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Die beiden Schiedsrichter hatten die Begegnung am Samstag Abend noch nicht angepfiffen, da sagte unser Coach zu seinem Assistenten beim Platznehmen auf der Bank: „Pass auf, wir verkacken das erste Viertel, die Körperspannung der Jungs gefällt mir gar nicht “ und Hartmut Oehmen sollte Recht behalten.
In den besagten ersten 10 Spielminuten Jetullahi Gerrell Herten ließen seine Schützlinge die Hausherren gleich fünf Mal nahezu ungestört von der Dreierlinie zum Erfolg kommen und Center Dijon Smith hatte bereit 9 Zähler auf seinem Konto. Den absoluten Tiefstand hatte man in der 9. Minute erreicht als der Spanier Marko Porcher Jimenez die Führung der Löwen sogar auf 12 Punkte ausbauen konnte und daher ging der erste Spielabschnitt auch völlig verdient mit 29:20 an Herten.

Grevenbroich brachte Urgestein Basti Becker ins Spiel, um einfach mehr Energie in der Defense zu entwickeln und sofort belebte diese Maßnahme das Auftreten der Dickhäuter, aber auch die Distanzwürfe des Gegners hatte man nach der kurzen Ansprache in der Viertelpause im Griff. Allein der in Grevenbroich wohnende Smith und der agile Whelan bereiteten den Schlossstädtern noch große Schwierigkeiten, doch bis zur Pause hatte man den Rückstand auf akzeptable 4 Zähler verkürzt (48:44).

Im Gang vor der Kabine sprach das Trainer-Duo dann kurz die Taktik für die zweite Halbzeit ab und man war sich schnell einig, die Pausenansprache auf lediglich zwei Punkte zu reduzieren: Die Einstellung in der Defense müsse noch weiter verbessert werden und Schlüsselspiel Smith darf einfach nicht mehr Dreh- und Angelpunkt der Hertener Offensive sein. Dies brachte man dem Team in knackigen Worten rüber und bereits 90 Sekunden später waren die Akteure zurück auf dem Spielfeld. Die zahlreich angereisten ElepFans, die aufgrund der durchwachsenen Leistung im ersten Durchgang schon ein wenig skeptisch waren, beruhigte der Coach mit den Worten „Macht euch keine Sorgen, wir gewinnen mit 6“ bevor er wieder auf der Bank gegenüber Platz nahm.

Das spielende Personal hatte die Ansage ihres Trainer Gespanns offensichtlich verstanden, denn man präsentierte sich nun Marko behauptet Ball Herten deutlich dominanter und in der 24. Minute gingen die Elephants durch einen Dreier des starken Marko Boksic erstmals in Führung (52:54). Doch Herten erwies sich auch weiterhin als der erwartet unangenehme Gegner und antwortete mit dem 58:54. Beinahe wütend nun die Angriffe der Gäste und eine Minute vor dem Ende des Viertels stellte Farid Sadek mit dem 60:65 die bis dahin höchste Führung her. Die Löwen nahmen eine Auszeit und verkürzen in den verbleibenden 60 Sekunden auf 64:65. Die Partie war völlig offen.

Mit dem Beginn des 4. Viertels kam Gerrell Martin, der zuvor eine kurze Verschnaufpause erhalten hatte, zurück ins Spiel und der US Guard zeigte sich mit 2 blitzsauberen Dreiern auch gleich bestens erholt. Aber auch der für Marko Boksic ins Spiel gekommene Simon Bennett traf aus der Distanz und so stand es nach 35 Minuten 74:78. Diese knappe Grevenbroicher Führung sollte fortan Bestand haben und erst in der 39 Minute vermochte Jetullahi zum 82:82 auszugleichen. Den anschließenden Freiwurf krönte der Pointguard, dem sichtlich die Kräfte schwanden, jedoch nicht zur Führung. Unser Center Lennard Jördel machte seine Sache da besser und verwandelte sicher von der Linie zum 82:84, doch schon im direkten Gegenzug hatte Marco Porcher Jimenez nach einem höchst fragwürdigen And 1 Pfiff erneut die Chance auf ein Drei-Punkt-Spiel und der Spanier traf den Bonuswurf zum 85:84. Nur noch wenige Sekunden sind zu spielen, als Gerrell Martin sich die Kugel schnappt und zum finalen Angriff ansetzt, doch der Amerikaner wird auf dem Weg zum Korb gefoult und erhält 2 Freiwürfe. In der nur zur Hälfte gefüllten Halle wird es nun richtig laut und Gerrell trifft auch tatsächlich seinen ersten Freiwurf nicht. Der zweite Versuch muss jetzt sitzen und zur Erleichterung seiner Farben tut er das auch. Es steht 85:85 und Herten nimmt 2,5 Sekunden vor dem Ende noch einmal Auszeit. Whelan kommt auch noch einmal zum Wurf, doch der Ball verfehlt sein Ziel und es geht in die Verlängerung.

Mit Malcolm Delpeche kommt nun für Basti Becker, der gute 27 Minuten Vollgas gegeben hatte, ein frischer Big Man an die Seite des erneut starken Lennard Jördell und dieser Wechsel sollte sich auszeichnen. Center Dijon Smith hatte im zweiten Durchgang bislang keinen einzigen Feldkorb erzielen können und auch die 2 Punkte von der Linie waren im Hinblick auf seine 15 Zähler aus Halbzeit 1 durchaus zu verkraften. Unglücksrabe Gerrell zeigte sich von seinem Fehlwurf gleich nach Wiederanpfiff unbeeindruckt als er clever den Ball stealt und per krachendem Dunking die Overtime eröffnet. Beim Stande von 85:87 verteidigt Grevenbroich nun konzentriert und zwingt den Gegner zu einem schlechten Wurf kurz vor Ablauf der Uhr. Doch zum Entsetzen der Grevenbroicher Bank entscheiden die Refs auf Einwurf Grundlinie Herten mit noch 10 Sekunden auf der Uhr. Beinahe eine Minute diskutiert unser Duo mit dem ersten Schiedsrichter, der der Bitte von Simon schließlich nachkommt und am Tisch die Angabe der Shotclock hinterfragt. Farid Zweikampf Herten Das faire Kampfgericht bestätigt den Ablauf der Uhr und es gibt zurecht Einwurf Grevenbroich (Kompliment an Schiedsrichter und Zeitnehmer). Beim nachfolgenden Angriff sichert sich Malcolm den Rebound und erzielt das 89:85. Herten nun mit einigen nicht gut vorbereiteten Distanzwürfen, aber auch Grevenbroich telweise zu überhastet. Dann aber doch wieder ein überlegter Spielzug bei dem Malcolm auf der linken Seite gegen den deutlich kleineren Jetullahi den Ball erhält. Smith eilt zur Hilfe und so wird der Airball zum Pass auf den frei stehenden Jördell, den Smith bei seinem erfolgreichen Wurf dann nur noch foulen kann. Lenny bleibt cool und verwandelt nun insgesamt 5 Freiwürfe in Folge. Herten hingegen ist körperlich k.o. und so setzt Farid Sadek, der die kompletten 45 Minuten auf dem Feld stand, mit seinem Freiwurf zum 91:98 den krönenden Schlusspunkt unter ein ebenso spannendes wie hochklassiges Spiel.

Team vor Fans Herten

„Nach Düsseldorf haben wir nun den zweiten Meisterschaftsanwärter besiegen und somit auf Abstand halten können, doch das Spiel hat schon eine Menge Kraft gekostet. Montag ist für die Jungs jetzt frei und wir sehen uns am Dienstag zum Pokalspiel in Waltrop wieder. Dort werden wir dann mit einer ganz großen Rotation für eine möglichst niedrige Belastung sorgen bevor wir uns auf das nächste Top Spiel am Freitag Abend in Hagen vorbereiten.“ zeigte sich ein erleichterter Coach bereits auf zukünftige Aufgaben fokussiert.

bei-den-Fans Herten

 

 

 

Ohne Zweifel, die Giants waren nach den Siegen gegen BG Hagen und Herten mit ihrem neuen Amerikaner De´Shaun Cooper, der 22,5 Punkte im Schnitt erzielt hatte, das Team der Stunde. Die Elephants hatten im Gegenzug ihre erste Saisonniederlage gegen Münster zu verdauen und mussten sich unter der Woche mit alles andere als optimalen Trainingsbedingungen herumschlagen.
Doch nach dem Anpfiff in der mit knapp 800 Zuschauern gut besetzten Großsporthalle Gustorf war von diesen Vorzeichen nicht mehr viel zu sehen. Ex-Dickhäuter Dainius Zvinklys erzielte zwar die Führung für seine Farben, doch die sollte nur ganze 13 Sekunden lang Bestand haben. Angetrieben von Energizer Farid Sadek drehte man den Spieß im Handumdrehen um und nach vier Minuten stand es bereits 12:4. Dabei spiele Center Lennard Jördell seinen Bewacher Sebastian Kehr, der überraschenderweise den Vorzug vor Nino Janoschek erhalten hatte, regelrecht schwindelig.
Das ging Gäste Co-Trainer Schwab wohl so gegen Lenny energisch Ddorf den Strich, dass er nach einer Aktion gestenreich reklamierte und dafür von den Refs umgehend mit einem T verwarnt wurde. Coach Jonas Jöhnke nahm eine Auszeit und versuchte sein Team wieder in die Spur zu bringen, doch dies funktionierte nur bedingt. Cooper traf zwar seinen einzigen Dreier des gesamten Spiels und auch Kleiza traf einmal aus der Distanz, doch ansonsten hatten die Elephants die Düsseldorfer Scharfschützen sicher an der Kette. Das erste Viertel endete 23:19 und Lenny hatte bereits 10 Zähler auf seinem Konto.

Das zweite Drittel begann wie das Erste, mit einem kurzen, heftigen Run der Hausherren zum 31:21. Doch die Landeshauptstädter hielten dagegen. In der 15. Minute bekam dann unser Coach aus heiterem Himmel ein technisches Foul, doch die Elephants nahmen diesen Pfiff als das, was es war: ein Make Up Call für das T gegen die Düsseldorfer Bank aus dem ersten Viertel. Ruhe bewahren und konzentriert weiter arbeiten lautete die Devise. Man gewann das zweite Viertel knapp und so hieß es 44:39 zur Pause.
In der Kabine zeigte man sich mit dem momentanen Zwischenstand dann auch hoch zufrieden, denn man hatte die Gäste ihrer stärksten Waffe beraubt: den Treffern aus der Distanz (2/12). Ja, im Grunde hatte man den Spieß sogar umgedreht, denn mit 44% aus der Distanz hatten die Giants mit Sicherheit nicht gerechnet, die sich sehr darauf konzentriert hatten, die Delpeche Zwillinge unter Kontrolle zu halten. Das Trainer Gespann warnte davor, dass Cooper, Kleiza und Co im zweiten Durchgang garantiert aufdrehen würden und so ging man vorbereitet und hungrig zurück aufs Feld.

Von diesem Hunger bekamen die Gäste aus Düsseldorf dann auch Marko Dreier Spalte Ddorf gleich eine volle Breitseite zu spüren. Vier Dreiern in drei Minuten - davon drei durch Marko Boksic - bildeten den Grundstock zu einem 16:0 Run direkt nach dem Wiederanpfiff, der zum 60:41 führte. Dieser konnte erst von zwei Auszeiten gestoppt werden, doch trotz des hohen Rückstandes hatten sich die Giants nicht aufgegeben. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten sich die Düsseldorfer auf 71:59 herangearbeitet und die Aufholjagd sollte noch nicht zu Ende sein.

Innerhalb von vier Minuten waren die Gäste aufgrund eines 11:0 Runs, den auch eine Auszeit nicht zu stoppen vermochte, wieder im Spiel und beim Stand von 71:70 waren nun auch die mitgereisten Fans wieder aufgewacht. Aber die Elephants zeigten sich nicht lange beeindruckt. Innerhalb von nur 120 Sekunden hatte man die Giganten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt (80:71), doch der Drops war immer noch gelutscht. Eine Minute vor dem Ende steht es 84:80 und Düsseldorf stoppt nun die Uhr. Gerrell Martin muss an die Linie, doch statt die Führung auf beruhigende 6 Punkte auszubauen, vergibt er beide Versuche. Im direkten Gegenzug wird Zvinklys von Lenny beim Korbleger gestoppt, doch Dan, der nicht immer so sicher von der Freiwurflinie aus agiert, trifft sicher zum 84:82. Wieder müssen die Schlossstädter an die Linie und diesmal ist es der bisher so treffsichere Marko Boksic, der Nerven zeigt, aber zumindest den zweiten Wurf verwandelt. Düsseldorf muss nun eigentlich einen Dreier zum Ausgleich treffen, aber die Distanzschützen werden gut bewacht und Zvinklys verlegt auch den finalen Korbleger. Noch einmal müssen die Hausherren an die Linie, doch Farid Sadek bewahrt im Hexenkessel Elephants Dome die Nerven und stellt den verdienten 87:82 Endstand her.

Coach Hartmut Oehmen war nach dem Schlusspfiff ebenso erleichtert wie zufrieden: „Das war ein Spiel so richtig nach dem Herzen der Zuschauer. Viele Runs, zwei Teams, die sich nie aufgegeben haben und trotz aller Intensität stets fair geblieben sind. Da Düsseldorf nur ganz am Anfang einmal 13 Sekunden lang geführt hat, geht der Sieg absolut in Ordnung und wir sind froh, den Platz an der Tabellenspitze (punktgleich mit Münster) gegen ein Top Team behauptet zu haben.“
Lange feiern kann die Mannschaft allerdings nicht, denn schon am kommenden Samstag wartet das nächste Spitzenspiel, wenn man bei den Hertener Löwen antreten muss.

 

 

Bereits seit 11 Jahren findet das Neujahrscamp der Elephants im Januar eines Jahres statt. 2018 gibt es das Basketballcamp für Kinder und Jugendliche von 8 bis 17 Jahren (Mädchen und Jungen) von Mittwoch, 3.1. bis Freitag, 5.1.2018.

Täglich Training von 10 bis 17 Uhr mit Mittagessen, Obst, Wasser und natürlich dem obligatorischen Camp-T-Shirt. Das Besondere: alle Vereinsmitglieder der BSG erhalten auf den sensationellen Preis von nur 85 Euro pro Person einen Rabatt von 10 Euro.

Alle weiteren Informationen erhaltet ihr im Flyer zum Neujahrscamp. Für eine verbindliche Anmeldung einfach die 2. Seite ausdrucken, ausfüllen und an die BSG senden.

Flyer zum Neujahrscamp 2018

...das den Namen wirklich verdient hatte.

Wenn der aktuelle Tabellenführer beim hoch gehandelten Meisterschaftsfavoriten ran muss, dann sind von den Rahmenbedingungen die Weichen eindeutig gestellt. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Zuschauer bei solch einer Begegnung auch wirklich ein echtes Spitzenspiel zu sehen bekommen, doch dies sollte am Samstag Abend definitiv der Fall sein.

In der Vorsaison waren die Elephants in Münster gleich in der Anfangsphase mörderisch unter die Räder gekommen, so dass man in der Pause mit über 20 Punkten zurück lag. Diese Erinnerung war in den Köpfen des Trainerteams noch sehr frisch, so dass man unter der Woche stets gemahnt hatte, von der ersten Sekunde an hellwach sein zu müssen.  Dennoch gab es gut eine Stunde vor dem Anpfiff in der Kabine einige ungläubige Mienen, denn ausgerechnet Vorzeige-Profi Farid Sadek hatte Trikot und Short vergessen und musste kurzerhand in die Uniform von Teamkollege Alexander Knopf schlüpfen.  

Samstag Abend 19.13 Uhr. Der Elephants Dome füllt sich zusehens und die Akteure beider Teams spulen ihr übliches Warm Up Programm herunter, um sich auf die in einer viertel Stunde beginnende Partie vorzubereiten. Da holt Coach Hartmut Oehmen seine Mannen plötzlich noch einmal vom Feld und verschwindet mit Ihnen für 2 Minuten hinter einer Türe in den Bereich, in den sich die Mannschaft kurz vor dem Einlaufen zurückzieht.
Danach geht das gewohnte Prozedere bis zum Anpfiff normal weiter und die Hausherren legen auch gleich konzentriert los, so dass es nach 2 Minuten bereits 6:2 steht. Doch der Gegner, der hoch motiviert bereits eineinhalb Stunden vor Spielbeginn umgezogen in der Halle stand, wollte sich nicht so schnell geschlagen geben. Der zweitligaerfahrene Fumey und der Amerikander Harvey halten dagegen und Ibbenbüren geht sogar für 41 Sekunden mit 8:9 in Führung. Zusätzlich muss Malcolm Delpeche mit seinem zweiten Foul frühzeitig auf der Bank Platz nehmen und sein Bruder Marcus betritt das Feld. Parallel schaltet Grevenbroich einen Gang nach oben und plötzlich steht es 21:13 – auch, weil Marcus kaum zu stoppen ist. Das erste Viertel endet mit 29:20 und die Fans sind sichtbar zufrieden mit diesem abwechslungsreichen Spiel.