Hartmut Oehmen gilt vielen in der Basketball-Szene als arrogant. Doch der Trainer und Manager des Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants kümmert sich um seine Jungs: So vermittelte er Anfang der Woche Oleg Adamov einen neuen Arbeitsplatz bei den ErftBaskets Bad Münstereifel (2. Regionalliga). Weil der kleine Moldawier mit bulgarischem Pass in Grevenbroich auf den beiden Guard-Positionen keine Chance gegen Farid Sadek, Simon Bennett, James Chute und Marko Boksic gehabt hätte, ließ er seine Kontakte nach Euskirchen und damit zu seinem ehemaligen Schützling Nico Zimmermann spielen. Und die ErftBaskets hatten Bedarf. Oehmen: "Dort hat Oleg, der ein super netter Junge, aber für die Regionalliga körperlich einfach zu schwach ist, jetzt ein eigenes Appartement und bekommt auch seine Spielzeit. Damit ist allen geholfen."
Darüber hinaus fand er noch Zeit, seine Mannschaft auf das heutige Auswärtsspiel (19 Uhr, Rundsporthalle an der Kölner Straße) beim SV Hagen-Haspe vorzubereiten. Das Team von Trainer Uli Overhoff (zuvor bei den Phoenix Hagen Ladies/2. Liga) gilt allgemein als Abstiegskandidat, doch hat sich Oehmen die Mühe gemacht, Hagens in der Verlängerung mit 92:91 über die Bühne gebrachten Auftaktsieg in Ibbenbüren in seine Einzelteile zu zerlegen. Sein Ergebnis: "Außer bei den Rebounds war Haspe in jeder Statistik besser als wir bei unserem Sieg gegen Herten." In Oscar Luchterhandt (26 Punkte gegen Ibbenbüren), Tresor Nsiabandoki (17), dem von der BG Hagen gekommenen US-Amerikaner Marcus Ligons (15) und dem zweitligaerfahrenen Thorben Paulsen (12) verfügen die Gastgeber über für einen Regionalligisten exzellentes Spielermaterial. "Für die geht es vor allem darum, ihre Heimspiele zu gewinnen", weiß Oehmen, der seine Mannschaft auf einen längenmäßig eher kleinen Kontrahenten einstellt. "Die spielen viel Small-Ball, die daraus entstehenden Mismatches unter den Körben müssen wir ausnützen." Denn in Lennard Jördell (2,07 Meter) und Jasper Chiwuzie (2,05) verfügen die Elephants über mächtige Argumente.
Dass seine Truppe zum Start den hochgehandelten Pro-B-Absteiger aus Herten mit 69:67 zu schlagen vermochte, hat er erstaunlich nüchtern zur Kenntnis genommen. "Alle wissen, dass wir uns da nicht mit Ruhm bekleckert haben. Keiner konnte nach dem Spiel wirklich von sich sagen, dass er gut gespielt habe. Und das hat auch keiner." Zudem nimmt das Team die Erinnerung an die schwere Verletzung von Davon Roberts mit nach Haspe. "Die Bilder von vor einem Jahr hat noch jeder im Kopf." Erschwerend kommt hinzu, dass Simon Bennett (Hochzeit des Bruders in den USA) ausfällt, Raed Mostafa (Entzündung am Ellenbogen) ist schwer angeschlagen.
Quelle: NGZ
Der zu Saisonbeginn aus Moldavien nach Deutschland gekommene U20 Nationalspieler Oleg Adamov wechselt mit sofortiger Wirkung von den Grevenbroich Elephants in die zweite Regionalliga zu den ErftBaskets Bad Münstereifel.
Oleg wird den Club von Ex_Elephant Nikolas Zimmermann auf der Position 1/2 verstärken und schon am kommenden Wochenende gegen TuS Hilden für seinen neuen Club auflaufen.
Die Elephants wünschen Oleg für die Zukunft alles Gute und verabschieden sich von einem tadellosen Teamkameraden.
Selten hatte es vor einem Elephants Spiel so viel Stress gegeben wie vor der Begegnung gegen die Hertener Löwen.
Dank der unbürokratischen Unterstützung von Bürgermeister Klaus Krützen und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hatte es zwar rechtzeitig mit der Arbeitserlaubnis für Sharif Watson geklappt, aber die Freigabe aus Rumänien lag dem DBB nach 10 Tagen immer noch nicht vor. Ein Anruf beim rumänischen Verband brachte die Antwort, dass der Amerikaner nie eine offizielle Spielberechtigung gehabt hätte und nun musste schnellstens eine Freigabe aus den USA her. Doch dieses Verfahren dauert in der Regel eine knappe Woche und es war bereits Donnerstag Abend. In einem nächtlichen Telefon-Marathon und mit einer beschleunigten Online-Bearbeitung brachte man die notwendigen Dokumente auf den Weg und am Samstag Morgen lag dann die Spielgenehmigung seitens des DBB vor - sozusagen in letzter Minute.
Zwei Stunden vor Anpfiff kam dann plötzlich die Absage des Physiotherapeuten und unser Coach besorgte auf seinem Weg von Krefeld nach Grevenbroich im Auto noch telefonisch Ersatz, den man auch mehr als dringend benötigte. Denn Jasper Chiwuzie plagte sich mit enormen Rückenproblemen und musste bis 30 Minuten vor Spielbeginn erst noch "hergerichtet" werden. Die Meldung, dass ein kleiner Teil der neu installierten, elektrischen Tribüne sich nicht ausfahren ließ und die Musikanlage zuerst nicht funktionieren wollte , verloren anhand dieser Vorgeschichte komplett an Wirkung.
Die Halle fülte sich zusehens und mit Bürgermeister Klaus Krützen und Hydro Werksleiter Christoph Budde hatte sich auch hoher Besuch eingefunden. Letzterer berichtete als einer der größten Arbeitgeber der Region in einem Kurzinterview von der "Langen Nacht der Industrie" am 26. Oktober, in der Interessenten sich das Hydro Werk in Grevenbroich anschauen können und nahm dann in Mitten einer Gruppe vom Werk eingeladener Asylanten gespannt im VIP Bereich Platz.
Pünktlich um 19.30 Uhr konnte angepfiffen werden und die ersten Punkte verbuchten dann gleich die Gäste. Die Hausherren glichen aus, doch nach zwei Dreiern führten die Löwen in der fünften Minute mit 8:12. Dies sollte allerdings die letzte Führung des Pro B Absteigers gewesen sein, denn Chiwuzie, Boksic und Becker stellten bis zum Ende des ersten Viertels eine 20:16 Führung her.
Im zweiten Viertel schien Herten mit einem schnellen 2:3 den Rückstand wettmachen zu wollen, doch die Elephants hielten mit einer großen Rotation das Tempo dauerhaft hoch und schafften bis zur Halbzeitpause einen überzeugenden 20:9 Run. Neuzugang James Chute hatte mit 8 Zählern maßgeblichen Anteil daran und durch die 13 Punkte, die die Hausherren von der Bank einstreuen konnte (Herten 1), hieß es zum Pausentee 42:28.
In der Kabine kam aufgrund der hohen Führung allerdings keinerlei Euphorie auf, denn man wußte, dass Herten mit seinen sechs Imports zu den Top Teams der Liga zählt und eine Zweier Wurfquote von 30% nicht über 40 Minuten bestand haben würde. Konzentriert weiterspielen lautete die Devise und nicht auf den Lorbeeren der ersten Halbzeit ausruhen.
Nach dem Seitenwechsel wirkte die Begegnung jedoch irgendwie zerfahren. Zuerst verkürzten die Löwen auf 37:47, bevor die Dickhäuter wieder auf 56:42 davon zogen. In den letzten beiden Minuten gelang beiden Teams nicht ein einziger Korb aus dem Feld und trotz eines Leistungsabfals gegenüber des ersten Durchgangs führten die Schlossstädter immer noch mit 59:47.
Im Schlussabschnitt schienen die Elephants für 5 Minuten komplett den Faden verloren zu haben. Vorne verlegte man selbst einfachste Korbleger und hinten war von der engagierten Verteidigung der ersten Hälfte nichts mehr zu sehen. Hertens Blitz-Neuzugang Kofi Josephs hatte in dieser Phase seine besten Szenen und plötzlich stand es nur noch 61:56. Ein kleiner 6:2 Run zum 65:58 sorgte wieder für etwas Ruhe bei den knapp 600 Zuschauern, doch die Gäste gaben sich noch nicht geschlagen. Eine Minute vor dem Ende stand es 67:63 und als Petrovcic per Sprungwurf auf 67:65 verkürzte wurde es kurzzeitig still im Elephants Dome. Die Löwen pressten jetzt Ganzfeld und waren bedacht darauf, beim Stoppen der Uhr nicht einen sicheren Freiwurfschützen wie Farid Sadek oder Marko Boksic zu foulen. Als Simon Bennett ihnen den Gefallen tat, den Ball zu Lennard Jördell zu passen, witterten sie ihre Chance und foulten den Center sofort. Seine Freiwurfquote bis dahin: 1 von 4, doch Lenny blieb an der Linie eiskalt und verwandelte beide Würfe sicher zum 69:65.
Auszeit Herten für die wichtigen Punkte zum Anschlusstreffer, doch die Hausherren verteidigen gut und erobern den Ball. Herten muss nun schnell foulen und kann keine Rücksicht mehr auf die Qualität des Schützen nehmen. Der ansonsten bärenstarke Farid Sadek (8 Assists - Herten hatte als Team 11) geht an die Linie und trifft keinen seiner beiden Freiwürfe. Nur noch Sekunden sind zu spielen und Grevenbroich läßt den letzten Wurf ohne Risiko eines Fouls zu.
Die Elephants haben ihre Auftaktbegegnung gegen eines der Top 4 Teams der Liga 69:67 gewonnen und feiern somit zum ersten Mal seit Jahren eine gelungene Saisonpremiere. Die beiden Ehrengäste Krützen und Budde hatten diesen Erfolg übrigens beide vor Spielbeginn vorausgesagt und dürfen als Glücksbringer gerne wiederkommen.
In der anschließenden Pressekonfrenz sind sich die Coaches darin einig, dass der Grevenbroicher Sieg über 40 Minuten gesehen mit Sicherheit verdient war, doch beide hadern ein wenig mit dem letzten Viertel - allerdings aus unterschiedlichen Gründen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass man beiden Mannschaften anmerken konnte, dass noch nicht alles rund läuft und sich Automatismen erst noch finden müssen. Gerade deshalb war Coach Hartmut Oehmen aber überglücklich: "Wir haben heute als Mannschaft über 30 Minuten hinweg vernünftigen bis guten Basketball gezeigt ohne, dass wir einen absoluten Topspieler in unseren Reihen hatten, der den Sieg sozusagen alleine nach Hause gefahren hat. Jeder Akteur hatte heute Licht und Schatten in seinen Aktionen, doch es gab viele gute Ansätze auf die wir bauen können."
Mit einem Prost in die knüppelharte Saison
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Am 20. März diesen Jahres absolvierten die Elephants ihr letztes Pflichtspiel und es endete vor über 1000 begeisternden Grevenbroicher Zuschauern mit dem Pokalsieg gegen den TV Ibbenbüren.
Am kommenden Samstag, den 17. September heißt der Gegner zum Saisonauftakt 2016/2017 nun Hertener Löwen und die heimischen Korbjäger hoffen auf eine ähnlich sensationelle Unterstützung wie beim Pokalfinale.
"Gerade gegen so ein starkes Team wie den Absteiger aus der Pro B brauchen wir unsere Fans von der ersten Minute an, damit dem Gegner sofort klar ist, wer hier der Herr im Haus ist." wünscht sich Kapitän Simon Bennett. Und welche Rolle die EleFans als sechster Mann spielen können, weiß Neuzugang Jasper Chiwuzie nur zu gut. Der bullige Center war Topscorer des TVI im Pokalfinale und erinnert sich noch bestens daran, wie eingeschüchtert seine Teamkameraden beim Anpfiff aufgrund der aufgeladenen Atmosphäre im Elephants Dome waren: "Ich habe bisher dreimal in Grevenbroich gespielt und dreimal verloren. Am Samstag soll diese Serie enden - dann allerdings aber zum ersten Mal im Elephants Trikot." gibt sich die neue Nummer 88 der Schlossstädter selbstbewußt.
Aber auch der Coach sieht der schweren Aufgabe gegen Herten positiv gestimmt entgegen: "Die Löwen gehören als Absteiger aus der Pro B und mit Ihren zahlreichen namhaften Verstärkungen selbstverständlich zum Kreis der Titelfavoriten, aber an einem guten Tag und insbesondere in eigener Halle können wir jedem Team ein Beinchen stellen. Die Jungs sind heiß und brennen auf den Saisonstart. Es wäre toll, wenn der Elephants Dome wieder zu einer lautstarken Festung wird."
Jasper und das Team zählen auf die lautstarke Unterstützung der Fans