Im ersten Spiel der Rückrunde mussten die Elephants beim Tabellenletzten Kamp-Lintfort antreten. Alles andere als ein klarer Sieg wäre eine riesige Überraschung und insbesondere in der Anfangsphase wurden die Dickhäuter ihrer Favoritenrolle auch in vollem Umfang gerecht.
Nach 5 Minuten zeigte die Anzeigetafel ein beeindruckendes 18:0 und die komplette Grevenbroicher Starting Five hatte bereits gepunktet. Die Gastgeber waren bis zu diesem Zeitpunkt jeglichen Nachweis der Regionalligatauglichkeit schuldig geblieben und dies sollte sich bis zum Schlußpfiff auch nicht allzu deutlich ändern.
Coach Simon Bennett wechselte nach 6 Minuten im Block das komplette Team und auch die zweite Fünf, in der Neuzugang Jonathan Parker sein Debüt gab, machte ihre Sache bis zum Ende des Viertels recht ordentlich. Der erste Spielabschnitt endete 28:9 und im Grunde war die Begegnung nun bereits entschieden.
Zurück auf dem Feld war die Luft bei den Elephants irgendwie raus und man beschränkte sich darauf, die Führung irgendwie zu verwalten, wobei man auf spielerische Highlights leider weitgehend verzichtete. Die Begegnung verflachte nun zunehmend, weil die eine Seite nicht wollte und die andere nicht konnte. Zur Pause stand es 23:39 und wie unkonzentriert man insbesondere aus der Distanz agierte zeigte die traurige Quote von NULL Prozent (0 von 12) - und das von der Mannschaft, die bis heute die beste Dreierquote der Liga vorzuweisen hatte.
Nach dem Seitenwechsel stieg das Niveau leider nur unmerklich an, denn die Schlossstädter taten nach wie vor nur das Nötigste, um den Gegner auf Distanz zu halten. Es ist zwar richtig, dass ein gutes Pferd nur so hoch springt wie es muss, aber eine Augenweide war das, was die beiden Teams da auf dem Feld ablieferten, für die ca 150 Zuschauer garantiert nicht. Immerhin hatte Max Boldt nun die ersten beiden Dreier versenkt und die Freiwurfquote lag auch bei überzeugenden 91%, doch das war es beinahe auch schon, was es im dritten Viertel zu erwähnen gab. Die Unparteiischen passten sich übrigens nahtlos dem durchschnittlichen Spielniveau an, indem sie die Partie grundsätlich vernünftig leiteten, mit einigen Mitleids-Pfiffen für die überforderten Hausherren jedoch für Kopfschütteln sorgten. Spielentscheidend war das in dieser ausgesprochen fairen Begegnung aber natürlich nicht und so ging man mit einem 45:63 in den Schlussabschnitt.
Die übliche Starting Five hatte längst auf der Bank Platz genommen und Pointguard Farid Sadek war mit nur 10 Minuten ohnehin nur sporadisch zum Einsatz gekommen. Dafür glänzte Alexander Knopf nun mit zwei sehenswerten Dunkings und sein Aachener Kollege Max Boldt avancierte neben US Neuzuganz JP zum Topscorer mit jeweils 17 Punkten.
Die Begegnung endete schließlich mit 59:85 für Grevenbroich und neben den erwarteten zwei Punkten bleibt eigentlich nur das gelungene Debüt von JP zu vermelden. Kamp-Lintfort wird sich mit solchen Vorstellungen nicht in der Liga halten können und die Elephants werden sich in den kommenden Wochen deutlich steigern müssen, um in den anstehenden Begegnungen erfolgreich zu sein, denn da sind die Gegner aus einem anderen Holz geschnitzt.
Nach nur zwei Trainingseinheiten im neuen Jahr starteten die Grevenbroicher Korbjäger am Samstag Abend in die Rückrunde der Regionalliga Saison 2018/2019. Von Beginn an konnten die gut 400 Zuschauer feststellen, dass die Truppe nicht an die gute Leistung aus dem Herten Spiel würde anknüpfen können, denn dazu war die Fehlerquote schlichtweg zu hoch. Im Spielaufbau lief der Ball nur selten flüssig durch die Reihen, leichte Korbleger wurden ebenso vergeben wie freie Mitteldistanzwürfe und in der Verteidigung übte man sich in vornehmer Zurückhaltung indem man beinahe grundsätzlich einen Schritt zu spät kam. Auch die Entscheidung von Coach Simon Bennett seinen besten Verteidiger Marko Boksic nicht wie im Hinspiel gegen Felix Wenningkamp sondern gegen den schnellen Guard Dominik Wolf zu stellen, brachte nicht den erwarteten Erfolg, denn Wenningkamp hatte bereits nach 10 Minuten 15 Zähler auf seinem Konto. Auf Grevenbroicher Seite waren bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Vytautas Nedninskas sowie Lennard Jördell positiv aufgefallen. Der Rest des Team schien sich noch in der Weihnachtspause zu befinden.
Folgerichtig stand es nach dem 1. Viertel 23:27 für die Gäste, doch im Team schien das niemanden wirklich zu beunruhigen. Man war sich schlichtweg zu sicher, dass es der Tabellendritte gegen den Vorletzten schon irgendwie werde richten können.
Aber davon war im zweiten Viertel leider nichts zu sehen. Im Gegenteil. Das Team agierte jetzt noch pomadiger als zuvor und selbstverständlich witterten die Gäste nun Morgenluft. Während sich die Hausherren im Auslassen bester Chancen regelrecht gegenseitig überboten trafen die Sälzer, die im 1. Viertel noch 1 von 6 aus der Distanz zu verzeichnen hatten, nun auch zunehmend ihre Dreier. Eine Quote von 50% (4 von 8) war einer der Gründe, warum der Abstiegskandidat immer weiter davon zog, zumal die Elephants es schafften unglaubliche 6 Minuten und 30 Sekunden lang keinen einzigen Punkt zu machen. Das hatte es im Elephants Dome überhaupt noch nie gegeben.
Zwischenzeitlich hatte der Rückstand unglaubliche 20 Punkte betragen und Simon Bennett war wohl selbst so geschockt gewesen, dass er erst nach einem 18:0 Lauf eine Auszeit genommen hatte. Geholfen hatte die aber auch nicht, denn erst 2 Minuten später erlöste Marko Boksic mit einem Dreier die immer noch stehenden EleFans. Im Grunde war es auch Boksik, der mit 11 Punkten in 4 Minuten nahezu im Alleingang zur Aufholjagd bließ. 90 Sekunden vor dem Pausenpfiff musste Kapitän Farid Sadek dann auch noch verletzt vom Feld. Für ihn kam David Markert, der mit einem Dreier kurz vor dem Abpfiff den Rückstand auf ein erträgliches 39:48 reduzierte.
In der Kabine fand der Coach dann deutliche Worte und die Akteure quittierten den verdienten Rüffel mit schuldbewußtem Schweigen.
Zurück auf dem Feld zeigten sich die Elephants dann sofort von einer anderen Seite. Es war zwar noch lange nicht alles Gold, was da glänzte, aber zumindest stimmten nun Einstellung und Konzentration. Dafür gab es nun plötzlich unerwartete Probleme mit den Unparteiischen. Im ersten Durchgang hatten die Refs eine gute Leistung gezeigt und die Elephants hatten ihren hohen Rückstand komplett alleine zu vertreten, doch bei der Aufholjagd schienen die Sälzer nun plötzlich Unterstützung zu erhalten. Markert, Janoschek und Jördell kassierten extrem fragwürdige Pfiffe und so musste V plötzlich als Pointguard ran. Irgendwann wollte sich Simon Bennett dann nicht mehr zurückhalten und holte sich sein T ab. Diese Aktion zeigte dann endlich auch Wirkung, denn nun gab es wieder Pfiffe auf beiden Seiten und auch bei den Fans beruhigten sich wieder die Gemüter. Dank eines großartig harmonierenden Duos Nedzinskas - Jördell stand es nach dem dritten Viertel 61:61 und konnte in der Halle förmlich fühlen, dass sich nun das Blatt zum Guten wenden würde.
Und genau so kam es.
David und Nino trafen nun hochprozentig und auch das Duo V mit Lenny funktionierte weiterhin perfekt. Am Ende hatte man aus einem 20 Punkte Rückstand einen 9 Punkte Sieg gemacht - und das ohne Farid Sadek, der in der zweiten Halbzeit aufgrund seiner Achilles Probleme nichts mehr riskiert hatte und ohne US Neuzugang Johnathan Partner, der auf der Bank mitgefieberrt hatte.
In der kommenden Woche wird das Team daran arbeiten müssen, dass der Ball wieder flüssiger durch die Reihen läuft und mit Kamp-Lintfort kommt am Samstag auch genau der richtige Aufbau-Gegner, bevor es in 14 Tagen gegen Haspe zur ersehnten Revange für die Hinspiel Niederlage kommt.
NGZ Reporter Dirk Sitterle brachte es nach dem Schlußpfiff im Gespräch mit Coach Simon Bennett auf den Punkt: "Das war die bisher beste Saisonleistung. Jeder einzelne Akteur hat heute am Limit gespielt und so diesen verdienten Sieg ermöglicht."
Ein Blick auf den Statistik Block bestätigt dieses Urteil: Die Elephants weisen dort als Team einen Effizienzwert von 113 aus, die Löwen kommen hingegen nur auf 79 Punkte und auch Hertens Coach Cedric Hüsken stößt ins gleiche Horn: "Wenn der Gegner doppelt so viele Rebounds holt, dann reicht dir auch eine Dreierquote von 55% nicht zum Sieg. Wir haben heute nur 5 Minuten lang beherzigt gekämpft. Das war für dieses leidenschaftlich agierende Grevenbroicher Team zu wenig.
In der 4. Runde des WBV Pokals spielen die 1. Herren am Dienstag, den 18.12. um 20:20 Uhr in Dormagen
(SH Dormagen, Konrad-Adenauer-Straße, 41539 Dormagen) gegen den Oberligisten TG Stürzelberg.
Bereits um 19:00 Uhr spielt die U16 im WBV Jugendpokal zu Hause in der BBZ-Halle gegen ETB SW Essen.
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Nein, der bevorstehende Wechsel von Milen Zahariev zu den Itzehoe Eagles (Pro B) war am Samstag kein Thema in Gustorf. Nach dem überraschend unkomplizierten 91:79-Heimsieg (Halbzeit 53:33) der NEW’ Elephants über die als erster Verfolger von Spitzenreiter ART Giants Düsseldorf angereiste BBG Herford ging der Bulgare still zu seinem Auto – damit, dass sein Topscorer zum Team zurückkehrt, rechnet selbst Trainer Simon Bennett nicht mehr. Die Entscheidung liegt bei Manager Helmut Oehmen, der am Samstag krankheitsbedingt zu Hause weilte und darum erstmals in dieser Saison nicht auf der Bank saß.