereits im ersten Viertel und Coach Simon Bennett griff bereits früh auf die von ihm angekündigte, große Rotation zurück. So traf der von der Bank kommende Marko Boksic gleich seinen ersten Wurf aus der Distanz und auch Basti Becker war gleich mit seiner ersten Aktion erfolgreich. Das Viertel endete mit einem sehenswerten And 1 Spiel von Farid Sadek zum 25:10 und die zahlreichen EleFans auf der Tribüne zeigten sich hoch zufrieden.
Im zweiten Spielabschnitt ließ dann auch US Import Chris Carter aufblitzen, dass er aufgrund seiner Schnelligkeit und Athletik durchaus eine Verstärkung für die Mannschaft sein kann und auch David Markert demonstrierte eindrucksvoll, dass man sich auf ihn sowohl als Vorbereiter als auch Scorer verlassen kann. Wie im ersten Viertel gelangen den Deutzern gerade mal 4 Körbe aus dem Feld und auf der anderen Seite bewies Marko Boksic, dass er seine Distanzschützen Qualität nicht verloren hatte. Getrübt wurde der Grevenbroicher Angriffssturm nur durch die Verletzung von Vytautas Nedzinskas, der unglücklich auf dem Fuß eines Gegners landete und mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz humpeln musste.
Mit einem deutlichen 21:48 ging es dann in die Kabine wo Coach Simon Bennett sein Team ermahnte, auch in der zweiten Hälfte nicht die Zügel schleifen zu lassen. Erst in der Vorwoche hätten die Kölner mit 30 Punkten zur Pause gegen Hagen zurückgelegen, um dann die zweite Halbzeit zu gewinnen. Sowas dürfe es heute hier nicht geben.
Mit einem schnellen 6:0 Lauf gleich nach dem Wiederanpfiff bewieß die Mannschaft, dass sie ihren Trainer verstanden hatte. Beim Gastgeber schwanden mit zunehmender Spieldauer nun sichtbar die Kräfte und dies schien man mit gesteigertem Körpereinsatz wett machen zu wollen. War es im dritten Viertel bis zum 39:71 noch alles einigermaßen regelkonform, so hatte die Deutzer Verteidigung im Schlussabschnitt nicht mehr viel mit Basketball zu tun. Es wurde gehalten und geschoben was das Zeug hielt und allein Max Boldt ging im letzten Viertel ein halbes Dutzend mal unsanft zu Boden. Das unauffällig agierende Schiedsrichtergespann hatte jedoch ein Nachsehen mit den nun sichtlich überforderten Hausherren (man verursachte 12 Freiwürfe in den ersten 6 Minuten des Viertels) und die Elephants, die schon seit Beginn des Viertels komplett deutsch spielten, hielten sich in der Schlußphase dann auch merklich zurück, um nicht noch weitere Verletzungen zu riskieren.
Die Begegnung, bei der das Scouting in der Halle leider nicht funktionierte, endete mit 56:93 und die Elephants hatten die Charakterfrage ihres Managers eindeutig beantwortet.
Nun gilt es, das getankte Selbstbewußtsein in der kommenden Woche positiv zu nutzen, um sich auf die schwere Heim-Aufgabe gegen BG Hagen vorzubereiten. In wie weit Scharfschütze Nedzinskas gegen seine ehemaligen Kollegen wird mitmischen können wird sich wohl erst im Laufe der Woche herausstellen. So lange bleibt nur zu hoffen, dass es sich beim sympathischen Litauer nur um eine nicht allzu starke Bänderdehnung handelt. Von hier aus daher GUTE BESSERUNG.
Bereits im zweiten Heimspiel der noch relativ jungen Saison war der Elephants Dome mit gut 700 Zuschauern zwar noch nicht ganz ausverkauft, aber doch schon sehr gut gefüllt, wie man es sonst erst aus der Rückrunde in Grevenbroich gewohnt ist. Die Zuschauer erlebten dann auch schon vor dem Anpfiff die erste Überraschung, denn die Gäste aus der Landeshauptstadt hatten nochmal die Geldkassette geöffnet und mit Jonathan Mesghna von den Artland Dragons (Pro A) sowie Jamal Smith von den Sparkassenstars Bochum (Pro B) gleich zwei neue Profis für die Begegnung an der Erft verpflichtet. Bereits im Sommer hatte man sich die Dienste der beiden Pro B Meister Lennart Weichsel und Michael Agyapong gesichert und auch Deion Giddens kam aus der Pro B (Iserlohn) an den Rhein. Die Richtung in die es für die ART Giants in dieser Saison also endlich gehen sollte war damit klar formuliert: Der Aufstieg muss jetzt endlich her.
Dennoch hielten die Dickhäuter im ersten Viertel ausgezeichnet mit und lediglich der Ex-Grevenbroicher Dainius Zvinklys wusste bei den Gästen zu gefallen, so dass der knappe 19:17 Vorsprung nach 10 Minuten auch absolut in Ordnung ging. Im zweiten Spielabschnitt rückte jedoch ein anderer Akteur immer mehr in den Vordergrund und die Rede ist hier nicht von einem der zahlreichen Zweitliga-Verstärkungen der Gäste, sondern von Elephants Guard Milen Zahariev. Der athletische Bulgare traf aus der Distanz, sicherte sich unglaubliche Rebound und hielt seinen Gegenspieler perfekt im Schach. Mit 16 Punkten hatte er an der 37:34 Führung seiner Farben zur Halbzeit maßgeblichen Anteil und dafür gabs in der Kabine von Coach Simon Bennett auch ein verdientes Extra Lob.
Aber er wieß auch darauf hin, dass die stärkste Waffe der Giganten, nämlich der erfolgreiche 3 Punkte Wurf, bisher noch kaum in Erscheinung getreten war und auch US Pointguard De´Shaun Cooper würde sich mit seinen null Punkten wohl kaum zufrieden geben. Auf ihn gelte es nun besonders aufzupassen.
Zurück auf dem Feld waren es zwei schnelle Dreier, die Düsseldorf zurück ins Spiel brachten und als Cooper 2 Minuten Später erneut aus der Distanz zum 41:48 traf hatte sich die Warnung aus der Kabine komplett bewahrheitet. Geschlagen geben wollten sich die Hausherren jedoch noch nicht und dank eines starken Lennart Jördell sowie einer guten Quote von der Freiwurflinie zeigte die Anzeigetafel nach dem dritten Viertel ein 60:62. Das Spiel war also noch völlig offen.
Ähnlich knapp blieb die Begegnung dann auch im Schlussabschnitt. Wenn Vytautas Nedzinskas 1:28 Minuten vor dem Ende aus der Distanz getroffen hätte, hätte es 74:74 gestanden, doch der Ball verfehlte das Ziel knapp und im Gegenzug machte der bis dahin blaß gebliebene Smith den Deckel drauf. Am Ende hatte Düsseldorf mit 80:71 den Sieg für sich verbuchen können und während Coach Simon Bennett noch etwas mit den Schiedsrichtern haderte, zeigte sich Manager Hartmut Oehmen im Gespräch mit den Vorstandskollegen sichtlich aufgebracht: "Natürlich verliert das hier heute kein Spieler alleine und es haben bestimmt auch nicht alle in Bestform agiert, aber wenn die Ansage lautet "Cooper den Dreier weg nehmen und lieber ziehen lassen, dann muss ein routinierter Spieler in der Lage sein, dies auch umzusetzen. Es kann nicht sein, dass man extra absinkt, nur um im 1 gegen 1 nicht überlaufen zu werden, somit aber den Dreier wissentlich in Kauf nimmt."
Knapp 24 Stunden später musste die Truppe im Rahmen des WBV Pokals beim Landesligisten BG Bonn allerdings schon wieder ran und insbesondere Marko Boksic aber auch Chris Carter nutzen die Gelegenheit, mit jeweils über 20 Punkten sich den Frust von der Leber zu schießen. Farid Sadek und Vytautas Nedzinskas hatten die Reise erst gar nicht mitgemacht, um den anderen Akteuren bewusst mehr Spielpraxis zu geben und dies war dann beim 43:106 auch der Fall.
Nun gilt es, unter der Woche die bestehenden Baustellen erfolgreich zu bearbeiten, denn am kommenden Samstag trifft man auf den unangenehmen Aufsteiger aus Köln Deutz. Bis dahin sollte US Import Chris Carter deutlich besser ins Spiel integriert sein und jeder Akteur sollte verinnerlicht haben, das taktische Anweisungen auch wirklich einzuhalten sind.
Die Überschrift klingt ein wenig so, als ob der Grevenbroicher Coach in den vorangegangenen Spielen vor personellen Problemen gestanden hätte und wenn man bedenkt, dass in Salzkotten mit Blanks, Jordell, Schwich und Knopf gleich 4 Akteure ausgefallen waren, so stimmt das im Grunde ja auch. Dennoch führen die Dickhäuter nach zwei Begegnungen die Tabelle mit 4 Punkten und einem nahezu unglaublich erscheinenden Korbverhältnis von +75 (der Zweite hat +13) an.
Bennett will diese Momentaufnahme jedoch nicht überbewertet wissen: "Beim Auftakt in Salzkotten wußten wir nicht genau wo wir stehen und waren nach dem Schlußpfiff ausgesprochen glücklich. Gegen Kamp-Lintfort konnte man vorher absehen, dass es nicht so schwierig werden würde, aber Hagen Haspe ist heute eine ganz andere Nummer. Für uns beginnt die Saison im Grunde erst heute."
Dann ist es ja nur zu gut, dass Manager Hartmut Oehmen gestern Nachmittag endlich grünes Licht für den Einsatz von Chris Carter geben konnte, denn der Amerikaner hatte bisher auf seine Arbeitserlaubnis gewartet und brennt nun natürlich auf seinen Einsatz. Ob der ehemalige College Kollege von Gerrell Martin gleich in der Anfangsformation stehen würde, wollte Bennett noch nicht verraten, aber sein Einsatz ist definitiv sicher.
Somit verfügt das Team um eine ganz neue Option, denn Carter ist mit einem Kardemaß von knapp über 2 Metern nicht nur eine weitere Alternative unter den Körben, nein er ist wohl auch der athletischste Spieler in reihen der Elephants und galt vor seiner Verletzung am College als echter Highflyer.
Es ist damit zu rechnen, dass die große 12er Rotation mit der Bennett noch gegen die BG Lintfort agiert hat, heute eher seltener zum Tragen kommt, denn bereits in der nächsten Woche steht das Spitzenspiel gegen den Aufstiegsfavoriten aus Düsseldorf an und da gilt es rechtzeitig die stärkste Formation zu finden.
Düsseldorf ist aber auch genau das Stichwort, dass der Coach vor dem Anpfiff zur Motivation seiner Truppe nutzen dürfte, denn der heutige Gegner hatte sich bei seiner Saisonpremiere in der Landeshauptstadt nur knapp mit 5 Zählern Differenz geschlagen geben müssen. Aber wie gesagt: Heute fängt die Saison richtig an.
Chris Carter ist nach 11 Tagen in Deutschland spielberechtigt und brennt aus seinen Einsatz.
Der zweite Spieltag war gleichzeitig die Heimpremiere für Coach Simon Bennett und dass diese für den Tabellenführer erfolgreich verlaufen sollte daran zweifelte vor dem Anpfiff im Grunde niemand. Die Gäste aus Kamp-Lintfort hatten die Abgänge ihrer Top Akteure Lannardt Boner und Gideon Schwich im Sommer nicht wirklich kompensieren können und bei der Auftaktniederlage gegen Aufsteiger Deutz hatte man in eigener Halle gerade mal 47 Punkte erzielen können.
47. Genau diese Zahl hatte Simon Bennett groß auf das Taktikposter geschrieben auf dem er sonst die Stärken und Schwächen der gegnerischen Spieler notiert, um sie dem eigenen Team kurz vor dem Anpfiff noch einmal bildlich zu vermitteln. Dieses Mal stand dort nur eben diese 47 und die Erklärung ließ auf der Mannschaftsbesprechung dann auch nicht lange auf sich warten:
Deutz hatte die BG Lintfort auf 47 Punkten gehalten, diesen Wert gelte es zu unterbieten, ansonsten würde es am Montag ein besonders laufintensives Training geben.
Die Anfangsphase verlief mit drei Körben von drei verschiedenen Akteuren dann auch recht verheißungsvoll, doch bereits nach drei Minuten war von der Intensität aus dem Salzkotten Spiel nicht mehr viel zu sehen, obwohl exakt die gleichen Akteure auf dem Feld standen.
Die Gäste waren offensichtlich nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben und so führten die Dickhäuter nach dem ersten Viertel lediglich mit 17:13.
Nach dem Wiederanpfiff bewies zwar insbesondere Marko Boksic, dass er heute ausreichend Zielwasser getrunken hatte, doch nach drei schnellen Dreiern der Lintforter zeigte die Anzeigetafel in der 15. Minute nur noch ein knappes 27:26 an.
Die Stimmung auf der Grevenbroicher Bank blieb trotzdem gelöst und Bennett wechselte weiter munter durch. David Markert kam nun für Farid Sadek und bewies eindrucksvoll, warum Hartmut Oehmen ihn schon in der Vorsaison hatte verpflichten wollen. Mit sieben Punkten in 90 Sekunden hatte er entscheidenden Anteil am Umschwung und so hieß es zur Pause beruhigend 42:26.
26 kassierte Punkte in der ersten Hälfte würde 52 bei Spielschluss bedeuten und damit hätte man die Vorgabe von 47 Zählern eindeutig verpasst. Konzentrierteres Defensivverhalten war demnach die Parole.
Nach wenigen Minuten hatten die Fans den Eindruck, als ob Neuzugang Vytautas Nedzinskas und Marko Boksic den Gegner förmlich alleine eliminieren wollten, denn das Duo traf aus allen Lagen und insbesondere „V“ glänzte durch echte Zauberpässe. Die Gäste hatten nun nicht mehr viel entgegenzusetzen und so stand es nach 30 Minuten 65:37.
Im Schlussabschnitt konnte man dann entspannt zu Ende spielen, die 47 aber grundsätzlich vor Augen. Die Gäste, die mit einer 9er Rotation agierten mussten nun dem hohen Tempo des ersten Durchgangs Tribut zollen, während die Maschinerie der Grevenbroicher 12er Rotation unaufhörlich auf 100% weiter ratterte. Gerade mal 8 Punkte erzielte die Liebig Truppe im letzten Viertel während die Schlossstädter 23 Zähler verbuchen konnten.
Am Ende hieß es 86:45. Das Ziel war erreicht und auch im zweiten Spiel hatte man den Gegner mit 40 Punkten Differenz besiegen können. Die Tabellenführung konnte damit natürlich verteidigt werden, doch Coach Simon Bennett trat gleich nach dem Schlusspfiff auf die Euphoriebremse: „Wir dürfen uns von diesen beiden Siegen nicht blenden lassen. Bereits der nächste Gegner ist ein ganz anderes Kaliber.“ Und Manager Hartmut Oehmen fand sogar noch deutlichere Worte: „Salzkotten wollte nicht, Kamp-Lintfort konnte nicht stärker dagegen halten, aber wenn wir in dieser Saison ganz oben mitspielen wollen, müssen wir uns in den nächsten vierzehn Tagen noch gewaltig steigern. Daran werden wir arbeiten, denn das Team will mehr als nur einen gelungenen Saisonauftakt.“