Es war viel geschrieben worden vorab. Verbale Giftpfeile flogen hin und her. Doch bereits die Spielankündigung fiel auf beiden Seiten betont sachlich aus. In der Halle präsentierten sich beide Teams beim Warm Up dann auch überaus konzentriert. Die übliche gemischte Grüppchenbildung zum lockeren Smalltalk blieb aus. Der Countdown für den Anpfiff lief.
Vor dem Spiel beim Tabellennachbarn FC Schalke 04 gibt man sich in Grevenbroich gelassen. Von einer besonderen Brisanz aufgrund diverser Schamützel außerhalb des Spielfeldes will man nichts wissen und auch unser ansonsten nicht um einen flotten Spruch verlegene Trainer spricht rein sachlich über die anstehende Aufgabe: "Am Samstag trifft der Dritte auf den Vierten, was zwei Spieltage vor Saisonende ja ganz nett, aber nun wirklich nichts Weltbewegendes ist. Wir können uns aufgrund unseres hohen Heimsieges eine Niederlage mit 18 Punkten erlauben und bleiben trotzdem vor Schalke. Das sind die Tatsachen und auf die kommt es an.
Nach dem überraschenden Erfolg des BSV Wulfen am Freitag Abend in Hagen stand der Gegner aus Ibbenbüren eigentlich unter Zugzwang, denn die Swap Ballers stehen jetzt nur noch aufgrund des gewonnenen direkten Vergleiches gegen den BSV auf dem mit Sicherheit rettenden elften Tabellenplatz. Die Dickhäuter waren demnach gewarnt und auf einen leidenschaftlichen Sturmlauf vorbereitet. Was die die Gäste in den kompletten 40 Minuten dann aber im Elephants Dome boten, hatte eher die Bezeichnung "dünnes Lüftchen" verdient.
Bereits am Freitag Abend lieferte der BSV Wulfen die erste große Überraschung des Spieltages. Mit 20 Punkten Differenz schlug der Drittletzte den gerade in heimischer Halle so gefürchteten Tabellenfünften. Nun steht der BSV mit noch zwei ausstehenden Spielen punktgleich mit unserem heutigen Gegner Ibbenbüren, der nun plötzlich doch noch um den Klassenerhalt zittern muss.
In den letzen Tagen haben einige Berichte, die ihren Ursprung beim FC Schalke 04 haben nachhaltig für Verwirrung in der Basketballszene gesorgt. Wir haben uns nachfolgend bemüht, einen chronologisch einwandfreien Ablauf der tatsächlichen Ereignisse darzustellen :
Angefangen hatte alles am 19. Januar als Schalke ohne Angabe von Gründen per Mail in Grevenbroich anfragte, ob das für Samstag, den 21.3. terminierte Spiel auf Freitag, den 20.3. vorgezogen werden könne.
Besagte Mail drucken wir hier im Original ab, da Tobias Steinert, im Schalker Abteilungsvorstand für Marketing Angelegenheiten zuständig, in der WAZ am 2.3. behauptet hatte, den Elephants seien drei Ausweichtermine vorgeschlagen worden. (erster Link unten)
Grevenbroich besteht auf Spieltermin - | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/gelsenkirchen-und-buer/grevenbroich-besteht-auf-spieltermin-aimp-id10409851.html#plx1950021397
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http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/gelsenkirchen-und-buer/grevenbroich-besteht-auf-spieltermin-aimp-id10409851.html#plx205255866
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Grevenbroich besteht auf Spieltermin - | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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Die Anfrage wurde vom Grevenbroicher Vorstand abgelehnt, da für den ursprünglichen Termin bereits ein Fanbus gebucht sei und da laut Ausschreibung für eine Spielverlegung die Zustimmung des Gegners zwingend notwendig ist, war für die Elephants die Angelegenheit damit erledigt.
Am 2. Februar erhielten wir dann aber plötzlich ein Schreiben von WBV Spielleiter Rüdiger Grund. Der FC Schalke 04 hatte sich direkt an den WBV gewand, um so doch noch eine Spielverlegung zu erreichen. In diesem WBV Schreiben werden erstmals drei Ausweichtermine genannt.
Der Grevenbroicher Vorstand war von dieser Art der Kontaktaufnahme sehr überrascht, denn in den vergangenen 15 Jahren hatte man Probleme immer auf direktem Weg mit den Vereinen gelöst, doch statt einer Mail oder besser noch eines Anrufes erhielt man nun sofort ein offizielles Schreiben vom Verband.
Was die Herren des Vorstands aber wirklich ungehalten stimmte war die konstruierte Begründung für die gewünschte Spielverlegung, die wir hier wörtlich zitieren:
"Die Notwendigkeit zur Verlegung des Spiels wird damit begründet, dass an diesem Tag, Spielbeginn um 18:30 Uhr, das Fußball-Bundesliga-Spiel stattfindet und erfahrungsgemäß ab ca. 16:30 Uhr mit extremen Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.
Da für die Anfahrt von den Gästen und den Schiedsrichter des Basketballspieles die gleichen Anfahrtswege genutzt werden müssen, sind erhebliche Schwierigkeiten nicht nur zu befürchten sondern vorprogrammiert." (Zitat Ende)
Der Vorstand der Elephants argumentierte wie folgt und blieb dabei, das Spiel am ursprünglichen Termin austragen zu wollen. Auch hier drucken wir nachfolgend den original Wortlaut ab:
(Zitat) Das Fußballspiel beginnt um 18.30 Uhr. Das bedeutet, dass gegen 18.20 Uhr der Anfahrtsverkehr zu diesem Spiel erledigt ist.
Die Regionalligapartie beginnt erst um 19.30 Uhr, so dass es zu keinerlei Anfahrts-Überschneidungen kommt.
Das Fußballspiel endet um 20.15 Uhr und da ist die Basketballbegegnung noch in vollem Gange. Also gibt es auch keinerlei Abfahrts-Überschneidungen. (Zitat Ende)
Der vom FC Schalke bemühte WBV Spielleiter schloss sich dieser Argumentation an und es blieb beim ursprünglichen Termin.
Dies gefiel aber den Herrschaften in Gelsenkirchen wohl überhaupt nicht und so veröffentlichte man am 5. März auf der offiziellen Facebook Seite des Vereins eine Meldung, dass das Spiel gegen Grevenbroich bereits restlos ausverkauft sei und es keine Abendkasse mehr geben würde. Die Karten habe man beim letzten Heimspiel am 28.2. allesamt verkaufen können.
Über diese Nachricht musste man sich aber schon sehr wundern, denn wenn am 28.2. alle Tickets verkauft waren, warum beschwert sich Marketing Chef Steinert dann am 2.3. in der WAZ, dass diese "Grevenbroicher Frechheit die Schalker Basketballer Zuschauer kosten wird" ?!? Da scheint es ein internes Kommunikationsproblem beim S04 zu geben.
Aber die Königsblauen setzen am Freitag, den 6.3. sogar noch einen oben drauf indem sie in einem Bericht auf der Vereinshomepage mitteilen, dass gegen Grevenbroich nur 60% der Hallen-Kapazität genutzt werden können, da der Ordnungsdienst bei den parallel spielenden Fußballern im Einsatz sei. (Zweiter Link unten) Wieder wird Herr Steinert zitiert. Diesmal mit den Worten: "Es wird keine Abendkasse geben. Wir weisen explizit noch einmal darauf hin, dass sich die Anreise ohne bereits erworbenes Ticket nicht lohnt." Eine klare Ansage in Richtung Grevenbroich, die Fans aussperren zu wollen.
Auf den einschlägigen Basketball Seiten im Internet bricht nun ein gewaltiger Shitstorm über den FC Schalke herein und selbst langjährige S04 Fans sprechen von einer "unglaublich peinlichen Aktion". Abgesehen davon weiß auch niemand so recht, wer denn hier vor wem durch einen Sicherheitsdienst geschützt werden soll. Entsprechende Vorschriften gibt es in der Basketball Regionalliga genauso wenig wie Ausschreitungen in der Vergangenheit.
Am Wochenende verliert Schalke zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen bei einem Team aus dem unteren Tabellendrittel und muss nun auch die von Coach Wilder beschworenen theoretischen Aufstiegsträume begraben.
Abseits des Spielfeldes scheint man darum um Schadensbegrenzung bemüht, denn im Online Basketball Forum SchoenenDunk veröffentlichte man am Montag, den 9.3. um 12.27 Uhr eine semi-offizielle Mitteilung in der der Schreiber behauptet, dass (Zitat) "den Grevenbroicher Verantwortlichen zeitnah nach unserer Pressemitteilung ein Kartenkontingent in Höhe von 50 Karten für diesen Fanbus in Aussicht gestellt wurden." (Zitat Ende)
Von diesem Online Artikel erfuhr man natürlich auch in Grevenbroich und nun ging die Suche nach besagter MItteilung los. Die Durchforstung sämtlicher Mail Accounts verlief jedoch erfolglos und auch im Postfach fand sich kein entsprechendes Schreiben. Schließlich wurde man dann aber doch fündig. Am Samstag hatte ein gewisser "Boris Lie" unserem Trainer/Manager via Facebook eine Nachricht geschickt, in der von besagtem Kontingent die Rede war.
Merkwürdig nur, dass die Schalker Haus und Hof Zeitung WAZ vom neuen Kurs wohl nicht informiert war, denn die hatte am Montag morgen mit einem erneuten Artikel zum Thema "Aussperrung Grevenbroicher Fans" erneut Öl ins ohnehin schon hoch lodernde Feuer gegossen. (siehe dritter Link ganz unten)
Für alle verunsicherten EleFans haben wir die kompletten Ereignisse in diesem Wirrwarr von widersprüchlichen Berichten aus Gelsenkirchen nun einmal recherchiert und auch in Sachen Tickets können wir Entwarnung geben. Die Elephants haben das benötigte Kontingent an Tickets geordert. Ganz offiziell per Mail und nicht unter einem "Künstlernamen" via Facebook.
Sichtlich erfreut über das Ende dieser königsblauen Posse zeigte sich auch Hartmut Oehmen: "Was Schalke in Sachen Öffentlichkeitsarbeit insbesonder mit den Videoberichten vor und nach den Spielen da auf die Beine stellt gefällt mir richtig gut. Aber das, was da bei Interviews inhaltlich zu hören ist, entbehrt manchmal nicht einer unfreiwilligen Komik. Diesem Boris Lie habe ich auf Facebook übrigens eine Freundschaftsanfrage geschickt." Sprachs und verschwand grinsend im Kabinengang.
Nachfolgend drei Links, die in Bezug zu obigem Artikel stehen.