Die 40. Spielminute in der Partie Grevenbroich gegen Herford läuft. Max Bold bringt den Ball über die Mittellinie und passt zu Christopher „Josh“ Ober. Von zwei Akteuren bedrängt steckt der nur 1,70 Meter große Guard die Kugel behind the back zu Malcolm Delpeche durch und der athletische Center vollendet per krachendem Dunking zum 97:65 Endstand.
Eine Szene, die symbolisch für das Spiel der Elephants an diesem Abend war, denn die Dickhäuter demonstrierten überlegene Souveränität auf ganzer Linie.
Bereits nach 9 Sekunden erzielte Markus Delpeche unter den Augen seines extra aus den USA angereisten Vaters die Führung der Hausherren und das sollten auch die einzigen 9 Sekunden gewesen sein, in der der Spielstand dieser Partie unentschieden lautete - von einer Führung der Gäste ganz zu schweigen.
Nach 4 Minuten hieß es 11:2 und als nach 7 Minuten beim Stand von 20:6 Basti Becker für Marko Boksic ins Spiel kam, war der Fisch im Grunde schon gegessen.
Das erste Viertel endete mit 28:15 und wer ein großes Herforder Aufbäumen nach der Viertelpause erwartet hatte, der sah sich spätestens beim Dreier von Max Boldt zum 35:17 getäuscht. Eine kurze Schrecksekunde dann in der 16. Minute als der zuletzt so starke Lennard Jördell mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Zone liegen blieb. Der Center musste zwar verletzt ausscheiden, aber unser 1. Vorsitzender „Doc“ Korsten diagnostizierte „nur“ eine Bänderdehnung und Lenny signalisierte bereits vor der Halbzeit, dass er in 14 Tagen wieder mit dabei sei. Auf dem Spielfeld gestaltete sich die Partie in dieser Phase ein wenig zerfahren, aber da die Gäste aus allen Positionen schwache Wurfquoten aufwiesen (13% Dreier und 40% Freiwürfe), war die Führung zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. So ging man also mit einem 45:28 in die Kabine und bei den Schlossstädtern waren bereits alle 11 Akteure zum Einsatz gekommen.
Nach dem Seitenwechsel drohte für ca. 90 Sekunden so etwas wie Spannung zu entstehen, da Herford durch Douse die ersten 5 Punkte erzielte, doch Gerrell Martin aus der Distanz und im Anschluss Farid Sadek sorgten umgehend für klare Verhältnisse. Auf der Tribüne fragten sich die Grevenbroicher Fans unterdessen, ob Marcus Delpeche an diesem Abend aus dem Feld überhaupt anders als per Dunking punkten könne, denn immer wieder ließ es der Amerikaner mit britischem Pass feftigst krachen. Sein Bruder war zwar auch zu jeder Zeit gefährlich, glänzte aber eher in der Verteidigung und es lag nicht zuletzt an seinem halben Dutzend geblockter Würfe, dass sich die gegnerischen Spieler kaum mehr in die Zone der Erftstädter trauten. Das dritte Viertel endete folgerichtig mit 72:46 und die große Rotation nahm weiter ihren Lauf.
Für Farid und Marko war der Arbeitstag hiermit beendet, aber dafür erzielte Alexander Knopf, der bereits in der ersten Hälfte mit schönen Assists und Rebounds geglänzt hatte, seine ersten Punkte in der Regionalliga. Gerrell Martin nutze die Gelegenheit um nach einigen sehenswerten Flugeinlagen, die mit spektakulären Dunkings endeten, nun zu demonstrieren, dass man auch mit einem Mega-Floater die Fans von den Sitzen reißen kann. Als dann auch noch Max Boldt mit einem sehenswerten And 1 Spiel die gegnerische Abwehr düpierte waren die Fans kaum noch zu halten und den glorreichen Schlusspunkt der Begegnung haben wir ja bereits zu Beginn des Artikels beschrieben.
Coach Hartmut Oehmen war nach dem Schlusspfiff sichtlich gut gelaunt: „Die Jungs haben heute allesamt einen Mega-Job gemacht. Wie die Heimniederlage von Herten gegen Salzkotten zeigt, ist es ausgesprochen wichtig, gerade bei den vermeintlich leichteren Spielen voll konzentriert zu agieren. Denn was nutzen dir die Big Points gegen die Top Teams, wenn du sie im Alltag der Liga nicht bestätigst?!?“
Die Hinrunde der Saison 2017/2018 ist damit vorüber und die Elephants stehen punktgleich mit Münster an der Spitze der Tabelle. Auf das Verfolgerfeld mit Recklinghausen, Düsseldorf, Hagen und Herten hat man nun bereits drei Siege Vorsprung und den gilt es in den nächsten Wochen nun natürlich zu behaupten.
Mit dem in Overtime gewonnenen Spiel in Herten, der Pokal Begegnung in Waltrop und dem Match am Freitag Abend in Hagen hatten die Elephants drei Spiele in sechs Tagen zu absolvieren. Eine nicht gerade einfache Aufgabe - insbesondere mit dem ausgesprochen kleinen Kader der Dickhäuter. Doch der Coach erhöhte absichtlich sogar noch den Druck indem er im Interview mit der NGZ von „der Woche der Wahrheit“ sprach und die Begegnung in Hagen zum „Spiel des Jahres 2017“ ausrief.
Eine nicht gerade übliche Methode, denn die meisten Trainer versuchen in der Regel jeglichen Druck von ihrem Team fern zu halten, damit die Akteure im Spiel nicht verkrampfen.
Bei den Grevenbroicher Korbjägern schien die „Do or Die“ Variante allerdings die Richtige gewesen zu sein, denn alle drei Begegnungen wurden gewonnen und das Team ging als strahlender Sieger aus der Woche der Wahrheit hervor.
Vor die Freude über den Erfolg hatte der Basketballgott in Hagen aber ein hartes Stück Arbeit gepackt, denn immerhin war die heimische BG in eigener Halle in dieser Saison noch ungeschlagen und hatte auch erst drei Niederlagen auf dem Konto.
Beim Abschlusstraining hatte das Trainergespann extra auf die üble Verkehrslage an einem Freitag Richtung Ruhrgebiet hingewiesen und doch kamen die vier Imports mit Basti Becker erst 30 Minuten vor regulärem Anpfiff in der Halle an. Aufgrund von Problemen mit der Anzeigetafel fing die Begegnung allerdings mit 17 Minuten Verspätung an und die Schlossstädter nutzten diese Zeit höchst intensiv – ohne nur auf den Anpfiff zu warten.
Als der Startschuss dann endlich fiel – übrigens ohne jegliche Zeit- oder Punkteanzeige – kamen die Gäste perfekt aus den Boxen. Schnell stand es 2:7 und Kosta Filippou sah sich genötigt, eine erste Auszeit zu nehmen. Die Erftstädter zeigten sich jedoch unbeeindruckt, erhöhten mit einem bärenstarken Lennard Jördell zwischenzeitlich auf 10:18 und beendeten das erste Viertel mit 17:22.
Im zweiten Viertel musste Lenni, der von Krume nicht zu stoppen war, leider schnell mit seinem zweiten Foul auf der Bank Platz nehmen und so kam ein kleiner Bruch ins Grevenbroicher Spiel. Doch wirkliches Kapital konnten die Hausherren nicht daraus schlagen, denn die Führung musste zu keiner Sekunde abgegeben werden. Der Vorsprung war bis zur Pause allerdings auf einen Zähler zusammengeschmolzen und so ging es mit einem 35:36 in die Kabine. Nachdem Co-Trainer Simon Bennett die Halbzeit kurz analysiert und dabei die schwache Wurfquote beider Teams aus der Distanz hervorgehoben hatte, machte unser Coach seinem Unmut über die nach seinem Geschmack viel zu leidenschaftslos geführte erste Hälfte Luft. Er forderte deutlich mehr Intensität in der Verteidigung und einen sichtbaren Hunger auf den Sieg.
Frisch motiviert ging es zurück aufs Feld und hier schien man die BG nun überrollen zu wollen. Binnen drei Minuten hatte man die Führung auf 9 Punkte ausgebaut (37:46) und wieder hieß es Auszeit Hagen. Nun schien Filippou die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team kam wie ausgewechselt zurück, startete einen 10:1 Run und diesmal war es Grevenbroich, das beim Ausgleich von 47:47 eine Auszeit benötigte. Doch die erwünschte Wirkung stellte sich erst mit leichter Verzögerung ein. Dank zwei Treffern von Zahariev, den Farid Sadek ansonsten gut im Griff hatte, konnten die Gastgeber für 60 Sekunden sogar in Führung gehen, doch zum Ende des Viertels hieß es dann 53:55.
Diesen Spielstand zeigte nun auch plötzlich die Anzeigetafel an, die sich entschlossen zu haben schien, durch ihr Funktionieren den Schlussabschnitt noch etwas spannender zu machen.
Wieder kam Grevenbroich besser in Schwung (55:61), doch Golembiowski machte es mit seinen beiden einzigen Dreiern des Abends wieder spannend und Nedzinskas sorgte mit einem Freiwurf zum 62:62 fünf Minuten vor dem Ende sogar wieder für Hoffnung bei den Fans in der gut besuchten Otto Densch Halle. Doch nun drehten die Elephants noch einmal richtig auf. Malcolm Delpeche sicherte sich in dieser Phase nicht nur zahlreiche Rebounds, sondern blockte sein Gegenüber Golembiowski gleich mehrfach. In der Offense zeigte Gerrell Martin hingegen, warum er zu den besten Scorern der Liga gehört und als die Schlusssirene das Spiel beendete, zeigte die Anzeigetafel ein für Grevenbroich hoch verdientes 69:74 an.
Die zahlreichen, mitgereisten EleFans feierten ihr Team und die Jungs bedankten sich für die tolle Unterstützung von den Rängen mit einer von Farid initiierten La Ola Welle. Für 24 Stunden war man nun Tabellenführer der 1. Regionalliga.
Coach Hartmut Oehmen strahlte über das ganze Gesicht: „Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs, wie sie diese Belastung von drei Spielen in sechs Tagen weggesteckt haben. Das hatte wirklich Klasse. Es hat sich bewährt, dass wir am Montag das Training komplett haben ausfallen lassen und am Freitag nur freiwilliges Wurftraining auf dem Programm stand.“ Als der Mann des Abends Lennard Jördell diese Worte aufschnappte (er hatte es vorgezogen am Donnerstag zu Hause zu bleiben), rundete er den Satz mit einem „Seeeehr richtig“ grinsend ab und verschwand zufrieden in der Kabine.
Die Elephants ziehen mit einem 74:93 in Waltrop in die nächste Runde des WBV Pokals ein.
Grevenbroich war ohne den erkrankten Simon Bennett sowie den beruflich verhinderten Alexander Knopf nur mit 9 Akteuren angetreten.
Obwohl der Gegner den Ball gut laufen ließ und teilweise ordentlich aus der Distanz traf, gab es am Sieg der Dickhäuter nie einen Zweifel.
Die beiden Guards Farid Sadek und Gerrell Martin konnten über weite Strecken geschont werden, um Energie für die schwere Aufgabe am Freitag Abend in Hagen zu sparen und phasenweise durften aus dem selben Grund auch gleich alle Imports gleichzeitig auf der Bank platz nehmen.
Lokalmatador Basti Becker hofft nun auf ein Heimspiel, während sein Coach lieber nochmal auf einen unterklassigen Club treffen würde, um nicht unnötig Kräfte zu verschwenden.
Warten wir die Auslosung ab...
Die beiden Schiedsrichter hatten die Begegnung am Samstag Abend noch nicht angepfiffen, da sagte unser Coach zu seinem Assistenten beim Platznehmen auf der Bank: „Pass auf, wir verkacken das erste Viertel, die Körperspannung der Jungs gefällt mir gar nicht “ und Hartmut Oehmen sollte Recht behalten.
In den besagten ersten 10 Spielminuten ließen seine Schützlinge die Hausherren gleich fünf Mal nahezu ungestört von der Dreierlinie zum Erfolg kommen und Center Dijon Smith hatte bereit 9 Zähler auf seinem Konto. Den absoluten Tiefstand hatte man in der 9. Minute erreicht als der Spanier Marko Porcher Jimenez die Führung der Löwen sogar auf 12 Punkte ausbauen konnte und daher ging der erste Spielabschnitt auch völlig verdient mit 29:20 an Herten.
Grevenbroich brachte Urgestein Basti Becker ins Spiel, um einfach mehr Energie in der Defense zu entwickeln und sofort belebte diese Maßnahme das Auftreten der Dickhäuter, aber auch die Distanzwürfe des Gegners hatte man nach der kurzen Ansprache in der Viertelpause im Griff. Allein der in Grevenbroich wohnende Smith und der agile Whelan bereiteten den Schlossstädtern noch große Schwierigkeiten, doch bis zur Pause hatte man den Rückstand auf akzeptable 4 Zähler verkürzt (48:44).
Im Gang vor der Kabine sprach das Trainer-Duo dann kurz die Taktik für die zweite Halbzeit ab und man war sich schnell einig, die Pausenansprache auf lediglich zwei Punkte zu reduzieren: Die Einstellung in der Defense müsse noch weiter verbessert werden und Schlüsselspiel Smith darf einfach nicht mehr Dreh- und Angelpunkt der Hertener Offensive sein. Dies brachte man dem Team in knackigen Worten rüber und bereits 90 Sekunden später waren die Akteure zurück auf dem Spielfeld. Die zahlreich angereisten ElepFans, die aufgrund der durchwachsenen Leistung im ersten Durchgang schon ein wenig skeptisch waren, beruhigte der Coach mit den Worten „Macht euch keine Sorgen, wir gewinnen mit 6“ bevor er wieder auf der Bank gegenüber Platz nahm.
Das spielende Personal hatte die Ansage ihres Trainer Gespanns offensichtlich verstanden, denn man präsentierte sich nun deutlich dominanter und in der 24. Minute gingen die Elephants durch einen Dreier des starken Marko Boksic erstmals in Führung (52:54). Doch Herten erwies sich auch weiterhin als der erwartet unangenehme Gegner und antwortete mit dem 58:54. Beinahe wütend nun die Angriffe der Gäste und eine Minute vor dem Ende des Viertels stellte Farid Sadek mit dem 60:65 die bis dahin höchste Führung her. Die Löwen nahmen eine Auszeit und verkürzen in den verbleibenden 60 Sekunden auf 64:65. Die Partie war völlig offen.
Mit dem Beginn des 4. Viertels kam Gerrell Martin, der zuvor eine kurze Verschnaufpause erhalten hatte, zurück ins Spiel und der US Guard zeigte sich mit 2 blitzsauberen Dreiern auch gleich bestens erholt. Aber auch der für Marko Boksic ins Spiel gekommene Simon Bennett traf aus der Distanz und so stand es nach 35 Minuten 74:78. Diese knappe Grevenbroicher Führung sollte fortan Bestand haben und erst in der 39 Minute vermochte Jetullahi zum 82:82 auszugleichen. Den anschließenden Freiwurf krönte der Pointguard, dem sichtlich die Kräfte schwanden, jedoch nicht zur Führung. Unser Center Lennard Jördel machte seine Sache da besser und verwandelte sicher von der Linie zum 82:84, doch schon im direkten Gegenzug hatte Marco Porcher Jimenez nach einem höchst fragwürdigen And 1 Pfiff erneut die Chance auf ein Drei-Punkt-Spiel und der Spanier traf den Bonuswurf zum 85:84. Nur noch wenige Sekunden sind zu spielen, als Gerrell Martin sich die Kugel schnappt und zum finalen Angriff ansetzt, doch der Amerikaner wird auf dem Weg zum Korb gefoult und erhält 2 Freiwürfe. In der nur zur Hälfte gefüllten Halle wird es nun richtig laut und Gerrell trifft auch tatsächlich seinen ersten Freiwurf nicht. Der zweite Versuch muss jetzt sitzen und zur Erleichterung seiner Farben tut er das auch. Es steht 85:85 und Herten nimmt 2,5 Sekunden vor dem Ende noch einmal Auszeit. Whelan kommt auch noch einmal zum Wurf, doch der Ball verfehlt sein Ziel und es geht in die Verlängerung.
Mit Malcolm Delpeche kommt nun für Basti Becker, der gute 27 Minuten Vollgas gegeben hatte, ein frischer Big Man an die Seite des erneut starken Lennard Jördell und dieser Wechsel sollte sich auszeichnen. Center Dijon Smith hatte im zweiten Durchgang bislang keinen einzigen Feldkorb erzielen können und auch die 2 Punkte von der Linie waren im Hinblick auf seine 15 Zähler aus Halbzeit 1 durchaus zu verkraften. Unglücksrabe Gerrell zeigte sich von seinem Fehlwurf gleich nach Wiederanpfiff unbeeindruckt als er clever den Ball stealt und per krachendem Dunking die Overtime eröffnet. Beim Stande von 85:87 verteidigt Grevenbroich nun konzentriert und zwingt den Gegner zu einem schlechten Wurf kurz vor Ablauf der Uhr. Doch zum Entsetzen der Grevenbroicher Bank entscheiden die Refs auf Einwurf Grundlinie Herten mit noch 10 Sekunden auf der Uhr. Beinahe eine Minute diskutiert unser Duo mit dem ersten Schiedsrichter, der der Bitte von Simon schließlich nachkommt und am Tisch die Angabe der Shotclock hinterfragt. Das faire Kampfgericht bestätigt den Ablauf der Uhr und es gibt zurecht Einwurf Grevenbroich (Kompliment an Schiedsrichter und Zeitnehmer). Beim nachfolgenden Angriff sichert sich Malcolm den Rebound und erzielt das 89:85. Herten nun mit einigen nicht gut vorbereiteten Distanzwürfen, aber auch Grevenbroich telweise zu überhastet. Dann aber doch wieder ein überlegter Spielzug bei dem Malcolm auf der linken Seite gegen den deutlich kleineren Jetullahi den Ball erhält. Smith eilt zur Hilfe und so wird der Airball zum Pass auf den frei stehenden Jördell, den Smith bei seinem erfolgreichen Wurf dann nur noch foulen kann. Lenny bleibt cool und verwandelt nun insgesamt 5 Freiwürfe in Folge. Herten hingegen ist körperlich k.o. und so setzt Farid Sadek, der die kompletten 45 Minuten auf dem Feld stand, mit seinem Freiwurf zum 91:98 den krönenden Schlusspunkt unter ein ebenso spannendes wie hochklassiges Spiel.
„Nach Düsseldorf haben wir nun den zweiten Meisterschaftsanwärter besiegen und somit auf Abstand halten können, doch das Spiel hat schon eine Menge Kraft gekostet. Montag ist für die Jungs jetzt frei und wir sehen uns am Dienstag zum Pokalspiel in Waltrop wieder. Dort werden wir dann mit einer ganz großen Rotation für eine möglichst niedrige Belastung sorgen bevor wir uns auf das nächste Top Spiel am Freitag Abend in Hagen vorbereiten.“ zeigte sich ein erleichterter Coach bereits auf zukünftige Aufgaben fokussiert.
Ohne Zweifel, die Giants waren nach den Siegen gegen BG Hagen und Herten mit ihrem neuen Amerikaner De´Shaun Cooper, der 22,5 Punkte im Schnitt erzielt hatte, das Team der Stunde. Die Elephants hatten im Gegenzug ihre erste Saisonniederlage gegen Münster zu verdauen und mussten sich unter der Woche mit alles andere als optimalen Trainingsbedingungen herumschlagen.
Doch nach dem Anpfiff in der mit knapp 800 Zuschauern gut besetzten Großsporthalle Gustorf war von diesen Vorzeichen nicht mehr viel zu sehen. Ex-Dickhäuter Dainius Zvinklys erzielte zwar die Führung für seine Farben, doch die sollte nur ganze 13 Sekunden lang Bestand haben. Angetrieben von Energizer Farid Sadek drehte man den Spieß im Handumdrehen um und nach vier Minuten stand es bereits 12:4. Dabei spiele Center Lennard Jördell seinen Bewacher Sebastian Kehr, der überraschenderweise den Vorzug vor Nino Janoschek erhalten hatte, regelrecht schwindelig.
Das ging Gäste Co-Trainer Schwab wohl so gegen den Strich, dass er nach einer Aktion gestenreich reklamierte und dafür von den Refs umgehend mit einem T verwarnt wurde. Coach Jonas Jöhnke nahm eine Auszeit und versuchte sein Team wieder in die Spur zu bringen, doch dies funktionierte nur bedingt. Cooper traf zwar seinen einzigen Dreier des gesamten Spiels und auch Kleiza traf einmal aus der Distanz, doch ansonsten hatten die Elephants die Düsseldorfer Scharfschützen sicher an der Kette. Das erste Viertel endete 23:19 und Lenny hatte bereits 10 Zähler auf seinem Konto.
Das zweite Drittel begann wie das Erste, mit einem kurzen, heftigen Run der Hausherren zum 31:21. Doch die Landeshauptstädter hielten dagegen. In der 15. Minute bekam dann unser Coach aus heiterem Himmel ein technisches Foul, doch die Elephants nahmen diesen Pfiff als das, was es war: ein Make Up Call für das T gegen die Düsseldorfer Bank aus dem ersten Viertel. Ruhe bewahren und konzentriert weiter arbeiten lautete die Devise. Man gewann das zweite Viertel knapp und so hieß es 44:39 zur Pause.
In der Kabine zeigte man sich mit dem momentanen Zwischenstand dann auch hoch zufrieden, denn man hatte die Gäste ihrer stärksten Waffe beraubt: den Treffern aus der Distanz (2/12). Ja, im Grunde hatte man den Spieß sogar umgedreht, denn mit 44% aus der Distanz hatten die Giants mit Sicherheit nicht gerechnet, die sich sehr darauf konzentriert hatten, die Delpeche Zwillinge unter Kontrolle zu halten. Das Trainer Gespann warnte davor, dass Cooper, Kleiza und Co im zweiten Durchgang garantiert aufdrehen würden und so ging man vorbereitet und hungrig zurück aufs Feld.
Von diesem Hunger bekamen die Gäste aus Düsseldorf dann auch gleich eine volle Breitseite zu spüren. Vier Dreiern in drei Minuten - davon drei durch Marko Boksic - bildeten den Grundstock zu einem 16:0 Run direkt nach dem Wiederanpfiff, der zum 60:41 führte. Dieser konnte erst von zwei Auszeiten gestoppt werden, doch trotz des hohen Rückstandes hatten sich die Giants nicht aufgegeben. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten sich die Düsseldorfer auf 71:59 herangearbeitet und die Aufholjagd sollte noch nicht zu Ende sein.
Innerhalb von vier Minuten waren die Gäste aufgrund eines 11:0 Runs, den auch eine Auszeit nicht zu stoppen vermochte, wieder im Spiel und beim Stand von 71:70 waren nun auch die mitgereisten Fans wieder aufgewacht. Aber die Elephants zeigten sich nicht lange beeindruckt. Innerhalb von nur 120 Sekunden hatte man die Giganten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt (80:71), doch der Drops war immer noch gelutscht. Eine Minute vor dem Ende steht es 84:80 und Düsseldorf stoppt nun die Uhr. Gerrell Martin muss an die Linie, doch statt die Führung auf beruhigende 6 Punkte auszubauen, vergibt er beide Versuche. Im direkten Gegenzug wird Zvinklys von Lenny beim Korbleger gestoppt, doch Dan, der nicht immer so sicher von der Freiwurflinie aus agiert, trifft sicher zum 84:82. Wieder müssen die Schlossstädter an die Linie und diesmal ist es der bisher so treffsichere Marko Boksic, der Nerven zeigt, aber zumindest den zweiten Wurf verwandelt. Düsseldorf muss nun eigentlich einen Dreier zum Ausgleich treffen, aber die Distanzschützen werden gut bewacht und Zvinklys verlegt auch den finalen Korbleger. Noch einmal müssen die Hausherren an die Linie, doch Farid Sadek bewahrt im Hexenkessel Elephants Dome die Nerven und stellt den verdienten 87:82 Endstand her.
Coach Hartmut Oehmen war nach dem Schlusspfiff ebenso erleichtert wie zufrieden: „Das war ein Spiel so richtig nach dem Herzen der Zuschauer. Viele Runs, zwei Teams, die sich nie aufgegeben haben und trotz aller Intensität stets fair geblieben sind. Da Düsseldorf nur ganz am Anfang einmal 13 Sekunden lang geführt hat, geht der Sieg absolut in Ordnung und wir sind froh, den Platz an der Tabellenspitze (punktgleich mit Münster) gegen ein Top Team behauptet zu haben.“
Lange feiern kann die Mannschaft allerdings nicht, denn schon am kommenden Samstag wartet das nächste Spitzenspiel, wenn man bei den Hertener Löwen antreten muss.
Bereits seit 11 Jahren findet das Neujahrscamp der Elephants im Januar eines Jahres statt. 2018 gibt es das Basketballcamp für Kinder und Jugendliche von 8 bis 17 Jahren (Mädchen und Jungen) von Mittwoch, 3.1. bis Freitag, 5.1.2018.
Täglich Training von 10 bis 17 Uhr mit Mittagessen, Obst, Wasser und natürlich dem obligatorischen Camp-T-Shirt. Das Besondere: alle Vereinsmitglieder der BSG erhalten auf den sensationellen Preis von nur 85 Euro pro Person einen Rabatt von 10 Euro.
Alle weiteren Informationen erhaltet ihr im Flyer zum Neujahrscamp. Für eine verbindliche Anmeldung einfach die 2. Seite ausdrucken, ausfüllen und an die BSG senden.