Die NGZ-Leser haben abgestimmt und Bastian Becker zum Sportler des Monats November gewählt.
Die "Elephantsfamilie" freut sich sehr und gratuliert Basti recht herzlich!
BASTI wurde für die Wahl zum Sportler des Monats November von der NGZ nominiert.
Die 40. Spielminute in der Partie Grevenbroich gegen Herford läuft. Max Bold bringt den Ball über die Mittellinie und passt zu Christopher „Josh“ Ober. Von zwei Akteuren bedrängt steckt der nur 1,70 Meter große Guard die Kugel behind the back zu Malcolm Delpeche durch und der athletische Center vollendet per krachendem Dunking zum 97:65 Endstand.
Eine Szene, die symbolisch für das Spiel der Elephants an diesem Abend war, denn die Dickhäuter demonstrierten überlegene Souveränität auf ganzer Linie.
Bereits nach 9 Sekunden erzielte Markus Delpeche unter den Augen seines extra aus den USA angereisten Vaters die Führung der Hausherren und das sollten auch die einzigen 9 Sekunden gewesen sein, in der der Spielstand dieser Partie unentschieden lautete - von einer Führung der Gäste ganz zu schweigen.
Nach 4 Minuten hieß es 11:2 und als nach 7 Minuten beim Stand von 20:6 Basti Becker für Marko Boksic ins Spiel kam, war der Fisch im Grunde schon gegessen.
Das erste Viertel endete mit 28:15 und wer ein großes Herforder Aufbäumen nach der Viertelpause erwartet hatte, der sah sich spätestens beim Dreier von Max Boldt zum 35:17 getäuscht. Eine kurze Schrecksekunde dann in der 16. Minute als der zuletzt so starke Lennard Jördell mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Zone liegen blieb. Der Center musste zwar verletzt ausscheiden, aber unser 1. Vorsitzender „Doc“ Korsten diagnostizierte „nur“ eine Bänderdehnung und Lenny signalisierte bereits vor der Halbzeit, dass er in 14 Tagen wieder mit dabei sei. Auf dem Spielfeld gestaltete sich die Partie in dieser Phase ein wenig zerfahren, aber da die Gäste aus allen Positionen schwache Wurfquoten aufwiesen (13% Dreier und 40% Freiwürfe), war die Führung zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. So ging man also mit einem 45:28 in die Kabine und bei den Schlossstädtern waren bereits alle 11 Akteure zum Einsatz gekommen.
Nach dem Seitenwechsel drohte für ca. 90 Sekunden so etwas wie Spannung zu entstehen, da Herford durch Douse die ersten 5 Punkte erzielte, doch Gerrell Martin aus der Distanz und im Anschluss Farid Sadek sorgten umgehend für klare Verhältnisse. Auf der Tribüne fragten sich die Grevenbroicher Fans unterdessen, ob Marcus Delpeche an diesem Abend aus dem Feld überhaupt anders als per Dunking punkten könne, denn immer wieder ließ es der Amerikaner mit britischem Pass feftigst krachen. Sein Bruder war zwar auch zu jeder Zeit gefährlich, glänzte aber eher in der Verteidigung und es lag nicht zuletzt an seinem halben Dutzend geblockter Würfe, dass sich die gegnerischen Spieler kaum mehr in die Zone der Erftstädter trauten. Das dritte Viertel endete folgerichtig mit 72:46 und die große Rotation nahm weiter ihren Lauf.
Für Farid und Marko war der Arbeitstag hiermit beendet, aber dafür erzielte Alexander Knopf, der bereits in der ersten Hälfte mit schönen Assists und Rebounds geglänzt hatte, seine ersten Punkte in der Regionalliga. Gerrell Martin nutze die Gelegenheit um nach einigen sehenswerten Flugeinlagen, die mit spektakulären Dunkings endeten, nun zu demonstrieren, dass man auch mit einem Mega-Floater die Fans von den Sitzen reißen kann. Als dann auch noch Max Boldt mit einem sehenswerten And 1 Spiel die gegnerische Abwehr düpierte waren die Fans kaum noch zu halten und den glorreichen Schlusspunkt der Begegnung haben wir ja bereits zu Beginn des Artikels beschrieben.
Coach Hartmut Oehmen war nach dem Schlusspfiff sichtlich gut gelaunt: „Die Jungs haben heute allesamt einen Mega-Job gemacht. Wie die Heimniederlage von Herten gegen Salzkotten zeigt, ist es ausgesprochen wichtig, gerade bei den vermeintlich leichteren Spielen voll konzentriert zu agieren. Denn was nutzen dir die Big Points gegen die Top Teams, wenn du sie im Alltag der Liga nicht bestätigst?!?“
Die Hinrunde der Saison 2017/2018 ist damit vorüber und die Elephants stehen punktgleich mit Münster an der Spitze der Tabelle. Auf das Verfolgerfeld mit Recklinghausen, Düsseldorf, Hagen und Herten hat man nun bereits drei Siege Vorsprung und den gilt es in den nächsten Wochen nun natürlich zu behaupten.
Mit dem in Overtime gewonnenen Spiel in Herten, der Pokal Begegnung in Waltrop und dem Match am Freitag Abend in Hagen hatten die Elephants drei Spiele in sechs Tagen zu absolvieren. Eine nicht gerade einfache Aufgabe - insbesondere mit dem ausgesprochen kleinen Kader der Dickhäuter. Doch der Coach erhöhte absichtlich sogar noch den Druck indem er im Interview mit der NGZ von „der Woche der Wahrheit“ sprach und die Begegnung in Hagen zum „Spiel des Jahres 2017“ ausrief.
Eine nicht gerade übliche Methode, denn die meisten Trainer versuchen in der Regel jeglichen Druck von ihrem Team fern zu halten, damit die Akteure im Spiel nicht verkrampfen.
Bei den Grevenbroicher Korbjägern schien die „Do or Die“ Variante allerdings die Richtige gewesen zu sein, denn alle drei Begegnungen wurden gewonnen und das Team ging als strahlender Sieger aus der Woche der Wahrheit hervor.
Vor die Freude über den Erfolg hatte der Basketballgott in Hagen aber ein hartes Stück Arbeit gepackt, denn immerhin war die heimische BG in eigener Halle in dieser Saison noch ungeschlagen und hatte auch erst drei Niederlagen auf dem Konto.
Beim Abschlusstraining hatte das Trainergespann extra auf die üble Verkehrslage an einem Freitag Richtung Ruhrgebiet hingewiesen und doch kamen die vier Imports mit Basti Becker erst 30 Minuten vor regulärem Anpfiff in der Halle an. Aufgrund von Problemen mit der Anzeigetafel fing die Begegnung allerdings mit 17 Minuten Verspätung an und die Schlossstädter nutzten diese Zeit höchst intensiv – ohne nur auf den Anpfiff zu warten.
Als der Startschuss dann endlich fiel – übrigens ohne jegliche Zeit- oder Punkteanzeige – kamen die Gäste perfekt aus den Boxen. Schnell stand es 2:7 und Kosta Filippou sah sich genötigt, eine erste Auszeit zu nehmen. Die Erftstädter zeigten sich jedoch unbeeindruckt, erhöhten mit einem bärenstarken Lennard Jördell zwischenzeitlich auf 10:18 und beendeten das erste Viertel mit 17:22.
Im zweiten Viertel musste Lenni, der von Krume nicht zu stoppen war, leider schnell mit seinem zweiten Foul auf der Bank Platz nehmen und so kam ein kleiner Bruch ins Grevenbroicher Spiel. Doch wirkliches Kapital konnten die Hausherren nicht daraus schlagen, denn die Führung musste zu keiner Sekunde abgegeben werden. Der Vorsprung war bis zur Pause allerdings auf einen Zähler zusammengeschmolzen und so ging es mit einem 35:36 in die Kabine. Nachdem Co-Trainer Simon Bennett die Halbzeit kurz analysiert und dabei die schwache Wurfquote beider Teams aus der Distanz hervorgehoben hatte, machte unser Coach seinem Unmut über die nach seinem Geschmack viel zu leidenschaftslos geführte erste Hälfte Luft. Er forderte deutlich mehr Intensität in der Verteidigung und einen sichtbaren Hunger auf den Sieg.
Frisch motiviert ging es zurück aufs Feld und hier schien man die BG nun überrollen zu wollen. Binnen drei Minuten hatte man die Führung auf 9 Punkte ausgebaut (37:46) und wieder hieß es Auszeit Hagen. Nun schien Filippou die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team kam wie ausgewechselt zurück, startete einen 10:1 Run und diesmal war es Grevenbroich, das beim Ausgleich von 47:47 eine Auszeit benötigte. Doch die erwünschte Wirkung stellte sich erst mit leichter Verzögerung ein. Dank zwei Treffern von Zahariev, den Farid Sadek ansonsten gut im Griff hatte, konnten die Gastgeber für 60 Sekunden sogar in Führung gehen, doch zum Ende des Viertels hieß es dann 53:55.
Diesen Spielstand zeigte nun auch plötzlich die Anzeigetafel an, die sich entschlossen zu haben schien, durch ihr Funktionieren den Schlussabschnitt noch etwas spannender zu machen.
Wieder kam Grevenbroich besser in Schwung (55:61), doch Golembiowski machte es mit seinen beiden einzigen Dreiern des Abends wieder spannend und Nedzinskas sorgte mit einem Freiwurf zum 62:62 fünf Minuten vor dem Ende sogar wieder für Hoffnung bei den Fans in der gut besuchten Otto Densch Halle. Doch nun drehten die Elephants noch einmal richtig auf. Malcolm Delpeche sicherte sich in dieser Phase nicht nur zahlreiche Rebounds, sondern blockte sein Gegenüber Golembiowski gleich mehrfach. In der Offense zeigte Gerrell Martin hingegen, warum er zu den besten Scorern der Liga gehört und als die Schlusssirene das Spiel beendete, zeigte die Anzeigetafel ein für Grevenbroich hoch verdientes 69:74 an.
Die zahlreichen, mitgereisten EleFans feierten ihr Team und die Jungs bedankten sich für die tolle Unterstützung von den Rängen mit einer von Farid initiierten La Ola Welle. Für 24 Stunden war man nun Tabellenführer der 1. Regionalliga.
Coach Hartmut Oehmen strahlte über das ganze Gesicht: „Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs, wie sie diese Belastung von drei Spielen in sechs Tagen weggesteckt haben. Das hatte wirklich Klasse. Es hat sich bewährt, dass wir am Montag das Training komplett haben ausfallen lassen und am Freitag nur freiwilliges Wurftraining auf dem Programm stand.“ Als der Mann des Abends Lennard Jördell diese Worte aufschnappte (er hatte es vorgezogen am Donnerstag zu Hause zu bleiben), rundete er den Satz mit einem „Seeeehr richtig“ grinsend ab und verschwand zufrieden in der Kabine.
Die Elephants ziehen mit einem 74:93 in Waltrop in die nächste Runde des WBV Pokals ein.
Grevenbroich war ohne den erkrankten Simon Bennett sowie den beruflich verhinderten Alexander Knopf nur mit 9 Akteuren angetreten.
Obwohl der Gegner den Ball gut laufen ließ und teilweise ordentlich aus der Distanz traf, gab es am Sieg der Dickhäuter nie einen Zweifel.
Die beiden Guards Farid Sadek und Gerrell Martin konnten über weite Strecken geschont werden, um Energie für die schwere Aufgabe am Freitag Abend in Hagen zu sparen und phasenweise durften aus dem selben Grund auch gleich alle Imports gleichzeitig auf der Bank platz nehmen.
Lokalmatador Basti Becker hofft nun auf ein Heimspiel, während sein Coach lieber nochmal auf einen unterklassigen Club treffen würde, um nicht unnötig Kräfte zu verschwenden.
Warten wir die Auslosung ab...